Morgens 35°C und abends 10°C – Besuch aus dem Süden

Im Titelbild: Besuch der ehem. Synagoge mit von links Aida Chaieb, Celina Hübenthal (Kepol-Koordinatorin der Baunach-Allianz), Jamila Nciri und Manfred Deinlein (Bgm. von Reckendorf)

Fahrradwege in Peru und nun auch in Tunesien? Mit Unseren Geldern? Diese Reaktionen kommen leider doch sehr häufig auf durchaus notwendige Partnerschaften mit dem Globalen Süden. Der Klimawandel ist aktuell. Zahlreiche Überschwemmung eben nicht nur in ärmeren Ländern, sondern auch hier bei uns in Deutschland unterstreichen dies.

Aber macht es wirklich Sinn noch höhere Millioneninvestitionen in Klimaschutzmaßnahmen vor Ort zu investieren, die zwar ein guter Schritt in die richtige Richtung sind, aber einen ganz wichtigen Aspekt außer Acht lassen: Wir sind nicht allein auf dieser Welt und können demnach nicht allein einen Unterschied machen. Aus diesem Grund sind Partnerschaften so wichtig. Hier kann man anknüpfen. Hier gibt es noch kaum Klimaschutzmaßnahmen. Gemeinsam kann man einen Unterschied machen. Global denken, lokal handeln oder doch eben beides?

In diesem Sinne fanden bereits in der Vergangenheit fanden gegenseitige Delegationsbesuche statt und nun Anfang November war es Zeit für einen Besuch aus Tunesien in der Baunach-Allianz. Insgesamt vier Tage und anschließend nochmals vier Tage in Frankfurt (im Zuge einer Konferenz) verbrachten die Generalsekretärin Jamila Nciri und die Leiterin des städtischen Bauamtes Aida Chaieb in Deutschland in den Gemeinden der Baunach-Allianz. Im Vorfeld wurde ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, um den Besucherinnen einen umfangreichen Einblick in die Vielfalt der Baunach-Allianz zu geben. So besuchte die Delegation unter anderem kommunale Einrichtungen wie Kindergärten, die Bibliothek, die Feuerwehr und den Weltladen in Ebern, die Kläranlage in Baunach, die ehem. Synagoge in Reckendorf, den Wildkatzenpfad in Reutersbrunn, das Zeilberger Integrationsprojekt in Maroldsweisach und den Vogelbeobachtungsturm in Pfarrweisach. Bei allen Programmpunkten stand das Kennenlernen und der Austausch mit den jeweiligen Bürgermeistern und Gemeindevertretern im Vordergrund.

Besuch in der VG-Ebern mit von links Aida Chaieb, Jamila Nciri, Felix Henneberger (Baunach-Allianz), Celina Hübenthal (Kepol-Koordinatorin der Baunach-Allianz) und Jürgen Hennemann (Bgm. von Ebern)

Bild 2: Besuch der Burgruine in Altenstein mit von links Jamila Nciri, Alexander Blöchl (Burgenwinkelmanager), Wolfram Thein (Bgm. von Maroldsweisach), Celina Hübenthal (Kepol-Koordinatorin der Baunach-Allianz), Jürgen Hennemann (Bgm. von Ebern) und Aida Chaieb

Der Aufenthalt der Delegation in der Baunach-Allianz wurde auch für die Konkretisierung bereits vorhandener Projektideen genutzt. So ist ein Pilotprojekt im Bereich erneuerbare Energien geplant, bestehend aus der Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Rathaus in El Maamoura und der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Workshops und Erfahrungsaustausche für beide Seiten, sowohl in Tunesien, als auch in der Baunach-Allianz, sollen das Projekt abrunden. Zusammen mit der Baunach-Allianz werden diese Projekte nun in Angriff genommen und die detaillierte Projektplanung ausgearbeitet. Für die Förderung der Projekte werden keine Mittel der Baunach-Allianz bezogen, sondern vom Bund bzw. Engagement Global zur Verfügung gestellt. Engagement Global mit Sitz in Bonn wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert und steht Kommunen im Bereich der Entwicklungspolitik mit Beratung und Finanzmitteln zur Seite. Aus dieser Quelle werden auch die gegenseitigen Partnerschaftsbesuche finanziert.

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Sowohl die Delegation aus El Maamoura als auch die am Besuch beteiligten Personen der Baunach-Allianz nehmen aus den vier Tagen zahlreiche neue Eindrücke, Anregungen und Erfahrungen mit. Celina Hübenthal, die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik und Verantwortliche für die Projektarbeit mit El Maamoura, betont nochmals: „Ich möchte unterstreichen, dass Partnerschaften mit dem Globalen Süden unabdingbar und von hoher Priorität sind. Gerade in Hinsicht auf den Klimawandel zeigt sich eine alarmierende Stufe der Handlungsnotwendigkeit, die wir hier in Deutschland allein niemals erreichen können. Dabei sollten Menschlichkeit und gegenseitiger Respekt ohnehin niemals an Wert verlieren. Natürlich darf und sollte man Dinge hinterfragen, aber bitte lassen Sie dabei die Antworten und Meinungen anderer zu.“

Celina Hübenthal, Baunach-Allianz

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