Freizeittipp: Sinnesparcours – Barfuß-Fühlpfad eröffnet in Döringstadt

Moritz, Amelie, Laura und Eric schleppen Schaufel um Schaufel zum großen Traktor. Eine anstrengende Tätigkeit ist es, die auf der Wiese vor den Toren Döringstadts liegende Fläche in Form einer Schnecke zu säubern. Danach müssen sie die verschiedenen Felder der rund fünf Meter langen Figur füllen. Doch nicht irgendwie: Die „Turmfalken“, die Jugendgruppe der Döringstadter Blumen- und Gartenfreunde, schaffen einen „Barfuß-Fühlpfad“ – pünktlich zu ihrem bevorstehenden Familientag am Sonntag, 5. Mai.

Dafür bringen die „Turmfalken“ die „Barfußschnecke“ am Ortseingang wieder auf Vordermann. Fast 20 fleißige Kinderhände entfernen Unkraut und die verwitterten Naturmaterialien. Moritz Sommer legt die Schaufel beiseite und erzählt: „Zuerst nehmen wir das Alte raus, zum Beispiel die Kastanien, und zupfen das Unkraut. Dann füllen wir die neuen Sachen rein.“ Was in die einzelnen Felder kommt, planten Heike Sommer und Nadine Tremel, die Leiter der „Turmfalken“. Begeistert füllen die Mädchen und Jungen die einzelnen Flächen mit Nüssen, Kastanien, Moos, Holzspänen, Baumrinden, Sand, Tannen- und Kiefernzapfen, Hölzern, Kies, Schotter, Ziegelsteinen und Sandsteinen. Einige Tage vorher sammelten Eltern sämtliche „Zutaten“. Um Nüsse und Kastanien aufzuklauben, durchforstete Moritz mit Mama und Papa sogar schon im Herbst den Wald. Nach zwei Stunden schweißtreibender Arbeit können nun Schaufel, Hacke und Eimer beiseitegelegt, Schuhe und Socken ausgezogen und „Probe“ gelaufen werden. „Manches ist weich, wie das Moos. Manches ist rau, manches sticht“, bekundet Moritz.

Döringstadt Turmfalken Barfussschnecke Mai 2013 (1)
Damit die Barfußschnecke am Ortseingang wieder ein Sinnesparcours für die Füße wird, packen (v. li.) Moritz Sommer, Amelie, Laura und Eric Tremel an.

Mit dem „Sinnesparcours für die Füße“ lernen Kinder nicht nur mehr über sich und die Natur. Der positive Effekt von Lernen verbunden mit Sinneswahrnehmung wird in der Lernpsychologie explizit betont: Nüchterne Wissensvermittlung ist für Kinder oft trocken, unattraktiv und wird dem Bereich „Sinneswahrnehmung“ nicht gerecht. Lernen wird aber interessant und spannend, werden einige oder alle Sinne angesprochen. Überdies prägen sich gemachte Erfahrungen besser und schneller ins Gedächtnis ein.

Besonders die Füße spricht der Sinnesparcours in Döringstadt an: Man kann barfuß über verschiedene Untergründe gehen, bewusst den Fuß von der Ferse zu den Zehen oder von vorne nach hinten abrollen, oder auf den Fußspitzen gehen. Interessant wird es, wenn Kinder die Augen schließen und sich über die Felder führen lassen. Spielerisch werden Sinneswahrnehmung und Koordinationsvermögen geschult. Nicht nur die Döringstadter können und sollen beim „Barfuß-Fühlpfad“ ihre Sinne schulen: „Es wird gut angenommen. Viele Wanderer und Radler pausieren“, weiß Heike Sommer. „Alle sind sich einig, dass dieser Platz, an dem die Kinder über ihre Füße unterschiedlichsten Kontakt zur Natur haben, etwas ganz Besonderes ist und jetzt noch häufiger Ziel eines Spazierganges oder einer Radtour sein wird.“

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Stolz präsentieren die Döringstadter „Turmfalken“ nach schweißtreibender Arbeit ihren schneckenförmigen „Barfuß-Fühlpfad“.

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Im Schatten des mächtigen Wehrturmes der Pfarrkirche Sankt Martin findet am Sonntag der Familientag des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege in Kooperation mit den Döringstadter Blumen- und Gartenfreunden statt.

Philipp Fischer

 

Familientag des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege am 5. Mai in Döringstadt

Nicht nur die „Barfußschnecke“ kann am Sonntag, 5. Mai ab 14 Uhr, in Döringstadt erlebt werden. Alle Besucher des Familientages, den der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege zusammen mit den Döringstadter Blumen- und Gartenfreunden ausrichtet, erwartet eine spannende Rallye durch den über 1200 Jahre alten Ort. Besonders die „Turmfalken“, die Jugendgruppe der Blumen- und Gartenfreunde, hat spannende Stationen unter dem Motto „Natur und Geschichte in Döringstadt“ vorbereitet und ein schönes Rahmenprogramm erstellt. Start und Ziel der Rallye ist in der Vogteistraße und die Teilnahme kostenlos. Eingeleitet wird der Familientag von einer Sternwallfahrt zur Pfarrkirche Sankt Martin und einem Festgottesdienst um 10 Uhr sowie einem Weißwurstfrühstück des Pfarrgemeinde- und Kirchenrates. Zum Familientag von 14 bis 18 Uhr unterhalb der Kirche in der Vogteistraße bieten Jugendgruppen aus den umliegenden Orten verschiedene Mitmachaktionen an. Klar, dass im Mittelpunkt der Spaß und das Miteinander stehen. Und natürlich ist für Musik, Essen und Trinken bestens gesorgt.

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