„Freibier für alle!“ So heißt der neue Hit der Dorfrocker. Die drei Brüder Philipp, Markus und Tobias Thomann wollen ihrer großen Fangemeinde aber nicht nur das Lied präsentieren, sondern haben den Titel gleich richtig ernst genommen und ein eigenes Bier gebraut. Dazu waren sie in der Breitengüßbacher Mainseidla-Brauerei und hoben ihr künftiges „Dorfbier“ persönlich aus der Taufe.
Die Idee zum eigenen Dorfrocker-Bier kam den drei Brüdern am Rosenmontag. Da waren sie in Breitengüßbach und heizten der Faschingsmeute richtig ein. Musik macht durstig – und so hatten sie bald jeder ein Breitengüßbacher Bier in der Hand: Das Mainseidla aus der erst letztes Jahr eröffneten Brauerei von Jörg Binkert. „Das war ein richtig gutes Bier“, erinnert sich der mit 25 Jahren jüngste der drei Musiker, Philipp Thomann, „Mein Bruder Markus hat plötzlich eher so aus Spaß gesagt: Sowas müssten wir auch mal selber machen.“ Aus Spaß wurde Ernst – die drei kamen mit Braumeister Binkert ins Gespräch und beschlossen, diese Idee schnellstmöglich gemeinsam in die Tat umzusetzen. Schließlich bietet die Brauerei seit der Eröffnung regelmäßig ihr „Mitmachbrauen“ an.
„Natürlich gehört dazu auch das passende Lied“, so Markus Thomann, „da haben wir uns gleich ans Komponieren gemacht – und heraus kam der Song ‚Freibier für alle!‘ – ein richtig geiles Lied, zu dem wir sogar ein eigenes T-Shirt kreiert haben.“ Bei einer kleinen Unplugged-Session in der Brauerei am Main entstand das Bier-Rezept. Eine ausgewogene Mischung aus Hopfen und Malz, alles aus Franken, wird das besonders würzige „Dorfbier“ ergeben. „Das i-Tüpfelchen von Jörg ist dabei ein besonderer Hopfen, Spalt Spalter, wie wir gelernt haben, einer der teuersten fränkische Hopfen überhaupt“, freut sich der der 34-jährige Bassist und Sänger, „schließlich wollen wir unseren Fans auch ein hochwertiges Bier anbieten.“
Tobias Thomann (links) wiegt nach Anweisung von Braumeister Jörg Binkert (2. von rechts) den Hopfen für das „Dorfbier“ ab.
50-Kilo-Säcke und der Traum vom ersten „Dorfbier“
Einige Wochen später war es dann soweit: Die drei Musiker trafen sich mit Brauer Binkert und legten selbst Hand an ihr „Dorfbier“. Hatten sie beim Schroten noch Probleme mit den 50kg-Säcken Malz, ging ihnen die Arbeit etwas später bei der Hopfengabe wesentlich leichter von der Hand. Zuvor musste der dritte im Bunde, der 30-jährige Tobias Thomann, noch die genaue Hopfenmenge abwiegen und dabei sein gutes Augenmaß beweisen. Den schwersten Part überließen Tobias und Markus ihrem jüngsten Bruder – Philipp durfte das Austrebern übernehmen und die heißen Reste des Malzes aus dem Läuterbottich holen. Vier Stunden später konnten die drei Dorfrocker glücklich mit „ihrem“ Braumeister Jörg Binkert anstoßen und schon mal vom ersten „Dorfbier“ träumen. Der Gerstensaft reift nun gute sechs Wochen, bis er beim großen Heimat-Open Air, den „Dorf-Air“ am 2. August den Fans das erste Mal präsentiert werden wird.
Markus Raupach