Im Titelbild: Hatten ihren Spaß: Bürgermeister Manfred Deinlein, Erwin Limpert und stellvertretender Landrat Bruno Kellner. Foto: Ralf Kestel
In seinem Heimat- und Geburtsort, dem katholischen Obermanndorf (im Gegensatz zu Untermanndorf), feierte Erwin Limpert im Elternhaus, wo aktuell vier Generationen unter einem Dach leben, seinen 90. Geburtstag.
Da der Vater verstarb, als Erwin 15 Jahre alt war, kümmerte er sich nach dem Besuch der Schule in Reckendorf („Wir mussten da jeden Tag hinlaufen, höchstens es war Hochwasser, da gab’s 20 Pfennig für den Zug“) um den heimischen Hof, die vier Kühe „und nuch ein paar Viecher“ und beackerte bis 1990 die acht Hektar Landwirtschaft, brannte Schnaps und verdingte sich wie sein Vater als Hausmetzger. „Die erste Sau habe ich bei meinem Cousin geschlachtet“, erinnert sich der Jubilar genau, dessen Gedächtnis auch den stellvertretenden Landrat Bruno Kellner und Reckendorfs Bürgermeister Manfred Deinlein als Gratulanten verblüffte.
Als Hausmetzger kam Limpert jahrzehntelang im gesamten Altlandkreis Ebern und darüber hinaus herum und war sehr geschätzt. Bei der Kerwa in Ebing lernte er Resi Wiesmann aus Mürsbach kennen, die er 1960 bei den Karmeliten in Bamberg heiratete. Aus der Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor, wobei ein Sohn 1969 im Alter von zwei Jahren ertrank. Von 1969 bis 1970 arbeitete Limpert im Bamberger Boschwerk, bis er bei einer Hausschlachtung in Reckenneusig erfuhr, dass die Standortverwaltung in Ebern Leute suche.
Nach einem Vorstellungsgespräch begann er dort und landete schließlich in der Heizungsanlage. „1985 habe ich in München bei der Wehrbereichsverwaltung die Prüfung als staatlich geprüfter Heizer abgelegt. Das war mein erster Beruf als Facharbeiter“, schmunzelt der Jubilar. Bis 1995 sorgte er für Wärme und Warmwasser der Soldaten in der Eberner Kaserne, ehe er in den Ruhestand trat, aber weiterhin Hausschlachtungen vornahm. Neben den Geschwistern und Kindern gratulierten sechs Enkel und zwei Urenkel dem beliebten und lebenslustigen Jubilar.