„Wir müssen langsam die Kurve kriegen. Wenn man sich unseren individuellen Kader anschaut, ist mir unbegreiflich, warum wir nicht als Mannschaft spielen und gemeinsam in jedem Spiel kämpfen.“ So die Worte von Andy Sippach nach der 95-zu-75-Niederlage der Rattelsdorfer gegen die Gäste aus Treuchtlingen.
Welchen Stellenwert das Spiel für beide Mannschaften hatte, war jedem in der Halle bewusst. Mit einem Sieg konnte der Rückstand auf das Mittelfeld verkürzt werden. Hoch konzentriert in der Verteidigung starteten die Gastgeber aus dem Itzgrund ins Spiel. Über ein acht zu Null nach drei Minuten konnten die Rattelsdorfer den Vorsprung bis zur fünften Spielminute auf 13 zu zwei erhöhen. Jeder Spieler zeigte konsequent, dass nur die Heimmannschaft heute gewinnen wollte.
Nach einer Auszeit der Gäste erhöhte Treuchtlingen den Druck in der Verteidigung und kam so immer wieder zu leichten Schnellangriffen, welche die Jungs von Stephan Harlander im Korb der Rattelsdorfer versenkten. So drehten die Baskets aus Treuchtlingen bis zum Viertelende das Spiel und gingen mit drei Punkten in Führung (21 zu 18 ). Die Gäste aus dem Altmühltal waren jetzt nicht mehr gewillt, den Vorsprung aus der Hand zu geben. Die Verteidigung der Rattelsdorfer bekam den Ball nicht mehr richtig zu fassen, so dass die starken Eisenberger und Maischak immer wieder zu leichten Punkten kamen. Es zeigte sich vor allem im Rebound der Independents eklatante Schwächen. Während die Gäste mit allem Kampfgeist, der ihnen zur Verfügung stand, um jeden Ball kämpften, verzettelten sich die Independents wieder in Einzelaktionen, die desöfteren nicht zum Erfolg führten. So ging es mit einem Acht-Punkte-Rückstand in die Halbzeitpause (35 zu 43).
Am Ende fiel die Niederlage deutlich aus
Das Trainergespann Wolfschmitt/Sippach appellierte noch mal an alle Spieler, mehr zu investieren – im Angriff und vor allem in der Verteidigung. Mit viel Kampf konnten sich die Jungs um Yasin Turan und Deon McDuffie noch mal auf vier Punkte heran kämpfen (dritte Minute des dritten Viertels: 47 zu 43 für die Gäste). Aber dann sollte den Gastgebern über fünf Minuten kein Korb mehr gelingen und die Treuchtlinger konnten sich bis zum Viertelende auf 65 zu 55 absetzen.
Zehn Punkte Rückstand ist nicht viel, aber für die Moral der Gastgeber scheinbar genug. Im letzten Spielabschnitt konnten sich die Independents nicht mehr gegen die drohenden Niederlage stemmen und gingen dann am Ende doch etwas deutlich unter (95 zu 75 für Treuchtlingen).
„Treuchtlingen hat gezeigt, wie man spielen muss, wenn man unten drin steht und ums Überleben kämpft. Wir sind zum Großteil nur mit uns selber beschäftigt“, so Sippach. Das zeigt auch: Beide Trainer sind ratlos und können sich dieses Phänomen nicht erklären. Am kommenden Samstag kommt es zum nächsten „Do or Die“ Game. Sind doch die Independents beim punktgleichen Tabellenschlusslicht in Würzburg zu Gast.
Punktevertielung Rattelsdorf Independents:
Laudermill, T. (16); McDuffie, D. (12); Saller, A. (12); Bondar, A. (10); Turan, Y. (9); Zamfir-Danila, A. (8); Sasse, L. (6); Krauß, M. (2); Slabu, S.; Thiem, M.
Andy Sippach