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Offene Ganztagsschule: Kapazitätsgrenze bald erreicht?

Seit drei Jahren bietet die Grundschule in Breitengüßbach das Konzept der Offenen Ganztagsschule (OGS) an. Zum laufenden Schuljahr ist auch die Mittelschule dazu gekommen. Im Gemeinderat präsentierten die Verantwortlichen daher aktuelle Zahlen und einen Ausblick, wie sich die Schülerzahlen in der OGS in nächster Zeit entwickeln könnten.

Für die Offene Ganztagsschule in der Grundschule stehen als Buchungsoptionen die Kurzgruppe (bis 14 Uhr) und die Langgruppe (bis 16 Uhr) zur Wahl. Außerdem ist es möglich, auch den Freitag optional zu buchen, das kostet dann zehn (Kurzgruppe) beziehungsweise 20 Euro (Langgruppe) monatlich. Ansonsten kann die OGS kostenfrei besucht werden. Zusätzlich gibt es, wochenweise buchbar, Angebote in den Ferienzeiten. Pro Tag werden hier 20 Euro fällig, fürs aktuelle Schuljahr sind 35 Kinder angemeldet. Insgesamt besuchen die OGS 100 Kinder, zum Start vor drei Jahren waren es noch weniger als die Hälfte.

Zusätzlich zum gewohnten Tagesablauf mit Mittagessen, Hausaufgaben und Freizeit werden diverse Projekte durchgeführt, wie Leiterin Bianca Förner in der Gemeinderatssitzung vom 5. Februar 2019 erklärte. Dazu gehören beispielsweise ein Kinotag, Ausflüge, eine Beachparty oder Aktionen zu Weihnachten, Fasching und Ostern. Aktuell gebe es außerdem ein Medienprojekt für die Dritt- und Viertklässler sowie einen Kinder-Yoga-Kurs. Auch soziales Kompetenztraining soll wieder angeboten werden. Eine Elternbefragung, an der 34 Familien teilnahmen, habe der OGS eine Gesamtnote von 2,2 (Schulnotensystem) eingebracht, Verbesserungspotenzial gebe es in Sachen Hausaufgabenzeit. Es sei aber schwierig, hier den Wünschen der Eltern gerecht zu werden – die Hausaufgabenzeit sei nicht als Nachhilfe gedacht, auch wenn gelegentlich Unterstützung gegeben werde. Ebenso könne nicht garantiert werden, dass in der zur Verfügung stehenden Zeit auch sämtliche Hausaufgaben abgearbeitet werden können.

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Ziel: Einen Platz für alle anbieten können

Für die OGS in der Mittelschule, die im September 2018 startete, gibt es aufgrund des kurzen Zeitraums noch keine Vergleichszahlen. Aktuell sind hier 19 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und der einstündigen Hausaufgabenzeit stehen diverse Freizeitangebote wie Spiele, Kicker oder sportliche Aktivitäten zur Wahl. Projektarbeit werde auch durchgeführt, so Leiter Lukas Hussong – von Backen über Geschenke basteln bis hin zu einem Medienprojekt, bei dem ein eigener Song geschrieben und aufgenommen werden soll.

Julia Meisel, die die OGS insgesamt verantwortet, geht davon aus, dass es in Zukunft noch mehr Anmeldungen geben wird. Daher wäre es möglich, dass die Zahl der Kinder in der Grundschule von aktuell 100 auf 120 oder mehr steigt. „Dann stellt sich die Frage: Wo bringen wir alle unter? Müssen wir erweitern? Oder eine Warteliste einführen“? Die Gemeinderäte sprachen sich übereinstimmend dafür aus, dass eine Warteliste keine Option wäre. Alois Ludwig (CSU) meinte dazu: „Wir müssen uns so aufstellen, dass wir alle Kinder unterbringen. Denn ich möchte nicht derjenige sein, der dann über die Kriterien einer Warteliste entscheidet, etwa im Rahmen einer Härtefallregelung.“ Laut Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder wäre es möglich, aktuell anderweitig genutzte Räume in der Schule umzufunktionieren, um mehr Platz für die OGS zu schaffen. Bei der OGS in der Mittelschule ist die Kapazitätsgrenze noch nicht erreicht. Hier wäre ein weiterer Ausbau wünschenswert und auch umsetzbar, erklärte Meisel.

Neu: Fuhrmannweg in Hohengüßbach

Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, für einen Feldweg in Hohengüßbach einen Straßennamen zu vergeben. An dessen Ende befindet sich ein Milchviehbetrieb, der bei Lieferungen oder Abholungen häufig von den LKW-Fahrern nicht gefunden werde – erläuterte Gemeinderat Paul Förner (Wählergemeinschaft Hohengüßbach) in einem dazugehörigen Antrag. Nun erhält der Betrieb die Adresse „Fuhrmannweg 1“. Bei dem Feldweg handelt es sich um einen Weg, der kurz vor Hohengüßbach (von Breitengüßbach kommend) von der Kreisstraße BA 6 abzweigt.

Unter „Sonstiges“ lud Reinfelder noch zum nächsten Gesundheitszirkel im Rahmen der „Gesunden Kommune“ ein. Er findet am 19. Februar ab 18.00 Uhr im b-treff, Zentrum 2, statt.