Der Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg will bis Oktober einen Standortvorschlag im Landkreis abstimmen. Die Schülerzahlen werden voraussichtlich von 5.600 (2023) auf knapp 7.000 (2031) steigen.
„Für die Region Bamberg ist ein weiteres Gymnasium notwendig. Dies soll im Landkreis Bamberg entstehen.“ Über diesen Beschluss informierten Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke nach einer Sitzung des Zweckverbandes Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg. Bis zur nächsten Sitzung der Verbandsversammlung im Oktober soll ein Standortvorschlag im Landkreis Bamberg mit den Nachbarlandkreisen, dem Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Oberfranken und dem Kultusministerium abgestimmt werden. Dann können die Antragsunterlagen in München eingereicht werden.
Vor diesem richtungsweisenden Beschluss hatten Experten dem Gremium eine Grundlagenuntersuchung zur Prognose der Schülerzahlen und eine Analyse des Raumbedarfes vorgestellt. Nach Informationen der Statistiker zeigt der Trend zum Gymnasium in der Region Bamberg auch künftig nach oben: Die Schülerzahlen in Bamberg dürften sich bis zum Jahr 2031 auf etwa 7.000 erhöhen. Aktuell liegen sie bei knapp 5.600. Um alle diese Schülerinnen und Schüler künftig unterzubringen, will der Zweckverband bis Oktober dieses Jahres einen Standortvorschlag für ein neues Gymnasium im Landkreis abstimmen. Laut der Gutachten kommt entweder der Standort in Hallstadt oder jener in Hirschaid für die Neugründung eines Gymnasiums in Frage.
Das Institut SAGS hatte die Schülerzahlprognose der potentiellen neuen Schulstandorte Hallstadt und Hirschaid auf Grundlage eigener Erhebungen inklusive einer Simulation berechnet. Darauf aufbauend wurde die Raumbedarfsanalyse durch ein zweites Institut, conceptk, angepasst.
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus stellt diese Anforderungen an einen neuen Schulstandort: Das Schülerpotenzial muss dauerhaft einen mindestens dreizügigen Betrieb gewährleisten. Bei Gymnasien sind dies 650 Schülerinnen und Schüler. Eine sogenannte „Neugründung“ kommt nur in Betracht, wenn die Erweiterungspotenziale bestehender Gymnasien ausgeschöpft sind. Außerdem darf das neue Gymnasium bestehende Gymnasien substanziell nicht beeinträchtigen.
Wie es nun weitergeht, erklärte der Zweckverbandsvorsitzende, Oberbürgermeister Andreas Starke: Man werde sich mit den Landräten und Bürgermeistern der Nachbarlandkreise besprechen und die Ergebnisse der Gutachten analysieren. „Nach diesen Beratungen werden wir dem Zweckverband die Ergebnisse präsentieren und gemeinsam einen Standortvorschlag treffen. Die heutige Sitzung war ein wichtiger Zwischenschritt in Richtung eines neuen Gymnasiums, das wir dringend benötigen.“ In der kommenden Sitzung am 7. Oktober 2024 soll die Standortfrage dann bereits konkreter angegangen werden.
Ziel müsse es laut Landrat Johann Kalb, gleichzeitig stellvertretender Zweckverbandsvorsitzender, sein, die Gymnasien des Zweckverbands zu entlasten. „Bildung ist die entscheidende Ressource für unsere Kinder. Wir setzen deshalb alles daran, bestmögliche, moderne Rahmenbedingungen für die Bildung im Bamberger Land zu schaffen.“
Nach der für Oktober avisierten Entscheidung des Zweckverbandes Gymnasien über einen Standort im Landkreis werden darüber anschließend der Bamberger Stadtrat sowie der Kreistag beraten.
Landratsamt Bamberg