Bürgerbeteiligung ging mit dem Planungsentwurf in die nächste Runde

Am 12. Juli 2016 stand die dritte Runde der Bürgerbeteiligung zur geplanten Innenstadtsanierung in Hallstadt auf dem Programm. Nach dem Auftakt und der Verkehrsplanung wurde nun eine vollständiger Entwurf vorgestellt, wie es in der Innenstadt einmal aussehen könnte. „Wir wollen mit Ihnen zusammen den Marktplatz und die Lichtenfelser Straße gestalten“, betonte Bürgermeister Thomas Söder in seiner Begrüßungsansprache im Kulturboden.

Bereits in der Stadtratssitzung am 15. Juni 2016 stellte Stadtplaner Ralph Stadter (RSP Architekten Bayreuth) den ersten Planungsentwurf für die Neugestaltung vor. Im Vordergrund standen hierbei die von den Bürgern gesetzten Schwerpunkte im Bereich Verkehr, Gestaltungselemente, Nutzung und Funktion. Besonders wichtig war den Bürgern die Verkehrsberuhigung, die unter anderem  durch die Reduzierung des Durchgangsverkehrs erreicht werden soll. Aber auch Faktoren wie Barrierefreiheit, ausreichend Parkplätze, Aufenthaltsflächen mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten, Veranstaltungsfläche und Grünflächen waren für die Bürger von großer Bedeutung.

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Stadtplaner Ralph Stadter stellte den Planungsentwurf der Bevölkerung vor.

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Bürger stimmen über Planungsentwurf ab

Der zuvor dem Stadtrat präsentierte Erstentwurf der Planung wurde nun den Bürgern vorgestellt. Nach der Präsentation waren alle eingeladen, Fragen zu stellen, Wünsche anzubringen oder einfach nur ihre Meinung loszuwerden. Die Fragerunde fand regen Anklang im Publikum, sowohl bei Gewerbetreibenden als auch bei betroffenen Anwohnern. Zum Beispiel wurde angebracht, dass eine geplante Fahrbahnbreite von sechs Metern vor allem für Landwirte mit größeren Fahrzeugen zu schmal sei oder dass die beiden Torzitate zur Fahrbahnverengung Kunden, die nicht aus Hallstadt kämen, abschrecken könnten. Für großes Aufsehen sorgte der Abschnitt Kemmerer Weg / Kilianstraße, da seitens der Bürger befürchtet wird, dass der geplante „Minikreisel“ an der Kreuzung einen Schleichweg für Autofahrer nicht verhindere und somit der Verkehr nicht, wie geplant, über den Berliner Ring ausweiche, sondern sich lediglich innerorts verlagere. All diese Aspekte wurden von Roland Wölfel von der CIMA Beratung + Management GmbH aufgezeichnet und sollen in die weitere Planung mit einbezogen werden.

Den Plan hatten die Stadtplaner zur besseren Übersicht zudem in drei Teile aufgeteilt: Zum einen in den Bereich „Marktplatz“ rund um den Marktplatz und Kirche und zum anderen in „Lichtenfelser Straße Bereich Mitte“ und „Lichtenfelser Straße Bereich Nord/ Am Sportplatz“. Alle drei Bereiche wurden in verschiedenen Ecken des Kulturbodens aufgestellt und die Bürger hatten nach der offiziellen Fragerunde die Möglichkeit, an der jeweils für sie interessanten Station nochmals zusammen mit den Stadtplanern ihre Bedenken, Äußerungen und Wünsche anzubringen. Außerdem konnten sie erneut mit Klebepunkten über den Planungsentwurf abstimmen. Die Mehrheit der Anwesenden stimmte bei dem Entwurf für gut bis sehr gut, es gab aber auch einige negative Stimmen, die nicht einverstanden waren.

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Die Bürger hatten die Möglichkeit, sich mit den Stadtplanern auszutauschen.

Projekt erfordert tragbare Kompromisse

Im weiteren Verlauf des Prozesses der Innenstadtsanierung wird nun der Stadtrat über das Ergebnis der dritten Bürgerbeteiligung unterrichtet, daraufhin wird der Planungsentwurf auf Basis der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung überarbeitet. Der überarbeitete Entwurf wird dann erneut dem Stadtrat vorgestellt und danach kommt es zu einer weiteren Bürgerbeteiligung, bei der wieder alle Bürger herzlich willkommen sein werden.

Bürgermeister Söder möchte in diesem großen Projekt „alle Bürger anhören und alle mit einbeziehen“. Klar ist ihm dabei auch, dass nicht jeder Wunsch berücksichtigt werden kann. Es müssen Kompromisse geschlossen werden, die für alle tragbar sind. Letztendlich soll, laut Söder, eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden werden.

Fotos: Johannes Michel
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Ein Kommentar

  1. Hallo Frau Benoit,
    zunächst möchte ich Nachrichten am Ort für die Informationen über die Hallstadter Verkehrsplanung danken.
    Sie, bzw. Herr Michel, ersetzen mit Ihren Berichterstattungen aus den Sitzungen des Hallstadter Stadtrates die dürftigen und späten Sitzungsprotokolle der Stadtverwaltung Hallstadt.
    Mir erscheinen folgende Ergänzungen wichtig. Die CIMA erstellte im Auftrag des Gewerbevereins Hallstadt Werbetafeln im öffentlichen Raum. Diese behindern z. B. an der Annakapelle den Kinderwagen- und Rollatorverkehr. Wer im Lohn der Gewerbetreibenden steht, plant naturlich in deren Sinn. Warum werden denn die Gewerbetreibenden immer vor dem Bürger informiert?
    Herr Söder ist ein guter und glaubhafter Bürgermeister. Vielleicht gelingt es aber noch, den Lobbyismus des ortsansässigen Fahrradfachhandels dem Gemeinwohl unterzuordnen? Wenn ich unbedingt mit dem Auto aus dem Nordkreis zum Fahradkauf in Hallstadt fahren muß, dann doch bitte den Berliner Ring runter zum Anton Guck!
    Frage: Wie hat sich die Klebepunktebewertung gegenüber der letzten Veranstaltung verändert? Ich möchte hier von einem Erdrutsch sprechen. Haben Sie Fotos gemacht?
    Mit freundlichen Grüßen
    Henning Teiwes

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