- Nachrichten am Ort - https://nachrichtenamort.de -

Positives Jahr 2024. Was bringen 2025 und die Folgejahre?

Erneut kam Kemmern im abgelaufenen Haushaltsjahr ohne Kreditaufnahme aus. Wie sieht es 2025 aus? Und welche Baustellen werden Kemmern beschäftigen?

Bürgermeister Rüdiger Gerst gab zu Beginn der Haushaltsberatung einen Überblick über die wichtigsten Projekte und die aktuelle finanzielle Situation der Gemeinde. Dabei hob er die vielen Investitionen der vergangenen Jahre hervor, insbesondere die Schule [6] wurde hier zukunftsfähig gemacht. Auch informierte er darüber, dass die ursprünglich geplante umfassende Sanierung des Hauses für Kinder St. Maria durch die Kirchenstiftung so wohl nicht umgesetzt werden wird, sondern nur die notwendigen Arbeiten durchgeführt werden. Das Thema wird den Gemeinderat in den kommenden Jahren beschäftigen.

Kämmerer Markus Diller zog eine positive Bilanz des abgelaufenen Jahres 2024: Die Haushaltslage sei stabil, Mehreinnahmen bei Gewerbesteuer und Einkommensteuerbeteiligung hätten zu einem Überschuss geführt. Ein Darlehen in Höhe von 455.000 Euro, das bereits seit 2023 im Haushalt eingeplant ist, musste bislang nicht in Anspruch genommen werden – auch 2024 wurde es nicht benötigt, 2025 wohl ebenfalls nicht.

Der Haushalt 2025 bildet ein Gesamtvolumen von 7,95 Millionen Euro (Vorjahr: 8,2 Millionen Euro). Der Verwaltungshaushalt umfasst 5,7 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit den Investitionen 2,25 Millionen Euro. Damit sinkt das Gesamtvolumen gegenüber dem Vorjahr leicht. Auf der Einnahmenseite rechnet die Gemeinde mit 440.000 Euro Gewerbesteuer, dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer von rund 2,1 Millionen Euro und den Schlüsselzuweisungen von knapp 1,12 Millionen Euro. Die Hebesätze bleiben unverändert: Grundsteuer A 195 %, Grundsteuer B 250 %, Gewerbesteuer 360 %. Mit den Grundsteuern nimmt Kemmern rund 210.000 Euro ein.

Belastend wirkt sich die weiterhin steigende Kreisumlage aus, die mit 1,35 Millionen Euro zu Buche schlägt – rund 115.000 Euro mehr als im Vorjahr. Weitere Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt sind die Personalkosten (1,12 Mio. Euro) sowie die Umlage an den Schulverband Breitengüßbach in Höhe von knapp 93.000 Euro.

Das sind die wichtigsten Projekte

Im Vermögenshaushalt sind einige größere Investitionen geplant. Unter „Hochbaumaßnahmen“ (500.000 Euro) findet sich unter anderem ein neues Dach für den Umkleidebereich neben der Schulturnhalle [7], die Ortskernsanierung wird mit dem Bauabschnitt 7 weitergeführt (400.000 Euro), für den Hochwasserschutz wird weiterer Grund erworben (400.000 Euro) und an der südöstlichen Ortsausfahrt (Hallstadter Straße) soll ein Radweg bis zur Bundesstraße [8] entstehen (200.000 Euro). Eine „große Unbekannte“ ist laut Diller die Kanalsanierung, hier seien immer wieder Überraschungen möglich. Im Finanzplan für die Folgejahre finden sich dann zudem 600.000 Euro für ein neues Feuerwehrfahrzeug, Gelder für die Sanierung der Kindertagesstätte St. Maria (1,5 Millionen Euro), und die Erschließung eines neuen Gewerbegebietes (1,3 Millionen Euro).

[9]

Der Geh- und Radweg an der Hallstadter Straße soll auf der Nordseite (links) über den Hochwasserdamm geführt werden.

Diskutiert wurde ein Vorschlag von Gemeinderätin Silvia Jung (CSU), der vorsieht, 10.000 Euro zusätzlich für Zwecke der Seniorenarbeit bereitzustellen – konkret für Trainingsgeräte, die auf dem Spielplatz an der Brückenstraße/Fichtenstraße aufgestellt werden könnten. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Gemeinderätin Anne Schmitt (Grüne) regte an, künftig regelmäßig Mittel für Radwege, Radservicestationen und ähnliche Projekte im Haushalt vorzusehen.

Die Haushaltssatzung und der Finanzplan 2024 bis 2028 wurden im Anschluss jeweils einstimmig beschlossen. Die Kreditermächtigung aus dem Jahr 2023 bleibt bestehen, auch wenn eine Kreditaufnahme für 2025 nicht vorgesehen ist.

Anzeige
Karin Eminger Frisöre

Bebauungsplan „Hirtengarten“ abgeschlossen

Bereits mehrfach hatte sich der Gemeinderat mit der zweiten Änderung des Bebauungsplans „Hirtengarten“ [10] beschäftigt. Die vorliegenden Stellungnahmen wurden geprüft. Miriam Reichelt von der Planungsgruppe Strunz informierte, dass es keinerlei Einwände aus der Öffentlichkeit gegeben habe, die Behördenbeteiligung ging das Gremium kurz durch. Auch hier fanden sich keine nennenswerten Einwände. Der Gemeinderat fasste daher abschließend einstimmig den Satzungsbeschluss.