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B279: Verbreiterung des Gehwegs nicht möglich

„In Reckendorf tut sich was.“ So begann der Kurzbericht von Bürgermeister Manfred Deinlein zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung. Thema war zudem erneut die Namensgebung für den Ahornweg (mögliche Umbenennung in Judengasse). Auch um die B279 ging es – und die Sanierung der Baunachbrücke.

Deinleins Bericht war alles andere als kurz: Die Abholzung am Saum eines öffentlichen Weges Richtung Zeitzenhof musste erfolgen, da der Baumbestand sich als „Käferholz“ entpuppte. Den Neujahrsempfang [6] wertete das Gemeindeoberhaupt als Erfolg, wobei das einige Gemeinderäte im Zuge des letzten Tagesordnungspunktes unter „Sonstiges“ nicht so sahen. Knackpunkt war die während der damaligen Begrüßung gefallene Bemerkung des Bürgermeisters, dass nach der Begrüßung von MdB Andreas Schwarz (SPD) „die anderen Abgeordneten wohl bessere Termine hätten, als nach Reckendorf zu kommen“. Wie sich herausgestellt hatte, waren die Einladungen aber nur auf Kreisebene erfolgt und das Bundestagsmitglied in Begleitung von SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzendem Jonas Merzbacher erschienen.

Das politische Gleichgewicht wurde allerdings gewahrt, als Deinlein vom Arbeitsgespräch mit der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU) berichtete, die eine Woche vorher der Gemeinde im Baunachtal ihren Besuch abgestattet hatte. Dazu geladen war diesmal nicht der ganze Gemeinderat, sondern nur die beiden Stellvertreter im Bürgermeisteramt, Erwin Wahl (CSU) und Hubert Rottmann (WBFW), was von Seiten der übrigen Kommunalpolitiker bedauert wurde. In der Hauptsache ging es um Tipps, welche Programme für die örtlich anstehenden Projekte und Bedürfnisse zusätzliche Zuwendungen ermöglichen könnten. So soll beispielsweise der hiesige „weiße Fleck“ in der Mobilfunklandschaft mittels Geldern von Bund und Länder beseitigt werden.

Die Bitte um eine finanzielle Unterstützung für die Betreuung von Asylbewerbern müsse an das Landratsamt gestellt werden, und die große Vision, in den ehemaligen Brauereianwesen „Lechner“/„Stolbinger“ eine Tagespflege für Senioren – ergänzt durch ausreichende medizinische Versorgung, natürlich mit Arztpraxis, – zu errichten, könnte mit einem staatlichen Städtebau-Programm auf die Beine gestellt werden.

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Betonplatte in schlechtem Zustand

Leidiges Thema war die Reckendorfer Hauptstraße, die B279: Eine Gehwegverbreiterung könne nicht erreicht werden, da eine Änderung der derzeit geltenden Richtlinien nicht zu erwarten ist. Allerdings, so stellte Abgeordnete Zeulner in den Raum, werde derzeit für Baunach eine neue Trassenführung überlegt, die nicht nur um die Stadt Baunach, sondern auch um Reckenneusig geführt werden soll. Die nördlich vom Stadtteil projektierte Einscherung in den aktuellen Straßenverlauf könnte einen zusätzlichen Anschluss an die Reckendorfer Siedlung bedeuten, „um auf diese Weise den Verkehr aus der Bahnhofstraße weg zu bringen“, berichtete Bürgermeister Deinlein den anwesenden Zuhörern.

Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass die Reparatur der Bahnübergänge bei Obermanndorf ausgerechnet am ersten Septemberwochenende, der Reckendorfer Kerwa, erfolgen würde. Bei fünfjähriger Planungszeit der Bahn, könne keine Terminverlegung erfolgen.

Die Zwischenergebnisse der ISEK-Expertenrunde, die am 31. Januar getagt hatte, werden wohl in der nächsten Sitzung vorgetragen werden. Weitere Gesprächstermine sind für April und Mai angesetzt.

Ganz frisch war die Information zur Sanierung der Baunachbrücke, welche Bürgermeister Deinlein am selben Tag aus München mitgebracht hatte: Dipl.-Ing. Robert Schmiedmayer attestierte den schlechten Zustand der Betontragplatte, die 1985 als Fahrbahn eingebracht wurde. Als neue Maßnahme wird im Querschnitt ein Trog ausgebildet und seitlich eine Betonmauer angesetzt, die mit Sandsteinplatten verblendet wird. Die Errichtung eines kombinierten Weges für Radfahrer und Fußgänger oder die Variante von getrenntem Geh- und Radweg könne möglicherweise durch eine Kragplattenverbreiterung erreicht werden. Zuschüsse gäbe es nur, wenn eine Verbesserung zum jetzigen Zustand erfolgen würde, so endete der „Kurzbericht“, und es konnte mit der Tagesordnung fortgefahren werden.

Einen Anschluss an die ganztägige Ferienbetreuung der AWO in Ebern, was von Allianz-Manager Felix Henneberger angeregt wurde, wollte man erst in Erwägung ziehen, falls vor Ort kein adäquates Programm für die Kinder (6 bis 12 Jahre) von berufstätigen Eltern angeboten werden kann.

Relativ rasch wurde der Beratungspunkt „Umbenennung Ahornweg zu Judengasse“ [7] abgehandelt: Nachdem der Straßenname „Judengasse“ zum „Ahornweg“ mit Beschluss vom 5. Dezember 1975 umgewidmet wurde, „weil es der ausdrückliche Wunsch der dortigen Anlieger war“, – denn die Bezeichnung sei damals „nicht mehr zeitgemäß“ gewesen, bestand nach einstimmiger Meinung rechtlich kein triftiger Grund, diesen Tatbestand zu ändern.

Die letzten drei Tagesordnungspunkte bezogen sich auf den „Umgang mit Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen für kommunale/gemeinnützige Zwecke“, die nach einer Handlungsempfehlung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern und anderer Gremien jährlich geprüft werden sollten, um dem Verdacht einer Vorteilsnahme zu entgehen. Da die überwiegend zweckgebundenen Zuwendungen der Jahre 2016 bis 2018 – in Höhe von 2.3030 Euro – sowohl der Freiwilligen Feuerwehr als auch kulturellen Zwecken zu Gute kamen, wurden sie einstimmig genehmigt.