Mitgefühl nur über den Geldbeutel?!?

Am Freitag, 21. Juli 2017, passierte ein schwerer Verkehrsunfall direkt neben der Kirche Lauf in der Dreikönigsstraße zur Faust-von-Stromberg-Straße. Ersthelfer, Notarzt, Rettungsdienst, Feuerwehr und auch die Polizei waren vor Ort und kümmerten sich um einen schwer verunglückten jungen Menschen. Die Straße war in allen Richtungen eindeutig komplett gesperrt. Aber nicht alle Verkehrsteilnehmer reagierten besonnen.

Vor den Augen der Polizei fuhren eine Mercedesfahrerin, geschätzte 65 bis 70 Jahre, und ein namentlich bekannter Zapfendorfer mit Enkelkind auf dem Beifahrersitz nach kurzem Zögern über den Kirchparkplatz an der Straßensperre vorbei in den Unfallbereich. Auf Nachfrage von Kommandant Neuberger, was sich die Dame dabei denke, an einer Straßensperre der Feuerwehr vorbeizufahren, antwortete diese: „Reden Sie nicht in dem Ton mit mir!“ Der Fahrer des nachfolgenden PKW schrie vor seinem Enkelkind durch das Fenster „Spiel dich nicht so auf! – Wo ist denn hier eine Straßensperre?!“ Nach kurzer lauter Diskussion und angedrohter Polizei – welche noch mit der Unfallaufnahme beschäftigt war – wendeten beide wider Willen.

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Wir als Feuerwehr Lauf sind mehr als enttäuscht, dass wir Mitbürger im Markt Zapfendorf haben, die so trotzig und uneinsichtig reagieren! Beide können froh sein, dass sie sich doch noch zum Wenden entschieden haben. Von einer Anzeige hat Kommandant Neuberger diesmal abgesehen, künftig wird das nicht mehr passieren. 200 Euro plus Punkte wäre die Strafe für jeden gewesen. Schade, dass wir auf dem Dorf nun auch nur noch über den Geldbeutel fühlen … Und bedenken Sie: Jeder kann einmal Hilfe brauchen und ist froh, wenn jemand um sein Leben kämpft und sich nicht mit uneinsichtigen Verkehrsteilnehmern abgeben muss!

In diesem Sinn: Denken Sie bitte alle darüber nach und gehen Sie respektvoller mit verunglückten Personen und ehrenamtlichen Helfern sowie Ihrer Vorbildfunktion vor Ihren Enkeln oder Kindern um.

Feuerwehr Lauf, Kommandant Thomas Neuberger

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4 Kommentare

  1. Gaffer, Fahrzeugführer die die Rettungsgasse nicht bilden oder den Weisungen der Rettungskräfte sollten mit mind. 1000 EUR und 1 Monat Fahrverbot geahntet werden. Bei Wiederholung verdoppelt sich das ganze.
    Sollte das ganze noch jemanden in Gefahr bringen dann sollte der Satz verdreifacht werden.

    1. Eine Verwarung sollte übrigens hier nicht in Betracht gezogen werden. Schade, der Kommandant hätte hier direkt durchgreifen müssen da ja in dem Fahrzeug ein Kind mit war – Kinder lernen durch zusehen und ahmen das Verhalten der Eltern/Großeltern nach.

      (im ersten Post etwas vergessen: …nicht folge leiseten…

  2. Ich bin genau der selben Meinung wie die beiden Herren. Vor allem das Kinder von ihren Vorbilder lernen. Aber die Sperre zwischen ULB und Zapfendorf interessiert auch niemanden. Als Mutter mit Kind und Anhänger am Rad muss man da noch aufpassen dass man nicht von den Autos und LKW’s die einem ständig auf dem momentanen Radweg entgegen kommen in das nächste Feld abgedrängt wird.

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