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„Einige von euch gucken so musikalisch …“

Gleich sieben Gitarren stehen auf der Bühne, als Liedermacher Manfred Siebald am Sonntag, 5. Juni 2016, im Rahmen des Gemeindefestes der evangelischen Kirchengemeinde auftritt. Sein Programm heißt „Lieder, Worte, Gedanken“ – und Siebald fragt die Besucher vor allem: „Das Jahr 2016 ist bald zur Hälfte rum – und was ist eigentlich aus unseren guten Vorsätzen geworden?“

Jeder kennt das: In der Silvesternacht nehmen wir uns oft vor, etwas besser machen, mehr Zeit für die schönen Dinge finden zu wollen. Schon nach kurzer Zeit sind die guten Vorsätze aber schon wieder verfolgen. Manfred Siebald nimmt sich dem Thema in seinem Lied „Grauer Vogel“ an – und der wird immer fetter, weil er einen Vorsatz nach dem anderen aufpickt. Spätestens zum Halbjahreswechsel lehnt er sich dann gemütlich zurück, und wartet aufs neue Jahr.

Es sind durchaus kritische Töne, die Siebald anschlägt. „Oft haben wir im Leben die rosarote Brille auf. Wir sollten aber ehrlich zu uns sein und schauen, wo wir noch Luft nach oben haben“, sagt Siebald. Dabei gelte es zu erkennen, dass nicht jeder Vorsatz auch ein guter Vorsatz sei. „Wer sich vornimmt, das kommende Jahr nicht ohne die nächste Million auf dem Konto zu beenden, setzt sich genau die falschen Ziele.“ Solche Gedanken drückt Siebald nicht nur mit seinen Liedern, sondern auch in der Kurzgeschichte „Ratschläge“ aus, die er dem Publikum in der voll besetzten Auferstehungskirche vorträgt.

Konzert Manfred Siebald Zapfendorf 2016 [6]
Manfred Siebald inmitten seiner vielen Gitarren in Zapfendorf.

Konzert Manfred Siebald Zapfendorf 2016 2 [7]
Die Auferstehungskirche war sehr gut besucht.

Auch Kinderlieder im Gepäck

Siebald, 1948 geboren, ist einer der bekanntesten deutschen christlichen Liedermacher. Viele seiner Lieder haben inzwischen einen festen Platz in Liederbüchern verschiedener christlicher Konfessionen und werden in Gemeinden und Jugendgruppen gesungen – am bekanntesten dürfte das Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ sein. Bei seinem Auftritt in Zapfendorf kamen auch die Kinder und Jugendlichen nicht zu kurz, für sie hatte er zwei Lieder mitgebracht. Und dass Siebald hier bekannt ist, schließlich verbindet ihn eine langjährige Freundschaft mit Pfarrer Kornelius Holmer, wurde auch schnell klar, denn viele der Besucher konnten bei den Liedern mitsingen. Und das war auch gewünscht, denn Siebald stellte schon zu Beginn fest: „Einige von euch gucken so musikalisch …“.

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Von Pfarrer Holmer bekam Siebald für seinen Auftritt eine Kerze aus der Benediktinerinnenabtei Maria Frieden (Kirchschletten) – die Kerze mit den Noten von „Lobe den Herren“ zeige die gute Ökumene in Zapfendorf. Zum Abschluss wurden Spenden gesammelt, Siebald stiftet die Einnahmen aus seinen Konzerten regelmäßig an karitative Zwecke.