Stadt Hallstadt unterstützt Integra Mensch

Die Lebenshilfe Bamberg setzt sich seit vielen Jahrzehnten für Menschen mit Handicap ein. Nun möchte die Einrichtung auch im Freizeit- und Kulturbereich behinderte Menschen integrieren. Das Konzept für dieses Vorhaben stellte Werkstattleiter Kuno Eichner dem Hauptverwaltungsausschuss der Stadt Hallstadt vor und erntet viel Lob und einstimmige Zustimmung für eine finanzielle Unterstützung.

„Nach dem zweiten Weltkrieg schlossen sich Eltern behinderter Kinder zusammen und gründeten in den 1950/60er Jahren die Lebenshilfe“, berichtete Kuno Eichner. „Sie wollten sich in einer für sie schwierigen Zeit unterstützen und ihre Kinder in einem geschützten Raum betreuen.“ So kam es, dass innerhalb der Lebenshilfe Betreuungs- und Beschäftigungsbereiche für alle Lebensabschnitte aufgebaut wurden.

Doch dann fand in der Gesellschaft ein Umdenken statt. Die Inklusion spielt eine immer wichtiger werdende Rolle. „Es kamen immer wieder junge Menschen zu mir, die nicht in der Lebenshilfe Industrie- und Montagearbeiten übernehmen wollten, sondern in Betreiben außerhalb der Lebenshilfe arbeiten wollten“, erinnert sich der Werkstattleiter. Nach Anpassung der Gesetzeslage war „Integra Mensch“ geboren.


Menschen mit Handicap sollen etwa auch an den Ferienprogrammen teilnehmen können.

Vorzeigeprojekt für ganz Deutschland

„Seit 2008 konnten wir 137 Menschen, die es wollten, einen Arbeitsplatz in externen Unternehmen vermitteln“, erklärte Kuno Eichner nicht ohne Stolz. Prozentual ausgedrückt sind das 21 Prozent aller Beschäftigten der Lebenshilfe. Damit haben Bamberg Stadt und Land eine Vorreiterrolle in der ganzen Bundesrepublik übernommen. Der Durchschnitt liegt bei 0 bis 5 Personen pro Einrichtung. „Wenn es Menschen mit Behinderung gelingt, in einem Unternehmen zu arbeiten, ist das für sie und ihre Familien ein großer Erfolg.“

Nun möchte Kuno Eichner die Erfolgsgeschichte im zweiten Schritt auf den Freizeit- und Kulturbereich ausdehnen. Menschen mit Handicap sollen sich in Vereinen engagieren können, einen VHS-Kurs besuchen oder am Ferienprogramm teilhaben. Doch dazu braucht man ein gutes Netzwerk im gesamten Landkreis Bamberg. „Wir würden gerne drei Fachkräfte beschäftigen, die als Ansprechpartner alle Ehrenamtlichen im Landkreis koordinieren und beraten“, blickte der Referent in die Zukunft. „Die Ehrenamtlichen können dann für die behinderten Menschen Kontakte herstellen, sie begleiten und ihnen zur Seite stehen.“

Um das Vorhaben zu finanzieren, möchte Kuno Eichner möglichst alle 36 Landkreiskommunen mit im Boot haben. „Pro Einwohner sollten die Kommunen 1 Euro zahlen“, sagte der Werkstattleiter. „Unser Ziel ist es zum 1.1.2018 zu starten.“ Die Mitglieder des Hauptverwaltungsausschusses standen alle sofort hinter dem Projekt und stimmten der finanziellen Unterstützung einstimmig zu.

Stadt Hallstadt
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