Es kommt nicht oft vor, dass Kinder selbst einen Antrag an einen Stadtrat richten – umso bemerkenswerter war das Anliegen, das Fiete, Felix und Anton an Bürgermeister Thomas Söder herangetragen hatten. Im Stadtrat stellte sich zudem der neue Rektor der Schule vor – und auch die Digitalisierung spielte eine große Rolle.
Mit großer Ernsthaftigkeit in einem handschriftlichen Antrag an den Stadtrat beschrieben die drei Viertklässler, warum sie sich einen kindgerechten Basketballkorb wünschen. Sie spielen im Verein, trainieren regelmäßig und möchten auch außerhalb der Trainingszeiten auf Hallstadts Plätzen üben. Doch die vorhandenen Körbe hängen schlicht zu hoch, wie sie in ihrem Schreiben vom 20. Oktober erklären.
Bürgermeister Söder erklärte den Stadträtinnen und Stadträten in der Sitzung vom 26. November 2025 dazu, dass die Schüler der vierten Klassen jedes Jahr ins Rathaus kämen, um Einblicke in die kommunale Arbeit zu erhalten – doch so schnell und so gut wie in diesem Jahr hätten selten Kinder verstanden, wie kommunale Entscheidungen funktionieren. Dass daraus ein offizieller Antrag entstand, beeindruckte den Stadtrat sichtlich.
Zwei der Antragssteller mit ihrem handgeschriebenen Antrag. Mit auf dem Bild: zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Wich, Rektor Norbert Trütschel und Bürgermeister Thomas Söder.
Da war es keine Frage mehr, dass dem Antrag stattgegeben wurde. Schon im Frühjahr sollen am Spielplatz Gründleinsbach zwei höhenverstellbare Körbe installiert werden. Die Kosten betragen rund 3.000 Euro pro Korb. Die Stadt konnte zudem eine gute Nachricht mitliefern: Im Zuge der Rückbaumaßnahmen des Lagerplatzes der A70-Baustelle am Bauhof ist auch ein Spielfeld mit höhenverstellbaren Körben vorgesehen.
Virtuelles Amt: digitaler Bürgerservice wird erweitert
Mit dem „Virtuellen Amt“ setzt Hallstadt den nächsten Schritt in Richtung moderner Verwaltung. Patrick Söllner aus dem Rathaus stellte das System vor, das von der AKDB und SYNCPILOT bereitgestellt wird und als zentrale Plattform für zahlreiche digitale Dienstleistungen dienen soll. Bürgerinnen und Bürger können künftig Anträge vollständig online erledigen – inklusive Videoberatung, sicherem Dokumentenupload und digitaler Unterschrift.
Besonders hob Söllner die automatische Übersetzungsfunktion, die das Angebot auch für Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse leichter zugänglich macht. Nur wenige Angelegenheiten – etwa die Ausstellung von Personalausweisen, für die ein Fingerabdruck erforderlich ist – bleiben weiterhin an einen Vor-Ort-Termin gebunden. Gleichzeitig betonte Bürgermeister Söder, dass Hallstadt auch weiterhin analoge Wege offen hält.
Für das neue System fallen rund 780 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von vier Jahren an. Dafür entfällt die bisher genutzte Terminbuchungssoftware. Die Einführung wurde einstimmig beschlossen.
Neuer Rektor stellt sich vor
Gleich zu Beginn der Sitzung stellte sich Norbert Trütschel den Stadträtinnen und Stadträten vor. Seit dem Schuljahr 2025/26 ist er neuer Rektor der Hans-Schüller-Schule. Trütschel berichtete von seiner beruflichen Laufbahn, seinen ersten Wochen im Amt und den Herausforderungen, die die Schule aktuell bewegen.
Der Start sei etwas turbulent gewesen, da seine offizielle Bestellung erst kurz vor Schulbeginn erfolgte. Dennoch lobte er den Zustand der Schule, etwa die Mensa, die alles andere als selbstverständlich sei. Zugleich benannte er Baustellen: den Lehrermangel, organisatorische Fragen im Verbund sowie den Wunsch nach einem neu gestalteten Pausenhof für die Grundschule. Auch in Sachen Digitalisierung gebe es Handlungsbedarf – etwa, weil das Glasfasernetz der Schule Dämpfungsverluste aufweise und dies für Probleme sorge, wenn viel Bandbreite benötigt werde.
Im Frühjahr 2026 startet zudem das Projekt „Digitale Schule der Zukunft“, das einen sukzessiven Ausbau von iPad-Klassen vorsieht. Der Stadtrat nahm Trütschels Ausführungen zur Kenntnis und sicherte weiterhin Unterstützung zu. Auf Nachfrage von Stadtrat Heiko Nitsche (SPD) erklärte Trütschel, dass die Räume der Schule aktuell alle voll ausgelastet seien.

