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Ein Fernwärmenetz für Hallstadt?

Schon im 2015 vorgestellten Energienutzungsplan der Stadt Hallstadt wird die Rolle von Fernwärme für die zukünftige Energieversorgung herausgehoben. Nun könnte Bewegung in den Aufbau eines Fernwärmenetzes kommen – durch Modernisierungen bei der Firma Michelin. Der erste Schritt dazu wurde im Stadtrat nun beschlossen.

Im Rahmen der Betriebserweiterung investiert die Firma Michelin auch in die Energieeffizienz. Daher wird es, im Gegensatz zum aktuellen Stand, möglich, ganzjährig garantiert eine große Menge an Wärme abzugeben, die dann zum Aufbau eines Fernwärmenetzes für die Stadt Hallstadt genutzt werden könnte. Bereits seit vielen Jahren wird das Schwimmbad kostenlos durch Abwärme beheizt, was auch künftig so bleiben soll, wie Bürgermeister Thomas Söder betonte.

Mit an Bord sein werden die Regionalwerke. Geschäftsführer Hubert Treml-Franz hatte die Stadt bereits auf zusätzliche, sei Dezember 2015 gültige Fördermöglichkeiten hingewiesen. Denn der Freistaat Bayern ersetzt den Kommunen seitdem 70 Prozent der Kosten für eine so genannte Umsetzungsbegleitung. Diese würde die Grundlagen ermitteln und die Stadt bis zur Inbetriebnahme eines solchen Netzes begleiten. Kosten: Rund 42.000 Euro laut eines ersten Referenzangebotes, weitere Angebote sollen eingeholt werden.

Privates oder städtisches Unternehmen?

Söder bezeichnete das Projekt als große Chance und sah viel Potenzial für die Stadt. Mit einem Fernwärmenetz könne dem Ziel, bis zum Jahr 2050 einen Anteil an erneuerbaren Energien von 40 Prozent zu erreichen, ein großes Stück nähergekommen werden. Michelin sei seit Jahrzehnten ein guter Partner für die Stadt, daher begrüße er die Zusammenarbeit. Ähnlich sahen das die Stadträte. Dr. Hans Partheimüller (CSU) wies lediglich darauf hin, dass durch ein Fernwärmenetz natürlich ein Versorgungsmonopol entstünde: „Wer seine Ölheizung rauswirft und sich anschließen lässt, ist dann von der Fernwärme abhängig.“ Wichtig wird daher sein, wie das Netz organisiert wird – ob als privates oder städtisches Unternehmen, vielleicht sogar als eine Art „Stadtwerke“.

Bislang gibt es in Hallstadt nur ein kleines Fernwärmenetz – ausgehend vom Heizkraftwerk im Hafen. Michael Beck (CSU) stellte die Frage, ob dieses Netz mit einbezogen werden könne. Söder sah für die nun anstehende Untersuchung erst einmal keine Möglichkeit, man könne aber anfragen, ob das Heizkraftwerk mehr Kapazität liefern könne. Der Beschluss, mit der „Umsatzbegleitung“ in den Aufbau eines Fernwärmenetzes einzusteigen, wurde dann einstimmig gefällt.

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Weitere Themen im Stadtrat vom 27. Januar 2016

Grundsätzlich einverstanden war der Stadtrat mit der Errichtung eines Gewerbegebietes „Geisfelder Straße“ in Bamberg. Hier wird die Hallstadt als „Träger öffentlicher Belange“ im Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanverfahren angehört. Laut Planung soll der Gewerbepark keine Konkurrenz für die Innenstadt und andere Gebiete wie Laubanger darstellen, da keine Ansiedlung von Einzelhändlern angedacht ist. Der Stadtrat gab einstimmig seinen Segen, unter den Voraussetzungen, weiter am Verfahren beteiligt zu werden und den Ausschluss von Einzelhändlern in die Festsetzungen des Plans zu übernehmen.

Unter „Mitteilungen“ kündigte Bürgermeister Söder eine Bürger-Informationsveranstaltung zum Verkehrskonzept für Marktplatz und Lichtenfelser Straße an. Sie wird am 22. Februar ab 19.00 Uhr im Kulturboden stattfinden. Stadtrat Hans-Jürgen Wich (SPD) beantragte, die Bürger über die aktuelle Situation in Sachen „Asyl“ zu informieren, nachdem kürzlich die ersten Flüchtlinge in Hallstadt eingetroffen seien. Er regte außerdem einen „runden Tisch“ an, an dem Helfer, aber auch Vertreter von Stadt und Kirchen sitzen sollten.

Tipp zum Weiterlesen (extern): Den Energienutzungsplan der Stadt Hallstadt können Sie sich hier herunterladen [6].