„Der Schlüssel zu einem guten Leben ist die Schule.“

MIT GROSSER BILDERGALERIE!

Wie quälend ist es für viele Kinder und Jugendliche, wenn sie früh aufstehen und in die Schule gehen müssen. Dass die dabei aber die Grundlage für ein erfolgreiches Leben gelegt bekommen, wird ihnen erst viel später klar. In Tansania gilt das natürlich auch – nur stellt sich nicht die Frage, welche Schulbildung ein Kind genießt, sondern ob es überhaupt zur Schule gehen kann. Der Münsterschwarzacher Pater Dieter Held (Foto) erzählte bei einem Vortrag in Zapfendorf sowohl Anekdoten von seiner Arbeit als auch Geschichten über Seelsorge, Bildung und Leben auf dem afrikanischen Kontinent.

Nur wenige Stühle blieben frei beim Seniorennachmittag am 11. Januar 2012 im Zapfendorfer Pfarrheim. Baptist Schütz, zweiter Bürgermeister der Gemeinde, hatte Pater Dieter Held zu einem Vortag eingeladen. Held blickt auf eine interessante Vergangenheit zurück. Geboren wurde er 1935 in Hamburg und kam im Rahmen der Kinderlandverschickung nach Schney. In den Kriegswirren wurde seine Familie nach Zapfendorf evakuiert – und er erlebte die Zerstörung des Ortes hautnah mit.

„Helle Blitze zuckten durch die Türschlitze“

Der Aufenthalt im Keller rettete ihm und seiner Familie das Leben, als am Ostersonntag 1945 der am Bahnhof abgestellte Munitionszug durch einen Fliederangriff explodierte und die Ortschaft weitgehend zerstört wurde. Die Familie konnte nach Lauf entkommen, wo sie aufgenommen wurde. Dieter Held besuchte dort die Volksschule, später die Oberschule in Bamberg. 1947 entschied sich seine Mutter für die Rückkehr nach Hamburg, Held machte Abitur und wurde 1968 in die Missionsbenediktinerabtei Münsterschwarzach aufgenommen. Nach Abschluss seines Studiums wurde er 1973 zum Priester geweiht und arbeitet seitdem in der Mission in Tansania.


Held mit seinen Mitbrüdern in Tansania (zum Vergrößern anklicken).

„Mein Hauptberuf dort ist Lehrer. Zeitweise unterrichtete ich bis zu zehn Klassen“, erklärte Held. „Heute muss ich etwas kürzer treten, habe aber immer noch drei Klassen unter meinen Fittichen.“ Den größten Teil seiner Arbeit führt er in einer höheren Mädchenschule aus. „Als ich nach Afrika kam, war es selbstverständlich, dass die Frau arbeitete, sich um Haushalt und Kinder kümmerte und der Mann in eine Kneipe ging. Heute hat sich dies zum Glück geändert, vor allem durch die bessere Bildung der Frauen.“

Vor Helds Vortrag hatte Pater Placidus aus Kirchschletten die Zuhörer auf das Referat eingestimmt. Er erinnerte sich an erste Begegnungen mit Held in Münsterschwarzach und an Exerzitien im Kloster in Tansania. „Afrika ist nach wie vor eine wachsende Kirche, eine Kirche im Aufbau“, sagte Placidus.

Sie wollen Dieter Held bei seiner Arbeit unterstützen? Dann spenden Sie auf das Konto des Marktes Zapfendorf, Nummer 102701111, BLZ 77060100 mit dem Vermerk: Für Dieter Held Tansania.

Johannes Michel

 

Bilder vom Vortag von Pater Dieter Held finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen der Galerie einfach auf ein beliebiges Foto klicken, zum Beenden der Anzeige genügt ein Klick auf das geöffnete Bild)…

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