Zweieinhalb Jahre ist es her. Im Rahmen einer vom Gemeinderat eingesetzten Spielplatzkommission kam die Idee auf, einen großen Spielplatz oder auch einen Mehrgenerationenplatz in Rattelsdorf zu etablieren. Als Standort kristallisierte sich die Ebinger Straße heraus. Nachdem doch keine EU-Fördergelder flossen, deutete sich eine Neubewertung an – und möglicherweise verändern sich Konzept und Standort.
Schon Ende 2015 hatte Bürgermeister Bruno Kellner angekündigt, dass sich einiges in Sachen Mehrgenerationenplatz ändern würde. Denn eigentlich hatte sich die Gemeinde bei dem 280.000-Euro-Projekt eine hohe Förderung durch das EU-Programm LEADER versprochen, die wurde vom zuständigen Gremium aber verwehrt [6]. In der Folge konnte die Gemeinde das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) gewinnen – hier könnten 50 Prozent der Kosten über ein Dorferneuerungsverfahren gefördert werden, in einer abgespeckte Variante mit einem Kostenrahmen von vielleicht 150.000 Euro. Das ALE fordert bei solchen Maßnahmen immer eine Bürgerbeteiligung, und so hatte die Gemeindeverwaltung am 11. Februar 2016 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Weniger als 30 Bürger waren in die Schulturnhalle gekommen, um sich über das Projekt und das weitere Verfahren zu informieren, ein Viertel der Anwesenden waren zudem Gemeinderäte. Landschaftsarchitekt Paul Böhmer stelle die Idee des Mehrgenerationenplatzes an der Ebinger Straße, vielleicht sogar in Kombination mit einer Parkanlage, vor. Um der möglichen EU-Förderung gerecht zu werden, seien einige Dinge eingearbeitet worden, auf die nun auch verzichtet werden könne, erklärte Böhmer. Bürgermeister Kellner hatte zuvor die Stoßrichtung vorgegeben: Es gebe drei Möglichkeiten: Einen Platz an der Ebinger Straße, wie angedacht oder einen Platz am Sportplatz oder den Verzicht.
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Kommt direkt neben den Sportplatz (blau markierter Bereich) ein großer Spielplatz?
Warum ein Mehrgenerationenplatz? Wichtiger wäre ein echter Spielplatz!
In der Diskussion mit den Bürgern ergab sich schnell die Frage, welchen Sinn ein Mehrgenerationenplatz mache. Viel interessanter sei ein großer Spielplatz, ein attraktives Angebot, dass die jungen Eltern mit ihren Kindern in Rattelsdorf halte und sie nicht dazu zwinge, „auswärts“ spielen zu gehen. Und so könnte aus dem Mehrgenerationenplatz ein „echter“ Spielplatz werden, der sich an Kinder und Jugendliche richtet.
Auch der Standort wurde eifrig diskutiert. Ein Bürger wies auf die viel befahrene Straße zwischen Rattelsdorf und Ebing hin. Gemeinderat Manfred Reindl stellte dann eine weitere Idee vor, einen großen Spielplatz angrenzend an das Sportgelände der SpVgg Rattelsdorf. Die Idee ist nicht neu und wurde bereits mehrfach in den vergangenen Jahren erwähnt, unter anderem vom Zweiten Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum. Reindls Vortrag stieß auf viel positives Echo – „das ist nicht nur ein Konzept, das ist die Lösung“, war zu hören.
Beschlossen ist aktuell noch nichts, denn über das weitere Vorgehen muss der Gemeinderat entscheiden. Und der könnte sich theoretisch anders positionieren. Im Gegensatz zum Standort an der Ebinger Straße hätte das Sportgelände allerdings viele Vorteile: Vorhanden wären Toiletten, eine bewirtschaftete Gastronomie sowie weitere Freizeitangebote. Die Fläche für den möglichen Spielplatz, direkt neben dem Sportplatz, beträgt rund 3.000 Quadratmeter und würde ausreichen, um viele der Vorschläge, die bereits für den Mehrgenerationenplatz gesammelt wurden, umzusetzen. Beispiel: Nicht nur Spielgeräte für Kinder, sondern auch eine Rückzugsecke für Jugendliche.
Tipp zum Weiterlesen: Zum Mehrgenerationenplatz bietet Nachrichten am Ort eine große Artikelsammlung [8].
