Hochwasserschutz, Lebenshilfe, Teeküche

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Zapfendorf stand die Präsentation des Freizeitmodells der Lebenshilfe Bamberg im Mittelpunkt. Beim Hochwasserschutz für den Ortsteil Oberleiterbach tut sich was – und die Turnhalle bekommt keine Teeküche, dafür aber sanierte Sanitärbereiche.

An sich ging es laut Tagesordnung des Marktgemeinderats Zapfendorf am 19. Oktober 2017 lediglich um den Abschluss einer Kostenvereinbarung für einen Weg vom westlichen Ortsrand vom Friedhofsweg bis zu Einsiedler-Ivo-Straße in Oberleiterbach im Rahmen der Dorferneuerung. Die Planungskosten betragen 10.800 Euro, der Gemeindeanteil liegt hier bei 50 Prozent. Dem stimmten die Marktgemeinderäte auch zu.

Bürgermeister Volker Dittrich hatte den Punkt aber erweitert – zu Gast war Markus Albrecht vom Ingenieurbüro IVS aus Kronach. Er stellte die Pläne für die Verbesserung des Hochwasserschutzes vor. Hauptaugenmerk ist hier die hydraulische Verbesserung des Leiterbachs. Wo normalerweise etwa 30 Liter Wasser pro Sekunde fließen, können es bei Starkregenereignissen bis zu 4.000 Liter pro Sekunde sein. Und direkt am östlichen Dorfeingang gibt es ein Nadelöhr – mit einem fast rechtwinkligen Knick. Der soll entschärft werden, durch einen neuen Durchlass mit weniger Winkel und die Aufweitung des Vorbereichs. „Aktuell finden Verhandlungen und Besprechungen mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach statt“, erklärte Albrecht. Fix ist somit noch nichts.

Einige Räte stellten aber dennoch die Frage, ob das bisher angedachte Konzept ausreiche. Denn zum Einsatz kommt ein eher kleines Regenrückhaltebecken, das in kurzer Zeit vollgelaufen wäre. Und wenn nach den Bauarbeiten mehr Wasser problemlos Oberleiterbach passieren kann: Wie sieht es dann für die weiteren „Anlieger“ des Leiterbachs, etwa dem Weiler Weihersmühle oder Unterleiterbach aus?

Einstimmig: Freizeitmodell der Lebenshilfe

Zu Gast in der Gemeinderatssitzung war auch Kuno Eichner, Werkstattleiter der Bamberger Lebenshilfe. Im Gepäck hatte er einen Antrag auf Bezuschussung für das Modell „Integra Mensch“, in dem bisher behinderte Menschen die Chance bekommen, vor Ort zu arbeiten und nicht mehr nur in den Werkstätten der Lebenshilfe. Eine neue Idee ist, Behinderte auch im Freizeitbereich stärker zu beteiligen. Dazu möchte die Lebenshilfe landkreisweit eine Koordinationsstelle aufbauen, die sich dann mit den Kommunen und Vereinen vernetzen soll. „Bisher finden Behinderte leider kaum Zugang zu den Vereinen und Freizeitangeboten“ erklärte Eichner. Parallelwelten müssten heute nicht mehr existieren, Integration und Inklusion seien in vielen Bereichen schon angekommen, oftmals aber nicht in der Freizeit.

Start des Projekts soll im Frühjahr 2018 sein, bis dahin gelte es, die Städte und Gemeinden ins Boot zu holen. Bei 28 sei das schon geglückt, bisher lehnte kein Stadt- oder Gemeinderat im Landkreis Bamberg die Idee ab. Das Projekt kostet jede Gemeinde einen Euro pro Einwohner pro Jahr. Auch der Zapfendorfer Gemeinderat sagte einstimmig Ja. Bisher betreut die Lebenshilfe in Zapfendorf 13 Familien.

Keine Teeküche

Aus dem Projekt Turnhallensanierung strich das Gremium einstimmig die geplante Teeküche. Stattdessen soll es einen Wasser- und Kanalanschluss für eine Spültheke in der neuen Turnhalle geben. Durch den Wegfall der Teeküche werden nun die bestehenden Sanitäranlagen saniert. Bürgermeister Dittrich berichtete außerdem über die Anpflanzung des Kreisverkehrs Nord – hier werden sich ab dem Frühjahr vielfältige Blüten zeigen. Außerdem sprach er der Regierung von Oberfranken seinen Dank für die hohe Förderquote bei der Bahnhofsunterführung aus. Während normalerweise 75 bis 80 Prozent Usus seien, habe Zapfendorf 89 Prozent bekommen. Die Gehwegunterführung hat insgesamt 2,05 Millionen Euro gekostet.


Der Kreisverkehr Nord wurde bepflanzt …

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Ein Kommentar

  1. Zum Bild:
    Auch bei der Bepflanzung des Kreisverkehrs Nord, wie schon beim Kreisverkehr Süd hat der Obst und Gartenbauverein Zapfendorf, Frau Klara Ott mit ihrem Team, und die Kreisfachberaterin Frau Kühnel vom LRA Bamberg fachkundig den Bauhof angeleitet und den Männer tatkräftig geholfen. Dieses ehrenamtliche Engagement ist schon der Erwähnung wert. Der FT von heute erweckt mit seiner Bildunterschrift den falschen Eindruck im Bauhof wären bereits eine Vielzahl von Frauen beschäftigt.

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