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Rasantes Theater in Hallstadt

Mit Taxi Taxi bringt die Theatergruppe Hallstadt eine rasante Verwechslungskomödie auf die Bühnenbretter. Wie immer kann sich das Publikum auf echten fränkischen Wortwitz, leidenschaftliche Gefühlsausbrücke und Lokalkolorit freuen.

„Doppelt leben hält besser …“, ob das wirklich gelingen kann, das führt Ray Cooney in seinem Bühnenstück Taxi Taxi vor. „Das Stück zu spielen, ist nicht einfach“, verrät Regisseurin Hilde Ruß von der Theatergruppe Hallstadt, „aber unsere Schauspieler haben es sich extra gewünscht.“ Das besondere an Ray Cooneys Komödien ist die unbestechliche Logik und Akribie, mit der er bürgerliche Katastrophen ablaufen lässt, bis zum bitteren Ende …

Charmantes Detail: der fränkische Dialekt

Eine besondere Herausforderung für die Schauspieler sind vor allem die schnellen Sprecherwechsel und die Situationskomik, die es dem Zuschauer mit Leichtigkeit zu vermitteln gilt. In den Proben läuft noch nicht ganz alles glatt, denn die schnellen Dialoge erfordern Textsicherheit und hohe Konzentration von den Akteuren auf der Bühne. Dabei scheint die ein oder andere Rolle den Darstellern auf den Leib geschrieben zu sein, wie zum Beispiel der „Bauern-Columbo“, wie Udo Hofmann seine Rolle als Oberhaider Polizeiinspektor liebevoll umschreibt. Mit von der Partie in der flotten Verwechslungskomödie auch ein sehr französischer Obermieter (Christian Pflaum), der das Durcheinander mit seinem regelmäßig unpassenden Auftreten und unschuldigen Kommentaren perfekt macht. Bei der turbulenten Handlung gilt es, ein charmantes Detail für die Texte zu beachten: den fränkischen Dialekt. Denn schließlich hat Regisseurin Hilde Ruß die gesamte Komödie – statt in zwei Londoner Vororten – zwischen Hallstadt und Oberhaid verortet und gemeinsam mit den Schauspielern auch sprachlich in Hallstadt angesiedelt.

2014-04-Hallstadt-Theatergruppe-Vorbericht [6]Die acht Akteure und ihr Taxi – trotz einem Wochenende voller Proben – bestens gelaunt.

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Hallstadt – Oberhaad in 4 ½ Minuten

Und das passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, braucht der bigamistische Taxifahrer Paul Schmitt (Dieter Blechinger) doch exakt viereinhalb Minuten, um zwischen seinen beiden Frauen (Barbara Müller-Deusel und Petra Eichelsdörfer) hin und her zu pendeln. Das läuft gut, bis er einen Unfall hat, sein ausgeklügelter Zeitplan durcheinander kommt und er sich zusammen mit seinem Freund Jürgen (Gerd Groh) gegenüber den ermittelnden Inspektoren der Polizeistationen Oberhaid (Udo Hofmann) und Hallstadt (Jürgen Dippold) und seinen beiden Frauen in immer verrücktere Geschichten und Ausreden verstrickt. Bereits in den Proben geht es bislang turbulent zu, die Schauspieler verstricken sich in den Erzählsträngen, fallen sich ins Wort, treiben das Erzähltempo voran. So mancher Versprecher in den Proben bringt unter den Schauspielern mehr Lacher als das Textbuch, sie gehen voll in der Handlung und ihren Rollen auf. Die Spielfreude ist ihnen auch bei dem hohen Niveau des Stückes deutlich anzumerken.

2014-04-Hallstadt-Theatergruppe-Vorbericht [7]Es braucht etwas Zeit, bis jeder auf der Bühne richtig steht – Hilde Ruß (hinten rechts) gibt immer wieder Regieanweisungen

2014-04-Hallstadt-Theatergruppe-Vorbericht [8]Auch wenn das Bühnenbild noch nicht steht, werden Wege und Aktionen bereits mit vollem Körpereinsatz gespielt.

Wie sich Paul Schmitt aus seinem Dilemma und den vielen Lügengeschichten laviert, ob sein Doppelleben die Katastrophe aushält und ob nach diesem Stück tatsächlich noch Männer von einem ebensolchen Doppelleben träumen? – Die Theatergruppe Hallstadt lädt im April ein, sich die Realität anzusehen.

Aufführungstermine:
11. / 12. / 25. und 26 April 19:00 Uhr
13. / 20. und 21. April um 18:00 Uhr
Kleine Schulturnhalle der Hans-Schüller-Schule, Königshofstraße 3, Hallstadt
Kartenvorverkauf: Sparkasse Hallstadt