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Baunacher Rathaus: Neuer Sitzungssaal, mehr Büros?

Im Mittelpunkt der Sitzung des Stadtrats in Baunach standen die Pläne zum Umbau des Rathauses. Bereits seit längerer Zeit sei ein Umbau im Gespräch, so Bürgermeister Tobias Roppelt. Die Gründe: Es gibt zu wenige Büros, das Archiv muss neu geordnet werden, ein Sozialraum soll eingebaut sowie der Sitzungssaal verlegt werden. Auch das über 50 Jahre alte Dachgeschoss muss renoviert werden. Architekt Christoph Gatz präsentierte die Ideen.

Anhand einer Präsentation erläuterte Gatz den Umbau des Rathauses. Der Sitzungssaal soll in das Dachgeschoss verlegt werden. Es ist ein Aussichtsfenster mit Blick auf das alte Rathaus vorgesehen. Platz für Büroräume sowie für eine Teeküche wird geschaffen. Das Archiv soll ebenfalls im Dachgeschoss Platz finden, angedacht ist hier auch ein Sozialraum mit Zugang zur Dachterrasse. Aus dem jetzigen Sitzungssaal könnten Büros geschaffen sowie ein Besprechungsraum geschaffen werden. Der Flur im Obergeschoss muss aufgrund des Brandschutzes geteilt werden und eine Brandwand eingebaut werden. Ein Erker soll den zweiten Fluchtweg vom Sitzungssaal sichern.

Helmut Ortlauf vom Planungsbüro Dorsch ergänzte anhand einer Entwurfsplanung die Umsetzung der Heizzentrale. Auch die Durchlüftung und der Brandschutz wurden dargestellt. Hubert Hahn von der Hahn-Muno Ingenieurgesellschaft legte die Kostenberechnung vor. Die Gesamtkosten für den Umbau des Rathauses belaufen sich demnach auf 1,5 Millionen Euro.

Die Außenansicht lässt ein großes Fenster erkennen, das den Blick aufs gegenüberliegende alte Rathaus freigeben würde.

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Im Obergeschoss könnte der Bereich des bisherigen Sitzungssaals (unten links) durch Büros und einen Besprechungsraum ersetzt werden.

Anschließend wurden die Fragen und Anmerkungen der Stadtratsmitglieder angehört. Es wurde angeregt, ob das Aussichtsfenster im Dachgeschoss notwendig sei oder ob hier Kosten eingespart werden können. Weiterhin wurde angefragt, ob der Einbau einer Brandmeldeanlage sinnvoll wäre. Außerdem kam die Frage auf, ob ein Sitzungsaal im Rathaus zwingend erforderlich sei – man könnte auch weiterhin im Bürgerhaus tagen.

Klar ist: Die Mitgliedsgemeinden der VG Baunach müssen sich an einer Mieterhöhung beteiligen. Es wurde auch generell darüber diskutiert, ob der Rathausumbau in der aktuellen Situation in vollem Umfang erfolgen soll. Die wichtigsten Maßnahmen sind die Verlagerung des Archivs, die Schaffung eines Besprechungszimmers und eine Erneuerung der Lüftungsanlagen. Die notwendigen Maßnahmen sollen zusammen mit dem Architekten sinnvoll aufgeteilt werden und so auch die Gesamtkosten reduziert werden.

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Das Dachgeschoss würde größtenteils neu gestaltet, unter anderem mit dem neuen Sitzungssaal (rechts oben).

Wasser- und Abwassergebühren steigen

Um eine rechtssichere Gebührenkalkulation zu erhalten, wurde durch den Stadtrat Baunach im Juni 2019 die Kommunalberatung Dr. Schulte/Röder mit der Erstellung einer Kalkulation beauftragt. Die Ergebnisse liegen nun vor. Daraus ergibt sich, dass der Gebührensatz pro Kubikmeter Abwasser von 2,15 auf 2,42 Euro steigen muss, damit weiterhin kostendeckend gearbeitet werden kann. Bei gleichbleibender Kostenstruktur ist im Jahr 2024 eine erneute Anhebung auf dann 2,64 Euro pro Kubikmeter nötig.

Auch die Wassergebühren wurden neu kalkuliert. Hier beträgt der neue Gebührensatz 2,07 Euro pro Kubikmeter (vorher 1,30 Euro). Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt ergeben sich aus den aktuellen Gebührenanpassungen Mehrkosten von rund 16 Euro pro Monat.

Erlassen wurde in der Stadtratssitzung vom 27. Juli 2020 auch eine Benutzungs- sowie eine Gebührensatzung für die gemeindlichen Anlagen am Baggersee und eine Badeordnung. Fällig werden 1 Euro pro Person sowie Fahrzeuggebühren für den Parkplatz (Großfahrzeug 3,50 Euro, PKW 2,50 Euro, Kraftrad 1,50 Euro).

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Sonstiges aus der Sitzung vom 28. Juli 2020

Im Kurzbericht sowie bei der Bekanntgabe der Beschlüsse aus vorigen nichtöffentlichen Sitzungen informierte Bürgermeister Roppelt über die Errichtung einer Photovoltaikanlage in Priegendorf: Die Stadt Baunach stehe dem Vorhaben zur Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage im Westen von Priegendorf positiv gegenüber und stimmte einer Aufstellung eines Bebauungsplans zu. Eine entsprechende Vereinbarung hierzu soll geschlossen werden. Die Priegendorfer Bürger sollen im weiteren Verfahren mit einbezogen werden.

Auch das Projekt „Essbare Stadt“ [8] wurde erläutert. In den vergangenen Wochen wurden die Obstbäume der städtischen Flächen katalogisiert und auf der Homepage „Mundraub.org“ eingetragen. Nun können die Bürgerinnen und Bürger anhand von Informationen aus einem Flyer oder von der Homepage der Stadt an verschiedenen Stellen in Baunach und den Stadtteilen Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Nüsse und Quitten ernten. An den entsprechenden Stellen wurden Schilder angebracht, um auf die geltenden Ernteregeln aufmerksam zu machen und die Menschen über den Lebensraum Streuobstwiese zu informieren. Im Herbst werde auf der Ausgleichsfläche hinter dem Rewe-Parkplatz eine Pflanzaktion stattfinden, bei der eine Streuobstwiese mit 16 Bäumen entstehen soll. 80 Prozent der anfallenden Kosten würden vom Freistaat Bayern und dem Landkreis Bamberg gefördert. Nach Rücksprache mit dem städtischen Nachhaltigkeitsbeauftragten und der Kreisfachberaterin Claudia Kühnel sollen dort alte heimische Obstbaumsorten gepflanzt werden.

Das endgültige Ergebnis des Stadtradelns habe gezeigt, dass 357 Radler in Baunach insgesamt 99.822,80 Kilometer geradelt sind. Es werden somit 39 Bäume in der Stadt Baunach gepflanzt. Das Team Messingschlager, als erfolgreichstes Baunacher Team, erhalte einen Gutschein über eine Stadtführung mit dem Baunacher Nachtwächter. Die besten zwei Grundschulklassen mit jeweils über 1.000 gefahrenen Kilometern wurden Ende Juli von der Eisdiele eingeladen und durften für je 50 Euro Eis schlemmen.

Bilder / Grafiken: Architekturbüro Gatz