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„Sternstunden“ und zwei neue Baugebiete

Kurz vor dem Bahnübergang in Baunach möchte die Stadt die Fläche des alten Sportplatzes umnutzen. Dort soll ein Mischgebiet mit Wohnungen und nicht störendem Gewerbe entstehen. Die Pläne dazu wurden im Stadtrat vorgestellt, genauso wie ein weiteres Baugebiet (Langmeh II) und eine Initiative, die bekannte Aktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks nach Baunach zu bringen.

Ungenutzte Flächen, die sich außerdem nicht in Randlagen befinden, gibt es nicht viele. Eine solche ist der alte Sportplatz in Baunach. Ralph Stadter vom Architekturbüro RSP aus Bayreuth war zu Gast in der Sitzung des Baunacher Stadtrats und erklärte die Rahmenbedingungen – also wie sich hier Bauland entwickeln lässt. Umgeben ist der Bereich von Biotopen und FFH-Flächen, außerdem von der Kreisstraße sowie der Eisenbahnstrecke Richtung Ebern. „Dennoch sind der Verkehrs- und der Bahnlärm nicht das Problem, sondern das nahe Gewerbegebiet“, erklärte Stadter.

Im Flächennutzungsplan ist das Gewerbegebiet bis an die Bahnlinie eingezeichnet, auch wenn dieser Bereich als Überschwemmungsgebiet gilt. „Dennoch könnte die Stadt sich ja einmal entschließen, einen Damm zu bauen und diese Fläche noch mit Gewerbebetrieben aufzufüllen“, meinte Stadter. Daher müssten für das neue Gebiet am alten Sportplatz höhere Grenzwerte gelten, für die Ausweisung eines reinen Wohngebietes reiche es nicht, da der Lärmpegel hierfür tagsüber einen Wert von 55 dB(A) nicht übersteigen dürfe. Ein bereits erstelltes Gutachten käme aber auf Werte von bis zu 63 dB(A). Somit eigne sich der alte Sportplatz nur für ein Mischgebiet, in dem dann auch Wohngebäude und nicht störendes Gewerbe nebeneinander angesiedelt werden sollten.

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So könnte der Bereich am alten Sportplatz einmal aussehen …

Langmeh II: Über 30 Bauplätze im Westen von Baunach

Stadter empfahl außerdem, die vorhandene Bebauung entlang des Sportplatzes in den Bebauungsplan mit einzubeziehen. Der Spielplatz im hinteren Bereich soll erhalten bleiben, eine Stichstraße wird das Gebiet erschließen. „In diesem Fall ist ein beschleunigtes Bebauungsplan-Verfahren möglich“, informierte der Architekt. „Wir brauchen dann keine Umweltprüfung, können auf die vorzeitige Unterrichtung der Behörden verzichten und müssen keine Ausgleichsmaßnahmen vorsehen.“ Den Aufstellungsbeschluss fasste der Stadtrat einstimmig. Zuvor bekam ein Antrag von Peter Großkopf (SPD) keine Mehrheit, die Abstimmung endete acht zu acht. Darin ging es um die vor Carports vorzusehende Fläche. Großkopf war der Meinung, zweieinhalb Meter seien ausreichend. Die bisherige Praxis in Baunach sind fünf Meter, so dass vor dem Carport ein weiteres Fahrzeug, ohne in die Straße zu ragen, abgestellt werden kann.

Und noch ein weiteres Baugebiet war Thema im Stadtrat: Am westlichen Stadtrand soll das Gebiet „Langmeh II“ erschlossen werden. Die verschiedenen Entwässerungs- und Erschließungsmöglichkeiten wurden von Ingolf Eckert vom Büro Höhnen & Partner vorgestellt. Aufgrund beschränkter Kapazitäten der verarbeitenden Einrichtungen ist keine Entwässerung mehr im Mischwassersystem möglich, stattdessen muss es jeweils einen eigenen Kanal für Schmutz- und Regenwasser geben. Nur vier Grundstücke im nördlichen Bereich sollen auf das bestehende System angeschlossen werden. Um keine Regenrückhaltebecken bauen zu müssen, könnten den Bauherren Zisternen mit einem zusätzlichen Regenrückhaltevolumen vorgeschrieben werden. Diese kosten kaum mehr als die kleineren Versionen und könnten auch direkt von der Stadt errichtet werden. Über 30 Baurechte könnten so in „Langmeh II“ entstehen.

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Das Baugebiet Langmeh II erweitert die Stadt Baunach nach Westen.

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Für die gesamte Erschließung des Baugebiets rechnete Eckert mit Kosten von 2,3 Millionen Euro. So ergäbe sich ein Durchschnitt von etwa 69 Euro pro Quadratmeter. Der Stadtrat stimmte dem vorgestellten Konzept zu und leitete damit die weiteren Schritte zur Vorbereitung der Erschließung des Baugebiets ein.

Sternstunden kommen zum Weihnachtsmarkt

Überwiegend in Bayern dürfte die Aktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks bekannt sein. Sie kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die krank, behindert oder Not leidend sind. Seit der Gründung vor über 20 Jahren konnten rund 200 Millionen Euro für über 2.700 Projekte gesammelt werden. Am Baunacher Weihnachtsmarkt sollen nun, der Stadtrat gab hierfür sein Okay, Sterne zugunsten der Aktion verkauft werden. Kindergärten, Schulklassen, Familien, Vereine, Firmen und auch Privatpersonen können dafür Sterne basteln und im Baunacher Bürgerhaus abgeben (Dienstag 16-18 Uhr, Mittwoch 10-12 Uhr, Donnerstag 17-19 Uhr, Sonntag 10-12 Uhr). Initiiert wurde die Teilnahme von Otmar Hüttner, dem zweiten Vorstand des Anglervereins Baunach.

Pläne: RSP Architekten, Höhnen & Partner