Nicht einfach an unseren Kulturgütern vorbeilaufen…

„Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an die Stadt Baunach.“ In der Jahreshauptversammlung des Wanderclub Baunach e.V. stand der Beschluss einer neuen Satzung ganz oben auf der Agenda. Lange diskutiert wurde über oben zitierte Passage. Natürlich gab es auch einen Rückblick auf das zurückliegende Vereinsjahr.

Bereits seit 1926 prägt der Wanderclub das Vereinsleben in Baunach. Aktuell hat er 247 Mitglieder, von denen 37 am 17. November zur Jahreshauptversammlung im Obleyhof erschienen waren. Vorstand Georg Wild ließ das Jahr 2012 in seinem Bericht Revue passieren und ging insbesondere auf den Faschingsball, die Beteiligung am Faschingszug und die Erarbeitung der neuen Satzung ein, wozu mehrere Sitzungen der Vereinsführung notwendig waren.

Die vielfältigen Aktivitäten des Vereins zeigten sich in den Berichten der Fachwarte. Wanderwart Ludwig Eichler, zugleich zweiter Vorstand, konnte über 21 Wanderungen informieren. Außerdem erwähnte er eine wichtige Neuerung: Bis 2017 müssten alle Wege gewisse Qualitätsstandards erfüllen, um weiterhin bezuschusst zu werden. Dies stelle den Verein in der Zukunft vor große Aufgaben. Georg Wild meinte dazu: „Durch diese Änderung müssen auf jeden Fall finanzielle Mittel zusätzlich bewilligt werden.“ Josef Bottler, Wegewart des Wanderclubs, referierte über die 109 Kilometer Wanderwege, welche der Verein betreut. So ist zugunsten des Wanderwegs „Roter Turm“ nun der „Spechtweg“ weggefallen, damit es hier zu keinen Überschneidungen kommt. Naturschutzwart Ludwig Müller freute sich, dass alle vom Verein gepflegten Nistkästen dieses Jahr belegt waren. Zugleich gehe die Frosch-Population allerdings stark zurück, nur 229 Tiere wurden bei der Aktion gezählt. 2003 waren es noch über 4.000.


Georg Wild begrüßte zur Jahreshauptversammlung.

Vereinsvermögen bei Wegfall der Gemeinnützigkeit an die Stadt?

Links und rechts des Weges finden sich, gerade in unserer Region, zahlreiche Kulturgüter. „Wir sollten nicht einfach an diesen Kulturgütern vorbeilaufen, sondern sie kennenlernen“, sagte Kulturwart Reinhold Schweda in seinem Bericht. 2012 bot er eine Themenwanderung „Mühlen, Brücken und Energie“ an. Sehr aktiv war auch die Seniorengruppe, die acht Veranstaltungen durchführte. Satte 3.197 Kilometer legte die Nordic-Walking-Gruppe im abgelaufenen Vereinsjahr zurück.

Lange beschäftigte sich die Versammlung mit dem Erlass einer neuen Satzung. Hintergrund: Der Verein möchte sich als gemeinnützig eintragen lassen, um zum Beispiel auch Spendenquittungen ausstellen zu können. Dazu ist die Änderung der Satzung notwendig. Ein Gremium hatte die neue Satzung erarbeitet, basierend auf der Mustersatzung des Finanzamtes. Nach der Verlesung kam die Diskussion auf den vorletzten Paragraphen der neuen Satzung. Dort heißt es: „Bei Auflösung des Vereins oder Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen nach Abzug bestehender Verbindlichkeiten an die Stadt Baunach (…).“ Es kam die Frage auf, ob der Passus „Wegfall steuerbegünstigter Zwecke“ unbedingt notwendig sei. Schließlich wäre denkbar, dass irgendwann die Gemeinnützigkeit keinen Bestand mehr habe oder nicht mehr gewünscht sei, der Verein aber weiter bestehe.

Bei einer Enthaltung beauftragten die Mitglieder den Vorstand, zu prüfen, ob eine solche redaktionelle Änderung möglich sei. Die Satzung wird daher in einer außerordentlichen Versammlung oder bei der Jahreshauptversammlung 2013 erneut auf den Tisch kommen. Sollte sie erst im November 2013 bei der Jahreshauptversammlung Thema sein, müsste sie vor den Neuwahlen des Vorstands verabschiedet werden.

Ehrung für 40 Jahre im Verein

Zwei Ehrungen für langjährige Mitglieder nahm Georg Wild bereits zu Beginn der Versammlung vor. Rudolf Treml (nicht anwesend) und Friedrich Bock sind beide seit 40 Jahren im Verein aktiv. Bock ist auch aktives Mitglied des Vereinsbeirates und war bis 1995 als Naturschutzwart tätig. Wild überreichte ihm eine Urkunde und einen Krug.


Seit 1. Januar 1973 Mitglied: Friedrich Bock (links).

Johannes Michel. Titelbild: © Martin Berk  / PIXELIO

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