Eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung

Im Titelbild: Zwischen dem neuen Pfleger-Gebäude (hinten in der Mitte) und dem Schnellrestaurant McDonalds befindet sich das in Frage kommende Grundstück.

Es ist schon eine Besonderheit. Lediglich die Landkreise Bamberg und Schweinfurt verfügen in Bayern über kein Gymnasium, die Schülerinnen und Schüler müssen hier in die Stadt pendeln. Könnte sich das ändern? Hallstadt stünde bereit …

Am 16. Juli findet die nächste Verbandsversammlung des Zweckverbandes Gymnasien von Stadt und Landkreis Bamberg statt. Nachdem sich zuletzt gezeigt hat, dass die Plätze für Schülerinnen und Schüler immer knapper werden und durch anstehende Sanierungen, etwa am Dientzenhofer Gymnasium, die Kapazitäten ohnehin begrenzt sein werden, könnte dann die Entscheidung fallen, ob ein zusätzliches Gymnasium gebaut wird – und zwar nicht in der Stadt, sondern im Landkreis Bamberg. „Viele Gemeinden im Landkreis sind interessiert, ernstzunehmende Kandidaten dürften Hallstadt und Hirschaid sein“, erklärte Hallstadts Bürgermeister Thomas Söder den Stadträtinnen und Stadträten in der Sitzung vom 5. Juni 2024. „Wir müssen aber auch sagen: Ja, wir wollen das!“

Der Tagesordnungspunkt „Standortsuche für ein Gymnasium im Landkreis Bamberg; Interessensbekundung der Stadt Hallstadt“ beschäftigte den Stadtrat eine knappe halbe Stunde – und es zeigte sich bereits in der Diskussion große Einigkeit. Als Grundstücke böten sich die Flächen nördlich des neuen Standorts der Firma Pfleger im Gewerbegebiet Laubanger an – Grundstücke, das bereits vor sieben Jahren in der Diskussion waren, als das Thema schon einmal den Landkreis beschäftigte. Die Nutzung würde keine Grunderwerbskosten verursachen, da die Pfleger-Stiftung den Bereich über einen langfristigen Zeitraum im Rahmen eines Erbbaurechts zum marktüblichen Erbbauzins zur Verfügung stellen würde.

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Zweiter Anlauf

Zudem sind die Flächen bereits größtenteils erschlossen, das Areal wäre gut aus der Stadt Bamberg und dem westlichen Landkreis zu erreichen, eine Stadtbuslinie fährt hier ebenfalls. Für das Gymnasium selbst entstünden der Stadt Hallstadt keine Kosten, lediglich das Bebauungsplanverfahren und eventuelle Anpassungen in Sachen Verkehrsflächen wären zu stemmen. „Hier bietet sich eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung“, so Söder. Auch Stadtrat Veit Popp (CSU) sah ein Gymnasium als Aufwertung, insbesondere in der Verbindung mit dem Montessori-Standort inklusive der geplanten Sporthalle nur wenige Meter weiter auf dem ehemaligen Pfleger-Areal.

Vorteil des Standorts: Er ist bereits gut erschlossen und ans Straßennetz und den ÖPNV angebunden.

Klar wurde in der Sitzung auch: Die Pläne für ein Gymnasium im Landkreis könnten schon längst Realität geworden sein. „Hätte man schon im Jahr 2017, als wir uns ebenfalls beworben haben, eine Entscheidung getroffen, wären wir heute im Bau oder bereits in der Fertigstellung“, meine Bürgermeister Söder. Zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Wich (SPD) erklärte: „Wir reichen dem Landkreis nun zum zweiten Mal die Hand und hoffen, dass er sie diesmal annimmt.“

Einstimmig wurde abschließend folgendes beschlossen: „Der Stadtrat nimmt vom Sachverhalt Kenntnis und befürwortet grundsätzlich den Neubau eines Gymnasiums in der Stadt Hallstadt am dafür vorgesehenen Standort im Gewerbegebiet „Laubanger“ an der Doktor-Robert-Pfleger-Straße auf den Flächen der Pfleger-Stiftung für ein Landkreis-Gymnasium. Die Verwaltung wird daher beauftragt, das grundsätzliche Interesse der Stadt Hallstadt als Standort an den „Zweckverband Gymnasien Stadt und Landkreis Bamberg“ für dessen Entscheidungsfindung weiterzuleiten.“

Hintergrundinformation

In Frage für ein Landkreis-Gymnasium kommt auch ein Standort in Hirschaid. Das Grundstück befindet sich direkt neben der Realschule, Luftlinie etwa 300 Meter vom Hirschaider Bahnhof entfernt.

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