Seit 100 Jahren die Zukunft der Arbeit und die soziale Sicherung im Blick

MIT GROSSER BILDERGALERIE!

16. März 1913. In Baunach findet in der Oppelschen Gastwirtschaft eine Versammlung mit dem Ziel statt, einen Arbeiterverein zu gründen. 29 Männer erklären ihren Beitritt, der heute als Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) bekannte Verband wird auch in Baunach ins Leben gerufen. Ein Jahr später wird auch eine Fahne geweiht, die noch heute existiert. 100 Jahre KAB Baunach – das musste, mit einem Festgottesdienst am Tag der Deutschen Einheit, natürlich gefeiert werden…

„Der Rückblick auf die Geschichte zeigt uns, dass es heute noch – wie vor 100 Jahren – notwendig ist, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen und Solidarität zu leben.“ Hans-Günther Kraus, Vorsitzender KAB Baunach und auch Stadtrat, setzte sich in seiner Festrede für eine weiter starke KAB ein. Und das ist in unserer Zeit keine einfache Aufgabe, in der alteingesessene Vereine und Verbände unter Nachwuchsproblemen leiden. Dennoch sind für Kraus die Ziele klar: „Die Rede ist nicht mehr von sozialer Verantwortung, sondern von Gewinnmaximierung, Abbau von Arbeitsplätzen, Abbau von Sozialleistungen.“ Es dürfe nicht sein, dass jeder sich selbst der Nächste sei.

Die Geschichte der Katholischen Arbeitnehmerbewegung geht bereits bis ins 19. Jahrhundert zurück, als sich Arbeitervereine zusammenschlossen und gleiche politische, soziale und gesellschaftliche Rechte für Arbeiterinnen und Arbeiter forderten. Während der beiden Weltkriege ruhte bei den Vereinen die Arbeit, ihre Zeitschriften wurden verboten, das Eigentum eingezogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte rasch ein Wiederaufbau. Seit 1971 sind die Verbände unter dem Dach der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung zusammen gefasst. 2011 hatte die KAB deutschlandweit 150.000 Mitglieder.

100 Jahre KAB Baunach 2013
Zum Festzug war auch der Musikverein Stadtkapelle Baunach präsent.

100 Jahre KAB Baunach 2013
KAB-Ortsvorsitzender Hans-Günther Kraus hielt nachdem Festzug die Festrede im Bürgerhaus.

Ehemaliger Vorsitzender zum Ehrenmitglied ernannt

Im Gemeindeleben präsent ist die KAB vor allem durch Vorträge und die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen. Auch Bildungsabende werden regelmäßig angeboten, so wieder am 18. Oktober in Baunach zum Thema „Die Rente ist sicher – zu niedrig zum Leben“.

Im Rahmen des Festnachmittages wurde Lothar Müller, der 20 Jahre als Vorsitzender tätig war, zum Ehrenmitglied ernannt. „Vielleicht fragst Du Dich: Was hat die ganze Arbeit, was hat der ganze Ärger, was hat alles Engagement der letzten Jahre und Jahrzehnte gebracht? Ein großer Sozialreformer, nämlich Adolph Kolping, hat einmal gesagt: ‚Tun wir nach Kräften und Gewissen das Beste, jeden Tag, und Gott wird das Gute nicht ohne Segen lassen‘“, so Hans-Günther Kraus. Zuvor hatte die KAB ihr 100-Jähriges mit einem Festgottesdienst und einem Festzug zum Bürgerhaus Lechner-Bräu gebührend gefeiert. Zu Gast waren in Baunach auch zahlreiche befreundete (KAB-)Vereine aus der Region.

Johannes Michel

 

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