Wie aus einem bunten Kindernachmittag die Fischkerwa wurde

Um immer ein paar „Deutsch Mark“ auf der Kasse zu haben, wurde vom Vorstand des Kriegervereins, Otto Schrenker, bis ins Jahr 1977 ein sogenanntes Waldfest, einmal im Sommer, auf dem Leichtskeller veranstaltet. Nachdem der Zulauf auf dem Keller aber immer größer wurde und man die Gäste des Kellers und die Besucher des Festes nicht mehr voneinander trennen konnte, musste der Kriegerverein auf ein solches Fest verzichten.

Der Zufall wollte es, das im Jahre 1977 schon einige Reservisten dem Verein angehörten, die den sogenannten „Klub 77“ gründeten. 1978 versuchten einige Reservisten, einen bunten Kindernachmittag mit Sackhüpfen, Eierlaufen, Grasski fahren und vielem mehr abzuhalten. Der Erfolg war überraschend groß, so dass der Verein dies in den folgenden Jahren wiederholte.

Begonnen wurde mit ein paar Fallschirmen, Armeezelten und Biergarnituren. Die Laune der Leute wurde noch besser, als Reservist Ludwig Nehr sein Schifferklavier auspackte und bis in die Nacht gesungen und gefeiert wurde. Es wurde überlegt, wie der Verein ein Fest abhalten könnte, damit wieder ein paar „Kröten“ aufs Konto der inzwischen mit neuen Namen ausgestatteten Soldaten- und Reservisten-Kameradschaft kommen könnten. Nachdem die Fischkirchweih in Kemmern von den Wirten nicht mehr so richtig wahrgenommen wurde, Musik in keinem Wirtshaus mehr spielte, kam die zündende Idee von einem Reservisten, es doch mal mit einer Fischkerwa zu versuchen.

Die Fischkerwa ward geboren!

Man veranstaltete mit Fallschirmen und wieder mit kleinen Armeezelten, den Baunachtaler Musikanten und den vom Baunacher Angelverein angebotenen Maafisch die 1. Kemmerner Fischkerwa 1982. Der Erfolg war, trotz Gewitter, bei dem einem Baunacher Musikanten die Trompete verbogen wurde, einfach riesig. Man begann sich nach und nach um ein größeres Zelt zu kümmern, um vom Wetter nicht mehr abhängig zu sein. Viel Arbeit lastet seit jener Zeit auf den Schultern der Reservisten. Doch was tut man nicht alles aus Spaß und der Freud.

Die Fischkerwa 2012

Am Samstag, 30. Juni, spielt ab 20 Uhr Tollhaus. Der Festbetrieb startet bereits um 16 Uhr. Ab 14 Uhr geht’s am Sonntag los, mit der Ausstellung von Militär-Fahrzeugen und den „Aurachern“. An allen Tagen werden gebackene Maa-Fischla, Zanderfilet, Forellen, grüne Heringe, geräucherte Forellen und gegrillte Makrelen angeboten.

Martin Amschel, Johannes Michel. Foto: Lena Thiem

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