Kolosseum, Forum Romanum, Petersplatz – und Papst Franziskus

„Frei! – Darum ist es erlaubt, Gutes zu tun!“ Unter diesem Motto aus dem Matthäus-Evangelium machten sich in der ersten Augustwoche 50.000 Ministranten aus Deutschland und Österreich auf den Weg nach Rom. Auch 13 Messdiener aus Zapfendorf, Roth und Oberleiterbach sowie vier erwachsene Begleiter pilgerten gemeinsam mit weiteren 1.000 Ministranten aus der Erzdiözese Bamberg in die Ewige Stadt.

Nach einem Aussendungsgottesdienst mit Erzbischof Ludwig Schick im Bamberger Dom und einer 16-stündigen Busfahrt erreichten wir sicher, aber etwas erschöpft unser Ziel. Dort starteten wir gleich unser Besichtigungsprogramm mit einem Spaziergang von der Spanischen Treppe vorbei am Pantheon und der Piazza Navona zum Kapitolshügel. Natürlich schleckten wir auch ein Eis in der berühmten Eisdiele „Giolitti“.

Den ersten Höhepunkt der Reise stellte am zweiten Tag der Wallfahrt die Audienz mit Papst Franziskus dar. Den Vormittag nutzten wir noch zu einer Besichtigung des Petersdoms. Am Nachmittag füllten die Ministranten den gesamten Petersplatz aus. Ein zweistündiges Vorprogramm mit Musik, Sprechchören und La-Ola-Welle heizte die Stimmung – bei ohnehin schon 32 Grad – an. Dann kam auch der Papst nach einer Fahrt im offenen Wagen durch die Menge der Messdiener vor dem Petersdom an. Zwei unserer Zapfendorfer Minis hatten sogar die Ehre, auf dem „Sagrato“ in unmittelbarer Nähe zum Heiligen Vater Platz nehmen zu dürfen. Gemeinsam mit Franziskus beteten die versammelten Ministranten die Vesper, das Abendgebet der Kirche. In seiner Ansprache forderte der Papst die Jugendlichen auf, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen und das Wesentliche – den Dienst für Gott und die Mitmenschen – nicht aus den Augen zu verlieren. Freizeit und Zeit für den Dienst in der Kirche könnten unter einen Hut gebracht werden, wenn man sich richtig organisiert. „Ihr seid Deutsche, Ihr könnt das!“ ermutigte der Bischof von Rom die Ministranten.

Ministrantenwallfahrt Rom 2014
Papst Franziskus mitten unter tausenden Ministranten. 

Wer glaubt, ist nie allein, sondern gehört zu einer großen Gemeinschaft. Das zeigte uns die Begegnung der 50.000 Messdiener mit dem Papst. Dies wurde aber auch an den anderen Tagen der Wallfahrt deutlich: Während der ganzen Woche wimmelte es in Rom von deutschen Ministranten, die mit Gesängen des Mottoliedes „Ich bin frei“ oder auch „Humba täterä“ für Stimmung sorgten. Beim Tauschen der je nach Bistum verschiedenfarbigen Pilgertücher, von denen jeder Wallfahrer eines erhalten hatte, kam man schnell in Kontakt mit Minis von der Nordsee bis zu den Alpen.

Am Folgetag setzten wir unser touristisches Programm mit einem Gang vom Circus Maximus über das Marcellus-Theater bis zum Markt auf dem Campo dei Fiori fort. Nachmittags fanden sich die Wallfahrer aus der Erzdiözese Bamberg im Park Doria Pamphilj zu einem Picknick mit lustigen Spielen ein. Das Treffen wurde mit einer Andacht mit dem Bamberger Erzbischof und dem Diözesan-Jugendpfarrer beschlossen. Dann machten wir uns zum „Blind Date“ in die Innenstadt auf. An 300 Plätzen trafen sich jeweils drei Gruppen aus unterschiedlichen Bistümern, um sich in 30 Minuten kennen zu lernen. Unsere Busgruppe mit Ministranten aus Zapfendorf und dem Frankenwald kam mit Gruppen aus den Diözesen Mainz und Augsburg zusammen. Mit einem fünfminütigen Speed-Shake-Hands, einem Ministranten-Bingo und einem gegenseitigen Interview mit einem Messdiener aus einem anderen Bistum kamen sich die Jugendlichen näher. Am Schluss bildeten die 150 Ministranten einen großen Kreis, es wurde ganz still auf dem Platz, und wir beteten gemeinsam das Vater Unser.

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Am nächsten Morgen statteten wir dem Grab unseres zweiten Pfarrpatrons in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern einen Besuch ab. Dann begaben wir uns auf besonderen Wunsch auf eine kleine Shopping-Tour in die Innenstadt Roms, der unsere Ministrantinnen an Prada, Bulgari und Gucci vorbei schließlich in die römische Filiale eines schwedischen Bekleidungshauses führte. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand von Ostia, wo wir uns in den Wellen des Mittelmeeres vergnügten.

Den letzten Tag der Wallfahrt widmeten wir dem antiken Rom und besichtigten das Kolosseum, die Ruinen der Kaiserpaläste auf dem Palatin und das Forum Romanum. Gegen Abend versammelten wir uns mit den anderen Pilgern aus unserem Bistum in der Lateransbasilika. Dort hielt der Erzbischof eine feierliche Abschlussmesse. Dann hieß es „Arrivederci Roma“. Nach sechs Tagen gelangten wir wieder in die Heimat mit vielen Eindrücken aus dem Zentrum der Christenheit und besonders von den Begegnungen mit anderen Ministranten und ihren Betreuern. Wir danken Busbegleitern vom BDKJ Bamberg für die fortlaufende Motivation während der Fahrt und der Kirchenverwaltung für den Reisezuschuss.

 

Viele Eindrücke von der Romfahrt der Ministranten finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).

Dr. Christopher Rosenbusch
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