Im Titelbild: Zum Jubiläum wurde auch eine umfangreiche Chronik erstellt. Die aufgeschlagene Seite zeigt die Anfänge des Vereins.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Reckendorf ist gut besucht, als Pfarrer Vincent Moolan Kurian den Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum des ASV Reckendorf zelebriert. Danach führt der Festumzug zum Festzelt neben dem Sportgelände.
Nein, Egoismus hat im Sportverein nichts zu suchen. Vielmehr passiert alles im Team, nichts geht ohne Zusammenarbeit. Um diese Grundgedanken hatte Pfarrer Vincent Moolan Kurian seine Predigt gestrickt, die er zum großen Jubiläum des Sportvereins ASV am Sonntag, 13. Juli 2025, hielt. Angeführt von Schirmherrin Emmi Zeulner führte anschließend der Festumzug zum Festgelände, wo ein Weißwurstfrühstück sowie diverse Ehrungen auf dem Programm standen. Die Reckendorfer Musikanten unterhielten die Gäste.
Der Sonntag war aber nur ein kleiner Teil einer ganzen Festwoche. Diese startete am Dienstag, 8. Juli, mit dem VG-Turnier. Neben diversen Jugendspielen standen in den Folgetagen auch ein Altherrenspiel gegen die DJK Priegendorf sowie ein Fußballspiel gegen die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg auf dem Programm. Beim Festbetrieb am Samstagabend unterhielt die Corso Band.
Pfarrer, Schirmherrin, Bürgermeister und Vereinsvorstände während des Jubiläumsgottesdienstes.
Ringkämpfe in den 1920er Jahren
Die 100-jährige Vereinsgeschichte ist voller Wendungen. Gegründet wurde der Verein als „Verein für Körperpflege“ (VfK) im Jahr 1925. Im Mittelpunkt stand damals der Ring- und Kampfsport, bereits kurz nach der Gründung konnten erste öffentliche Ringkämpfe, damals im Hof der Brauerei Stolbinger, ausgetragen werden. Hierfür wurde eigens eine Bühne gebaut. Der Zweite Weltkrieg markierte dann einen großen Einschnitt – die sportlichen Aktivitäten konnten nicht mehr stattfinden, viele der besten Ringer kehrten nicht mehr aus dem Krieg zurück. Aus den Anfangsjahren des Vereins gibt es allerdings kaum Aufzeichnungen, da Unterlagen teilweise während der NS-Zeit vernichtet wurden und wohl ein weiterer Teil in Würzburg in Archiven lag, die während des Krieges zerstört wurden.
Klar ist aber: Bereits 1946 versuchten sportbegeisterte Reckendorfer, den VfK wiederzubeleben. Im September wurde der Verein unter neuem Namen als ASV Reckendorf (Allgemeiner Sportverein) wiedergegründet – auch, um der amerikanischen Militärregierung die Offenheit gegenüber sämtlichen Sportarten zu zeigen. Und so wurde ein Spielfeld eingerichtet und erst Fußball-Freundschaftsspiele fanden statt. 1947 nahm eine erste Elf am offiziellen Spielbetrieb teil. In der damaligen C-Klasse (heute A-Klasse) errang die Mannschaft in der Saison 1950/51 ihre erste Meisterschaft. Die Ringer-Tradition wurde in den 1950er Jahren mit einer eigenen Abteilung zunächst weitergeführt. „König Fußball“ errang aber mit der Zeit die alleinige Oberhand im Verein.
Der Festzug führte von der Kirche in der Ortsmitte zum Sportgelände.
Im Jahr 1976 konnte das neue Sportgelände eingeweiht werden. Der alte Platz, bekannt als „Weidig“, diente ab dann und bis heute als Übungsplatz. Ein echtes Highlight in der Vereinsgeschichte war ein Freundschaftsspiel am 16. September 1979 gegen den 1. FC Nürnberg. Dieses endete zwar mit 14:0 für den Club – brachte aber eine Rekordkulisse von 1.500 Zuschauerinnen und Zuschauern ans Sportgelände. Bis Ende der 1980er Jahre wurde ein neues Sportheim errichtet.
Sportlich ist insbesondere die Saison 2003/2004 hervorzuheben, in der der ASV die Meisterschaft in der Kreisklasse 1 Bamberg feiern konnte – mit 70 Punkten setzte sich das Team souverän an die Spitze der Tabelle. 2015 entstand eine Spielgemeinschaft mit dem SV RW Gerach, welche 2021/2022 die Meisterschaft in der A-Klasse 1 errang. In der gerade abgelaufenen Saison gelang der Aufstieg in die Kreisliga. Den Verein führen aktuell Michael Kirmes und Stefan Meinert als Vorstände.
Zahlreiche Ehrungen, neue Ehrenmitglieder
Im Rahmen des Festsonntags gab es auch diverse Ehrungen. Werner Aschenbrenner und Helmut Neubauer wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auszeichnungen für 75 Jahre Vereinszugehörigkeit ging an Hans Schwarz, für 70 Jahre an Robert Hegenwald und für 65 Jahre an Herbert Meinert und Walter Lang.
[8]Helmut Neubauer (2. v. l.) wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Auch Werner Aschenbrenner (vorne) ist neues Ehrenmitglied.
Hans Schwarz (2. v. l.) gehört dem Verein seit 75 Jahren an.
Die Ehrungen in der Übersicht:
Ehrenmitglied: Werner Aschenbrenner, Helmut Neubauer
40 Jahre: Werner Aschenbrenner, Martin Dünninger, Uto Eckert, Jürgen Gast, Klaus Götz, Gerhard Güthlein, Dieter Hegenwald, Frank Hegenwald, Matthias Horger, Andreas Kaffer, Klaus Meinert, Monika Meinert, Theo Neubauer, Gerhard Pförtsch, Holger Philipp, Stefan Rennert, Hubert Schindler, Juergen Schindler, Rainer Schmitt, Frank Schmittlutz, Jochen Schmittlutz, Bernd Schug, Stefan Strauch, Michael Stössel, Thomas Stössel, Peter Volkmuth
50 Jahre: Jürgen Baum, Axel Cron, Stefan Dünninger, Bernhard Emig, Rudolf Endrich, Helmut Erdmann, Dietmar Frodl, Hubert Götz, Thomas Götz, Wolfgang Götz, Michael Güthlein, Klaus Hoffmann, Gilbert Jäger, Adolf Karsch, Gerhard Kirchner, Harald Kirchner, Werner Kriwanek, Siegbert Marschoun, Heinrich Marstatt, Hubert Marstatt, Gerhard Meinert, Franz Müller, Werner Müller, Helmut Neubauer, Robert Rathmann, Rudolf Rennert, Gerhard Rottmann, Gerhard Rottmann, Hubert Rottmann, Hubert Rössner, Wolfgang Rössner, Arnulf Schmitt, Rudolf Schmitt, Ulrich Schmitt, Werner Schmitt, Günther Schneider, Helmut Schnitzer, Edmund Schug, Martin Schwengler, Wolfgang Schönlein, Klaus Seelmann, Josef Sippel, Wolfgang Steppert, Siegfried Wiesen, Friedrich Will, Georg Wolfschmidt, Harald Wolfschmidt, Helmut Wolfschmidt, Uwe Wolfschmidt
65 Jahre: Walter Lang, Herbert Meinert
70 Jahre: Robert Hegenwald
75 Jahre: Hans Schwarz
Viele Fotos vom Festzug finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).
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