Letzte Woche fand zugunsten der SOS-Kinderdörfer Nürnberg e. V. eine zweitägige Stickbilderausstellung in Kemmern statt. Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es bei uns ein paar Eindrücke von den großen und kleinen Kunstwerken.
Alle Stellwände, welche im Pfarrheim Sankt Franziskus zur Verfügung stehen, waren voll mit den vielen Bildern, Bändern und sonstigen Handarbeiten, die von Kemmerner Frauen und Männern zur Verfügung gestellt wurden. Reichen Zuspruch erhielt Waltraud Ruß, als sie im Gemeindeblatt dazu aufrief die filigranen Kunstwerke für eine Ausstellung auszuleihen, zwei Tage brauchte man, um die Arbeiten ins rechte Licht zu setzen. Dann war es soweit, assistiert von Bereichsleiter Andreas Tonke vom SOS-Kinderdorf Nürnberg und 1. Bürgermeister Rüdiger Gerst, konnte Waltraud Ruß das Band durchschneiden und die Ausstellung eröffnen. Begleitet von fröhlicher Musik der Kemmärä Kuckuck staunten die zahlreichen Besucher sehr und konnten es kaum glauben, welche kleinen und großen Wunderwerke mit Nadel und Faden geschaffen wurden.
Unglaublich, welch filigranen Werke mit Nadel, Faden und Geduld geschaffen worden sind.
Selbstverständlich informierte Andreas Tonke auch ausführlich über die Arbeit der SOS-Kinderdörfer
Darüber hinaus sind im Laufe der Jahrzehnte vielfältige neue Aufgaben hinzugekommen, sodass inzwischen über 1.000 Einrichtungen weltweit betrieben werden. Das sind in den Ländern der Dritten Welt vornehmlich Krankenhäuser und Schulen, in den Großstädten der Industrieländer inzwischen auch betreute Wohngruppen von Jugendlichen und Ausbildungszentren. Die Beratung von Pflegeeltern und die Unterstützung von Familien mit Problemen gehören ebenso zum Leistungsspektrum. Die Kemmerner waren merklich beeindruckt und zollten Respekt und Beifall.
Eine gute Sache für Kinder
Erster Bürgermeister Rüdiger Gerst ging in seinem Grußwort direkt auf die Ausführungen von Herrn Tonke ein. Es ist unbestritten, dass oftmals Missstände vorhanden sind, wobei die Gesellschaft gern dazu neigt Forderungen aufzustellen und den Anspruch erhebt, dass die öffentliche Hand alles leisten muss und übernehmen soll. Das widerspricht dem christlichen Subsidiaritätsgrundsatz, der Selbstbestimmung und Eigenverantwortung anstrebt. Diese Veranstaltung ist ein hervorragendes Beispiel, welches deutlich zeigt, das jeder Einzelne etwas leisten kann. Diese Ausstellung, welche von Waltraud Ruß und ihrem Team auf die Beine gestellt wurde, ist eine wertvolle Sache. Sie unterstützt die SOS-Kinderdörfer und deren 4 christlichen Prinzipien – Mutter – Geschwister – Haus- und Dorfgemeinschaft. Persönlich und auch im Namen der Gemeinde Kemmern bedankte sich Gerst bei allen, die mithalfen bei Organisation und Durchführung, bei Waltraud Ruß und Herrn Tonke, bei allen Stickerinnen, den Helferinnen in der Küche und den Kemmärä Kuckuck.
Waltraud Ruß bedankte sich bei Herrn Tonke und Bürgermeister Gerst für die Unterstützung und erläuterte wie der Kontakt zu den SOS-Kinderdörfern zustande kam. Bereits in den 70er-Jahren hat sie von deren Arbeit erfahren, denn ihr jetziger Ehemann hat damals Briefmarken gesammelt und an die SOS-Kinderdörfer weiter gegeben. Seither bestand immer eine Verbindung, z. B. durch die Übernahme von Patenschaften. So bot es sich an, die SOS-Kinderdörfer auch in das Bewusstsein der Kemmerner Bürger zu bringen. Sie bat die Gäste reichlich vom Angebot an Speisen und Getränken Gebrauch zu machen, damit für die Arbeit der SOS-Kinderdörfer auch ein sichtbarer Beitrag aus Kemmern geleistet werden kann.
Vermutlich vierstelliger Spendenbetrag – kommt vollständig den Kindern zugute
Daran haben sich die Kemmerner dann auch gehalten, denn am Ende der beiden Ausstellungstage konnte man eine tolle Bilanz vorlegen. Aus den Verkaufserlösen und einigen persönlichen Spenden wurden schon mal über 900 Euro erwirtschaftet. Dazu kommt noch der Inhalt der beiden gut gefüllten Spendenboxen, die demnächst an die SOS-Kinderdorf-Niederlassung in Nürnberg übergeben und dort geöffnet werden, sodass ganz sicher ein vierstelliger Betrag als Endergebnis zu erwarten ist.
Auch österliche Vorboten und Geschenkideen konnten bei der Ausstellung begutachtet werden.
Ausgestellt wurden Arbeiten von: Brigitte Brehm, Sylvia Brehm, Hildegard Fuchs, Gisela Fuchs, Jutta Fütterer, Maria Gick, Ottilie Kreißl, Adelgunde Motzer, Tobias Motzer, Marianne Nüßlein, Gudrun Panzer, Waltraud, Ruß und Hedwig Spörlein.
Waltraud Ruß
Weitere Fotos von der Stickbilderausstellung finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).