Reservisten zeigten ihre Einsatzbereitschaft beim 11. Itzgrundmarsch

Tief im Wald ruft ein schwer verletzter Soldat mit einem Armdurchschuss um Hilfe. Wenige Kilometer entfernt beschuldigen sich zwei Einheimische des Holzdiebstahls. Die ange­spannte Situation droht zu eskalieren. Wie leiste ich Erste Hilfe und organisiere den Transport des Verletzten in ein Lazarett? Welche Maßnahmen taugen zur Deeskalation und Klärung der Diebstahlsvorwürfe ohne die Eigensicherung zu vernachlässigen?

Vor solche und ähnliche Aufgaben sehen sich inzwischen Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz täglich gestellt. Deshalb liegt der Schwerpunkt der Ausbildung der Bundeswehrsoldaten und die Weiterbildung der Reservisten neben der Vermittlung der traditionellen soldatischen Fertigkeiten wie Orientierung im Gelände, Taktik, Waffenkunde, physische Leistungsfähigkeit heute gerade auch auf der  Kenntnis und Anwendung der internationalen militärischen Regeln für Einsätze. Das Verhalten gegenüber der Zivilbevölkerung spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Stabilisierung einer Situation und die Vermittlung zwischen Kriegsparteien.

Beim 11. Itzgrundmarsch am Samstag in Mürsbach konnten die Reservisten der Kreisgruppe Oberfranken-West des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) an sieben Stationen den Nachweis ihrer Einsatzbereitschaft antreten. Gemischte Mannschaften aus Bundeswehr-Reservisten und Soldaten der US-Armee arbeiteten zusammen, so werden internationale NATO-Einsätze simuliert. Veranstalter dieses Wettkampfes ist die Reservistenkameradschaft Mürsbach unter dem Vorsitz von Major d.R. Hans-Georg Simon.


Erste Hilfe für verletzte Kameraden ist im Einsatz überlebensnotwendig. Hier versorgen die Männer der RK Hausen (Unteroffizier Dominik Weißmeier und Obergefreiter Stephan Singer) gemeinsam mit dem US-Soldaten Staff Sergeant Juan Polanco einen Mann mit Armdurchschuss.

Überlebenswichtige Fähigkeiten

Körperliche Fitness und Geschick mussten die Reservisten beim Überwinden der Hindernisbahn sowie des einfachen Seilstegs über der Itz  und beim „Übersetzen mit dem Boot“ (500 m auf Zeit) unter Beweis stellen. Die Kenntnis der internationalen Regeln für den Einsatz von Schusswaffen „Rules of Engagement“, sicherheitspolitische Fragen, Erste-Hilfe-Kenntnisse oder der richtigen und situationsgerechten Reaktion gegenüber Einheimischen im fremden Land sind für Soldaten im (Auslands-)Einsatz überlebenswichtige Fähigkeiten, die beim Itzgrund­marsch ab­gerufen werden mussten. Mit den gestellten Aufgaben betont dieser Reservistenwettkampf seine Ausrichtung auf einsatzbezogene Ausbildung.

Major d.R. Hans-Georg Simon und sein Stellvertreter, Oberfeldwebel d.R. Matthias Sippel, bedankten sich bei der Siegerehrung im Namen der RK Mürsbach für die Teilnahme, bei Feldwebel für Reservistenangelegenheiten, Stabsfeldwebel Manfred Klöpffer, für die Unterstützung durch die Bundeswehr und bei allen Helfern für die großartige Mitarbeit. Kreisvorsitzender Oberst­leutnant d.R. Philipp Mohr und Major Simon nahmen die große Kulisse beim Schlussappell zum Anlass, Obergefreiten Ralf Hälterlein für dessen 10-jährige Mitgliedschaft im VdRBw zu ehren.


Die spätere Siegermannschaft, Obergefreiter Daniel Perina (RK Viereth), Stabsunteroffizier Georg Lindner (SK Kübelstein) und Captain Albert Timmreck von der US-Armee bei der Nachbesprechung ihrer Leistung an der Station „Rules of Emgagement“ mit dem Stationsleitenden Oberfeldwebel d.R. Matthias Sippel(von rechts).

Neben dem VdRBw sind die Mürsbacher auch Reservisten der Bayerischen Kameraden- und Sol­datenvereinigung e.V. (BKV). Bezirksvorsitzender Josef Prosch und BKV-Bezirksge­schäfts­­führer Günter Alt nahmen an der Veranstaltung teil und überbrachten die Grüße der BKV.

Als Sieger konnte Major Simon am Ende die Mannschaft Kübelstein/Viereth, ergänzt durch Captain Albert Timmreck von HHC, 391th  CSSG beglückwünschen. Die Ränge 2 und 3 belegten die RK Hausen mit Staff Sergeant (Feldwebel) Juan Polanco, BMEDDAC der US-Armee, und die RK Röbersdorf mit Sergeant First Class (Oberfeldwebel) Mathew Devault von den Special Operations. Auf den weiteren Plätzen fanden sich jeweils mit US-Beteiligung die beiden Mannschaften der RK Bamberg und die RK Schederndorf. Außerhalb der regulären Wertung, da nicht international besetzt, nahmen einen gemischte Mannschaft der RKen Burgwindheim/Thiusbrunn/Viereth, die RK Aurachtal und die RK Tiefen­ellern teil. Die Mannschaft aus Tiefenellern hatte insgesamt die beste Wertung des Tages erreicht.


Deutsche Siegerpokale in amerikanischen Händen – die drei Siegermannschaften, umrahmt von Oberstleutnant d.R. PhilippMohr (li.) und Major d.R. Hans-Georg Simon, Vorsitzender der RK Mürsbach.


Bezirksvorsitzender Josef Prosch und Bezirksgeschäftsführer Günter Alt der BKV Oberfranken beobachten, wie die Soldaten komplett zerlegte Waffen auf Zeit zusammenbauen und einsatzbereit machen.

Sabina Sitzmann-Simon

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