Wirtschaftsminister: 2022 geht es richtig los!

Reifen werden in Hallstadt keine mehr produziert. Aktuell läuft auf dem Michelin-Gelände der Rückbau – vor bald zwei Jahren hatte der Konzern angekündigt, das Werk zum Jahresbeginn 2021 zu schließen. In einer Kooperation aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft soll hier etwas Neues entstehen – und der bayerische Wirtschaftsminister machte sich ein Bild vor Ort.

Gesichtsschilde und Masken aus dem 3D-Drucker

„Die Region Bamberg steht in der Corona-Krise eng zusammen.“ Das zeigt sich nach den Worten von Landrat Johann Kalb an unzähligen Initiativen. Überrascht wurden der Landrat und die Bürgermeister Thomas Söder (Hallstadt) und Jochen Hack (Pettstadt) in dieser Woche von einer Spende von 5150 OP- und FFP2-Masken durch den Geschäftsführer des Maschinengroßhändlers Stürmer, Kilian Stürmer.

Gesprächsrunde mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier

Die Automobilkrise hat auch Auswirkungen auf den Landkreis Bamberg. Hallstadt ist besonders von der angekündigten Michelin-Werkschließung betroffen. Daher reiste Bürgermeister Thomas Söder – zusammen mit Staatssekretär Thomas Silberhorn, Landrat Johann Kalb, Oberbürgermeister Andreas Starke, Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann, den Wirtschaftsförderern Inge Werb und Dr. Stefan Goller sowie den Betriebsratsvorsitzenden Mario Gutmann (Bosch), Josef Morgenroth (Michelin) und Andreas Sänger (Schaeffler) – zu einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nach Berlin.

Brose will in Hallstadt Arbeitsplätze abbauen

Knapp drei Wochen ist es her, als eine Pressemitteilung von Michelin die Region aufrüttelte: Das Werk in Hallstadt soll schon Anfang des Jahres 2021 schließen. In den sozialen Netzwerken wurde die Werksschließung häufig als Beginn einer ganzen Reihe schlechter Nachrichten genannt. Nun erreicht uns eine Presseinformation von Brose – das Werk Hallstadt befindet sich nur wenige Meter vom Michelin-Werk entfernt. Auch die Stadt Hallstadt hat sich bereits geäußert …

Qualifizierung soll umgehend beginnen

„Die vielen Initiativen für die Michelin-Beschäftigten tragen erste Früchte“, freute sich Landrat Johann Kalb bei der ersten Sitzung der Task Force zum einen darüber, dass eine Lösung für alle Auszubildenden gefunden ist. Zum anderen haben sich nach dem Arbeitgebergipfel in der vergangenen Woche bereits Unternehmen mit konkreten Arbeitsplätzen-Angeboten an Michelin gewendet. Wichtigstes Ergebnis der Sitzung am Montag: Mit dem Profiling der Mitarbeiter soll sofort begonnen werden, um darauf Qualifizierungsmaßnahmen für künftige Beschäftigungen aufbauen zu können.

Ziel: Vision für den Michelin-Standort

Michelin will zusammen mit dem Landkreis Bamberg und der Stadt Hallstadt eine Vision für die künftige Nutzung des Michelin-Geländes an der A 70 erarbeiten. Ziel dieses Prozesses ist es, den Standort nach der für Januar 2021 geplanten Schließung des Werkes zu revitalisieren. „Es eine anspruchsvolle Aufgabe und eine große Chance zugleich, ein Areal mit einer Fläche von 26 Hektar entwickeln zu können“, leitete Landrat Johann Kalb den Prozess am Montag mit Werkleiter Jens Schlemmer und dem Hallstadter Bürgermeister Thomas Söder ein.

Michelin als neue Keimzelle für Mobilitätstechnologien?

Auf der Liste der Unterstützer der Beschäftigten des Michelin-Werkes Hallstadt stehen seit Montagabend auch fünf Kabinettsmitglieder. Die Staatsminister Hubert Aiwanger, Kerstin Schreyer, Melanie Huml, Thorsten Glauber und Staatssekretär Thomas Silberhorn informierten sich auf Einladung von Landrat Johann Kalb vor Ort über die Situation der Beschäftigten und des Werkes. Sie sicherten zu, den anstehenden Transformationsprozess aktiv mitzugestalten.

Michelin schließt Werk in Hallstadt

Es hatte sich schon ein wenig angedeutet, nun herrscht traurige Gewissheit: Michelin wird sein Werk in Hallstadt bis Anfang 2021 schrittweise schließen. Rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen. Diesen Schritt kündigte Michelin auf seiner Internetseite an, die Mitarbeiter seien zuvor informiert worden. Auch der Landkreis und die Lokalpolitik reagieren heute mit einem Krisentreffen.

Mittelstandspreis – ausgezeichnete Unternehmen

Der Große Preis des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung ist eines der bedeutendsten Auszeichnungen für Unternehmen und Institutionen in Deutschland und wird bereits zum 25. Mal vergeben. Voraussetzung ist eine Nominierung, die – wie schon in den letzten Jahren – auch von der Wirtschaftsförderung vorgenommen wird. Von 30 Unternehmen, die dieses Jahr aus dem Landkreis Bamberg insgesamt nominiert waren, haben acht die nächste Wettbewerbsstufe – die Jurystufe – erreicht. So viel, wie noch nie zuvor.