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Dammaufrüstung wohl ab dem Jahr 2016

Heiß diskutiert wird in Kemmern momentan das Thema Hochwasserschutz, was in der Bürgerschaft für Verunsicherung sorgt. Ein Pressetermin mit den Verantwortlichen des Wasserwirtschaftsamtes Kronach (WWA), zu dem MdL Heinrich Rudrof und Bürgermeister Rüdiger Gerst am 31. Januar 2014 geladen hatten, wurde dazu genutzt, Klarheit und Transparenz in das komplexe Thema zu bringen.

Vorneweg: Der Damm in Kemmern ist gut in Schuss. Ein Hundertjähriges Hochwasser (HQ100 = statistischer Wert), würde der Damm mit der Wasserlinie an der Oberkante im Moment noch standhalten, hier würde der Verteidigungsfall mit Sandsäcken eintreten. Daher werde nun der Deich in der Summe um etwa einen Meter erhöht, um wieder den vorgeschriebenen Freibord von 70 Zentimetern und den vorgeschriebenen Klimaaufschlag von 15 Prozent zu erreichen. Die Vertreter des WWA stimmten Rüdiger Gerst zu: „Seit der Hochwasserfreilegung Anfang der 1980er-Jahre gab es keine Überflutung mehr in Kemmern.“ Der Damm soll nun aufgestockt werden, damit das auch so bleibt. 

31-01 Kemmern Pressetermin Hochwasserschutz [6]Von den Unterlagen her kennen Hans Hemmerlein und Hans-Joachim Rost (v. r.)  die Deichlage in Kemmern.
MdL Heinrich Rudrof und Bürgermeister Gerst luden zum Ortstermin, …

31-01 Kemmern Pressetermin Hochwasserschutz [7] … um den Verantwortlichen einen Einblick über die Lage vor Ort zu geben.

Darum bemüht sich die Gemeinde Kemmern bereits seit dem Hochwasser 2003 und fordert nicht nur vom zuständigen Vorhabensträger, dem Freistaat Bayern, die Ertüchtigung, sondern hat „einvernehmlich mit dem WWA Kronach seit Jahren alle erforderlichen vorbereitenden Schritte eingeleitet“, wie Hans Hemmerlein die Hartnäckigkeit und Kompetenz der Gemeindeverwaltung lobte. Erhalt und Nachbesserung der Deiche ist Aufgabe des Freistaates, die Gemeindeverwaltung kann hier nur bedingt tätig werden, indem sie ein Auge darauf hat, dass der Staat dem auch nachkomme. „Hier ist Kemmern stets am Ball geblieben“, wie Rost betont. Dass die Baumaßnahme bislang noch nicht begonnen wurde, ist dem Umstand geschuldet, dass alle Maßnahme zum Hochwasserschutz in allen Städten und Gemeinde der Kategorie A (hohe Priorität), zu der sich Kemmern seit 2006 zählt, nach der Höhe des jeweiligen Schadenspotenzials abgearbeitet werde, wie Hans-Joachim Rost ausführte.

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31-01 Kemmern Pressetermin Hochwasserschutz [8]Hans-Joachim Rost, der zuständige Abteilungsleiter des WWA Kronach, erläutert die verschiedenen Schritte. 

Heutiger Stand

Zur Prüfung der Standsicherheit des Dammes seien erste Bohrungen bereits erfolgt, einzig die statische Auswertung fehle noch. Bereits 2014 kann nach Meinung des WWA die Planung ausgeschrieben und der Planungsauftrag vergeben werden. Den Planungen folgten wasserrechtliche Verfahren in der Planfeststellung, die vom Landratsamt genehmigt werden müssten. Auch für dieses Verfahren ist der Freistaat Bayern als Vorhabensträger der Antragsteller und nicht die Gemeinde, wie Rost klarstellte. Hier waren bei der Vorstellung des Sachstandes durch das WWA im Gemeinderat Unklarheiten aufgetreten, was auch in der Berichterstattung zu unrichtigen Aussagen führte.  Nach Einschätzung der Zuständigen des WWA könne voraussichtlich 2016 die Baumaßnahme in Kemmern beginnen.