Nadaam-Fest: Etwas ganz Besonderes für Mürsbach

50 Jahre lang pflegen die Mongolei und Deutschland bereits diplomatische Beziehungen. Das wurde dieses Jahr beim traditionellen Nadaam-Fest gefeiert – und zwar in Mürsbach. Der Verein „Zeigen“ war dafür verantwortlich, dass dieser auf den ersten Blick eher ungewöhnliche Veranstaltungsort gewählt wurde.

Der Botschafter der Mongolei in Deutschland, Dr. Birvaa Mandakhbileg, eröffnete die Feierlichkeiten mit einer Ansprache, in der er die langjährige Freundschaft zwischen den beiden Ländern betonte. Ursprünglich zu Zeiten der DDR begonnen, wurden die Beziehungen nach der Wende fortgesetzt. Deutschland ist heute der erste strategische Partner der Mongolei in Mitteleuropa – im Februar hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Land besucht und die Partnerschaft intensiviert.

Das Nadaam-Fest, neben dem Neujahrsfest Tsagaan Sar das wichtigste Fest in der Mongolei, stand im Zentrum der Feierlichkeiten. Dr. Mandakhbileg erklärte, dass Nadaam seit Jahrhunderten gefeiert werde und mittlerweile auch immaterielles Kulturerbe sei.

Was ist das Nadaam-Fest?

Das Nadaam-Fest ist eines der bedeutendsten traditionellen Feste in der Mongolei und umfasst die drei Hauptdisziplinen Ringen, Reiten und Bogenschießen. Das Fest, das im Juli stattfindet, symbolisiert die historische und kulturelle Identität der Mongolei und ist als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Bier für den Botschafter

Im offiziellen Teil hielt auch Thomas Engel, Vize-Regierungspräsident von Oberfranken, eine Rede – und nannte Oberfranken eine gute Wahl für das Fest. Denn Oberfranken stehe für Kultur, Genuss und Lebensfreude – kulturelle Unterschiede spielten da keine Rolle. Nicht umsonst lebten zurzeit um die tausend mongolische Staatsangehörige in Bayern. Als Geschenk für den Botschafter hatte Engel zwei Sechser-Trägerla Bier dabei – eines mit oberfränkischem Bier, eines mit Münchner Bier. Zum Vergleich …

Landrat Johann Kalb freute sich, dass es trotz der Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Vorabend hier in Mürsbach wieder bunt zuging. Und Rattelsdorfs Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum sah das Fest als lebendiges Zeichen, dass unterschiedliche Kulturen gut zusammen feiern können. Schließlich wüssten die wenigsten Menschen etwas über das riesige Land Mongolei, und bei einer solchen Veranstaltung wie hier lasse sich viel lernen. Und auch Scheerbaum übergab dem Botschafter Kaltgetränke – selbstverständlich von den vier Brauereien aus dem Markt Rattelsdorf.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim festlichen Einzug aufs Gelände.

Blasmusik und mongolische Tänze

Sportliche Wettkämpe, typisch fürs Nadaam-Fest, gab es selbstverständlich auch zu sehen. Daneben stand ein reichhaltiges kulturelles Programm. Mongolische Tänzer und Sänger traten auf, begleitet von der Mürsbacher Blasmusik. Verschiedene Stände ermöglichten den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die mongolische Kultur. Für die Kinder gab es zudem Einführungen in traditionelle mongolische Spiele und Tänze. Auch die Erwachsenen wurden eingeladen, mongolische Tänze zu erlernen und mitzutanzen. Am Nachmittag zog leider eine Schlechtwetterfront auf, Regenschirme waren gefragt.

Parallel zum Fest eröffnete in der benachbarten Kunstmühle die Ausstellung „Art Camp Bavaria – Mongolia“ in der Mürsbacher Kunstgalerie. Unter dem Motto „Die Post-Nomadische Erfahrung“ werden bis zum Herbst Werke mongolischer und deutscher Künstler gezeigt.

Die Mongolei

Die Mongolei ist ein Binnenstaat in Ostasien, der zwischen Russland im Norden und China im Süden liegt. Mit einer Fläche von etwa 1,56 Millionen Quadratkilometern ist sie einer der größten Binnenstaaten der Welt, hat jedoch nur rund 3,3 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Ulaanbaatar. Die Mongolei ist bekannt für ihre weitläufigen Steppen, die Gobi-Wüste und ihre nomadische Kultur. Wirtschaftlich ist das Land reich an Bodenschätzen und hat enge Handelsbeziehungen zu vielen Ländern weltweit, darunter Deutschland.


Viele Fotos vom Fest finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

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