Landrat: Hilfe für Michelin-Mitarbeiter läuft gut an

Die Angebote, Auszubildende von dem von der Schließung betroffenen Michelin-Werk in Hallstadt zu übernehmen, übersteigt inzwischen deutlich die Zahl der 36 jungen Menschen, die dort in die Lehre gehen. Von dieser Solidarität der Unternehmen in der Region zeigte sich Landrat Johann Kalb bei der zweiten Sitzung der Task Force tief beeindruckt.

„Wir sind den mehr als einem Dutzend Arbeitgebern, die bis jetzt konkrete Angebote unterbreitet haben, sehr dankbar, dass Sie die jungen Menschen nicht mit einem Tiefschlag in den Beruf starten lassen“, so Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke am Dienstagnachmittag.  Erstmals am Tisch mit Michelin, der Arbeitsverwaltung, dem Arbeitsministerium und den Kammern saßen am Dienstag die Werkleitungen von Bosch, Dr. Martin Schultz, und Brose Hallstadt, Dr. Michael Svoboda sowie der Brose-Betriebsrat.

Die Solidarität der Unternehmen in der Region beeindruckte den Landkreischef und das Stadtoberhaupt auch in einem weiteren Punkt: 40 Unternehmen haben den 858 Michelin-Beschäftigten bereits Arbeitsplatzofferten unterbreitet. „Uns liegen bereits 130 konkrete Angebote vor“, so Werkleiter Jens Schlemmer.  Außerdem gebe es mehrere Michelin-interne Jobangebote. Neun Beschäftigte haben seit Ende September eine neue berufliche Herausforderung gefunden.

Werkleiter Schlemmer zollte erneut den Mitarbeiter Respekt. Alle kämen zur Arbeit. Das Werk Hallstadt habe trotz der Ausnahmesituation auch im Oktober im Konzernverbund hervorragende Qualität abgeliefert. In einem weiteren Punkt komme man voran: Am 19. November wollen Unternehmen und Betriebsrat eine Vereinbarung abschließen, in der bereits unabhängig von den Sozialplanverhandlungen Qualifizierungsmaßnahmen geregelt werden können. 

Landrat Johann Kalb rechnet damit, dass man in Sachen Arbeitsplatzangebote schon in den nächsten Tagen einen weiteren Schritt vorankommen wird. Für den 25. November hat er zum zweiten Arbeitgebergipfel ins Michelin-Werk selbst eingeladen. Bereits vor einem Monat hatten die 20 größten Arbeitgeber des Landkreises beim ersten Gipfel Arbeitsplatzangebote für Michelin-Beschäftigte geprüft.  „Das Interesse ist erneut groß“, so Kalb. Bisher haben sich für das zweite Treffen dieser Art bereits mehr als 70 Arbeitgeber angemeldet.

Als Befreiungsschlag für Bosch Bamberg werteten Kalb und Starke die Ankündigung des Automobilzulieferers von vergangener Woche, den Standort ohne betriebsbedingte Kündigungen bis 2026 zu sichern und zu einem Standort für Brennstoffzellen auszubauen. „Das sind sehr gute Nachrichten für die Region Bamberg, in der rund 20.000 Menschen bei Autozulieferern in Lohn und Brot stehen.“

Die nächste Sitzung der Task Force wurde für den 23. Januar 2020 vereinbart.

Landratsamt Bamberg. Titelfoto: Johannes Michel
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