Über den Berg – oder: Das Thema „SV Hallstadt“ wieder positiv besetzen

Vieles ist in der Vergangenheit sicherlich nicht optimal gelaufen. Ein hoher Schuldenberg hatte sich angehäuft, der SV Hallstadt stand 2015 vor der Zahlungsunfähigkeit. Seitdem wurde das Rehazentrum verkauft, mit der Stadt gab es eine wichtige Einigung und daraufhin viel Unterstützung. Nun hat der SVH wieder Zeit, sich um den Sport zu kümmern. Fast hätte sogar der Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga geklappt.

Keine Mitgliederversammlung im eigentlichen Sinne, sondern eine Infoveranstaltung hatte der SV Hallstadt Mitte Mai 2017 einberufen. Die Idee: Einfach mal informieren, wie es dem Verein geht, wie es ums Sportliche steht und wie die Abteilungen vielleicht noch enger zusammenwachsen könnten. Vorstand Stefan Endres stellte ganz provokativ die Frage: „Wie können wir das Thema SVH wieder positiv besetzen?“ Denn in Hallstadt habe sich nun einmal noch nicht herumgesprochen, dass es durchaus Positives zu berichten gibt. Ganz zu schweigen davon, dass der Verein in fünf Jahren sein 100-Jähriges natürlich gebührend feiern will.

Kassier Harald Wich präsentierte daher auch kein umfangreiches Zahlenwerk, sondern ließ einfach die vergangenen Jahre kurz Revue passieren. Schon Ende 2013 sei im Verein beschlossen worden, den von der Straße aus gesehen linken Gebäudeteil, das Rehazentrum, zu verkaufen. Bis zum Notartermin Ende 2015 und dem endgültigen Verkauf war es dann ein langer Weg, denn es mussten wichtige Grundstücksangelegenheiten geklärt werden, auch die Stadt Hallstadt war hier involviert. Der Verkaufserlös reichte aber nicht, um die Schulden des Vereins vollständig abzubezahlen. Und so sei die Stadt eingesprungen, so Wich. „Wir zahlen nun eine monatliche Rate an die Stadt, eine Lösung, die uns atmen lässt. So haben wir Zeit, uns wieder um die sportlichen Themen zu kümmern.“ Um die Finanzen zurechtzurücken, wurde im Verein viel diskutiert. „Wir haben jedes Papier umgedreht, seien es Versicherungen oder Stromrechnungen.“

In der Vereinsgaststätte trafen sich die Mitglieder zur Infoveranstaltung.
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Jugendarbeit wichtiger denn je

Im Rahmen des Infoabends stellten sich anschließend die Abteilungen vor. Ralf Wild berichtete von den Basketballern, die sich in zwei Gruppen wöchentlich in der Schulturnhalle treffen. Einen Spielbetrieb gibt es zwar nicht, dennoch seien zurzeit rund 30 Personen aktiv dabei. Bei den Fußballern zeigt die Entwicklung klar noch oben, in der aktuellen Saison schrammte die Mannschaft knapp am Relegationsplatz vorbei und musste in der Kreisklasse nur den SC Kemmern und die DJK Gaustadt vor sich lassen. Dies sei auch dem neuen Trainer Herbert Pfänder zu verdanken. Die zweite Mannschaft schloss die Saison auf einem guten vierten Tabellenplatz in der B-Klasse ab.

Im Jugendbereich arbeitet der SV Hallstadt mit den Nachbarn aus Gundelsheim zusammen. Aktuell spielen 110 Kinder in den verschiedenen Mannschaften. Immer wieder gesucht sind Trainer und Betreuer, die ab und an aushelfen können. Im Juni bietet der SVH ein Jugendturnier mit 42 Mannschaften an zwei Tagen an. Bernd Römer wies darauf hin, dass es immer wichtiger werde, die Jugendlichen, aber auch die Eltern, über soziale Medien wie Facebook anzusprechen. „Auch junge Spieler müssen heute, wie bei den „Großen“, akquiriert werden.“

Das Sportgelände des SVH verfügt auch über ein Kunstrasenspielfeld (hinten im Bild).

Wie soll sich der Verein weiterentwickeln? Sollen neue Abteilungen wie etwa eine Laufgruppe gegründet oder die Alt-Herren-Mannschaft reaktiviert werden? Auch darüber wurde am Infoabend diskutiert. Ein Thema war auch das vorbildlich ausgestattete, aber etwas in die Jahre gekommene Vereinsgelände. Vorstand Stefan Endres kündigte an, ähnliche Infoabende künftig weiter anbieten zu wollen, einfach, um außerhalb der Beschränkungen und Vorgaben einer Mitgliederversammlung diskutieren zu können. Eine solche steht demnächst an – mit Neuwahlen.

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