Im Titelbild: Die Schulturnhalle ist aktuell noch Baustelle
„Ein bisschen wie die unendliche Geschichte“ – mit diesen Worten leitete Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum den Bericht über die Sanierung der Schulturnhalle [6] ein. Doch, so versicherte Architekt Jonas Weber vom Coburger Büro jw Architekten, das Ende sei doch langsam in Sicht.
Der Estrich in den Nebenräumen sei inzwischen eingebracht, der finale Innenausbau könne beginnen. Die technischen Gewerke seien weitgehend abgeschlossen, sodass Mitte November die Arbeiten größtenteils beendet sein dürften. Lediglich die Bestellung der Innentüren werde erst in den kommenden Wochen ausgelöst, weil sie hundertprozentig passgenau sein müssen, sie hätten zudem eine Lieferzeit von rund acht Wochen. Die Montage ist in Kalenderwoche 51 geplant. Für die Mittagsbetreuung „Itzkids“ soll ein Teilbereich bereits in Kalenderwoche 52 übergeben werden können. Der komplette Abschluss der Arbeiten an der Turnhalle ist für Ende Februar 2026 vorgesehen.
Die Gesamtkosten belaufen sich laut Weber auf rund 2,1 Millionen Euro, inklusive Nachträgen. Damit liegt das Projekt etwa 400.000 Euro über der ursprünglichen Berechnung aus 2024, aber immerhin 100.000 Euro unter dem zuletzt kalkulierten Stand aus dem Sommer. Kämmerer Michael Koch wies darauf hin, dass man sich weiterhin um zusätzliche Fördermittel bemühe, deren Bewilligung derzeit aber noch offen sei.
Scheerbaum betonte, dass insbesondere die technische Gebäudeplanung im Laufe des Projekts für „ordentliche Bauchschmerzen“ gesorgt habe. Diese Probleme seien inzwischen aber bereinigt. Nachdem sich die Baustelle aber nun verlängert, steht für die lokalen Sportvereine, die ihr Wintertraining im Innenraum abhalten, nur die Abtenberghalle zur Verfügung. Hier wurde bereits ein Belegungsplan ausgearbeitet, der nun über den Dezember hinaus verlängert werden muss.
Bürgerstiftung könnte bürgerschaftliches Engagement stärken
Jochen Hack von der Sparkasse Bamberg informierte den Gemeinderat über die Möglichkeiten der Gründung einer Bürgerstiftung. Eine solche Einrichtung könne, so Hack, einen wichtigen Beitrag leisten, um vor Ort Mehrwert für die Menschen zu schaffen und Projekte zu fördern, die über die Pflichtaufgaben der Kommune hinausgehen.
Eine Bürgerstiftung verfolge gemeinnützige oder mildtätige Zwecke und müsse ihr Stiftungskapital dauerhaft erhalten. Gefördert werden könnten etwa Jugend- und Altenhilfe, Bildung und Erziehung, Umwelt- oder Denkmalschutz sowie Sport und Brauchtumspflege. Entscheidend sei, dass die Bürgerinnen und Bürger sich stark einbringen – durch Spenden, Engagement oder Ideen für künftige Projekte.
„Ich erhoffe mir einen psychologischen Effekt“, sagte Bürgermeister Scheerbaum. Gerade bei freiwilligen Leistungen könne eine solche Stiftung helfen, weil Spenden in eine unabhängige Institution flössen und nicht direkt an die Gemeinde. Hack erläuterte, dass die Sparkasse bereits rund 90 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von 20 Millionen Euro betreue. Eine Bürgerstiftung könne schon mit einem vergleichsweise kleinen Startkapital – etwa 25.000 Euro – starten. Die Stiftung würde wie ein kleines Unternehmen geführt und erhalte fachliche Unterstützung, etwa durch die Deutsche Stiftungstreuhand AG, die Buchhaltung und Jahresabschluss übernehmen könne. Die Mittelvergabe erfolge transparent, der Stiftungsrat träfe sich in der Regel zweimal pro Jahr.
Einen Beschluss fasste der Gemeinderat noch nicht – das Thema soll in einer der nächsten Sitzungen weiter beraten werden.
Zuschüsse für die SpVgg Rattelsdorf
Der Marktgemeinderat befasste sich auch mit zwei Anträgen der SpVgg Rattelsdorf. Zunächst beantragte der Verein einen Zuschuss zur Anschaffung eines Linienmarkierungsroboters. Hintergrund sei, dass immer weniger Helfer bereitstünden, das zeitaufwändige Abstreuen der Spielfelder zu übernehmen – rund drei Stunden pro Platz würden benötigt. Der Roboter soll die Arbeit erheblich erleichtern. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 20.000 Euro. Zwar sind die für 2025 vorgesehenen Fördermittel der Gemeinde in Höhe von 10.000 Euro bereits ausgeschöpft, doch sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, den Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Kosten im Jahr 2026 auszuzahlen.
Auch der zweite Antrag fand Zustimmung: Die Elektroinstallation im Sportheim ist laut Verein in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den aktuellen versicherungstechnischen Standards. Die Sanierung soll rund 16.000 Euro kosten. Da über die Stromverteilung des Sportheims auch der gemeindliche Festplatz mitversorgt wird – das Gebäude befand sich früher im Besitz der Kommune, wird die Gemeinde zusätzlich zum üblichen Zuschuss von zehn Prozent weitere Mittel beisteuern. Auch diese Auszahlung erfolgt im Jahr 2026.
