Landrat und Bürgermeister diskutieren Zukunftsthemen

Im Titelbild: Es ist nicht nur „gute Tradition“: Der Austausch, zu dem Landrat Johann Kalb und der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages, Wolfgang Desel, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Bamberg und die Geschäftsbereichsleiterinnen und -leiter des Landratsamtes einladen, dient auch dem intensiven Austausch und der Verständigung bei wichtigen Herausforderungen. Auch in diesem Jahr waren die Rathauschefinnen und -chefs wieder fast vollständig in Beilngries zusammengekommen. (Foto: Landratsamt Bamberg/Förtsch)

Von A wie Archivpflege und Asyl über B wie Baurecht, J wie Jugendsozialarbeit und N wie Netzanschlüsse bis V wie vbw-Stiftung reichte die Bandbreite der Themen, die Landrat Johann Kalb mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in diesem Jahr bei ihrer turnusmäßigen Klausurtagung diskutierten.

„Wir sind Wachstumslandkreis sowohl bei den Einwohnern als auch den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“, sah der Landrat das Bamberger Land in einer weiterhin sehr guten Ausgangsposition. „Wenn wir die großen Herausforderungen im Gesundheitswesen sowohl im Bezirk – den Bau wichtiger Kliniken – als auch im Landkreis – die Sicherung unserer Krankenhäuser – lösen, dann muss uns nicht bange sein.“

„Der Cleantech Innovation Park ist wie ein ,Sechser im Lotto‘. Er sucht seinesgleichen. Wirtschaft, Universitäten und Institute arbeiten dort mit an der Zukunft der Wirtschaft“, bescheinigt Landrat Johann Kalb den Gesellschaftern – der Stadt Hallstadt, Michelin und dem Landkreis – viel Mut und formulierte ein weiteres Ziel: „Wir wollen ein Technologietransferzentrum.“

Im Bereich der Bildung ist der Landkreis nach den Worten des Landrates ebenfalls gut aufgestellt: „Unsere drei Realschulen sind auf dem neuesten Stand. Wir haben gemeinsam mit der Stadt Bamberg die Weichen für den Neubau eines bestehenden Gymnasiums und für die Neugründung eines Gymnasiums im Landkreis – in Hirschaid – gestellt.“ Außerschulisch leiste der Jugendkreistag einen wichtigen Beitrag, jungen Menschen Demokratie beizubringen.

Die Zahl der Flüchtenden im Landkreis geht leicht zurück, von 2.850 im April 2024 auf derzeit rund 2.500. Innerhalb dieser Entwicklung steigt die Zahl der Flüchtenden aus der Ukraine. Die Zahl der Unterkünfte liegt bei 73. Durch die dezentrale Verteilung schultern die Landkreisgemeinden diese Aufgabe gemeinsam sehr gut.

Anzeige
Karin Eminger Frisöre

„Bundespolitischer Wille ist die Reduzierung der Bettenzahl“, informierte der Geschäftsführer der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft, Udo Kunzmann, die Bürgermeister über die Situation der beiden Kliniken. Dies sei nicht nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass die stationären Fälle bis 2032 und 6 Prozent und bis 2040 um 18 Prozent steigen sollen. „Unsere Kliniken sind ausgelastet. Wir haben jährlich 10.000 stationäre und 50.000 ambulante Patienten und sorgen für 24/7-Notfallversorgung und OP-Bereitschaft.“

Der ausbleibende Inflationsausgleich, Personalausbau aus der Krankenhausreform und Erlösverluste aus verstärkt ambulanten Behandlungen führt die meisten Kliniken in die Verlustzone. Kunzmann war sehr dankbar dafür, dass der Landkreis Bamberg zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und zu seinen Kliniken steht und das jährliche Defizit im zuletzt hohen einstelligen Millionenbereich ausgleicht.

Der Landkreis Eichstätt – hier fand die zweitägige Klausurtagung statt – steht nach den Worten von Landrat Alexander Anetsberger im Gesundheitswesen aufgrund der mangelhaften Finanzausstattung durch den Bund vor der gleichen Herausforderung: Defizite von jährlich mehr als 20 Millionen Euro für zwei Kliniken. Dadurch stiegen in den letzten Jahren die Schulden und die Kreisumlage im Landkreis Eichstätt deutlich.

Auch diese Themen wurden bei der zweitägigen Tagung diskutiert: Ganztagesanspruch ab 2026/27, Jugendsozialarbeit an Schulen, Regionalwerke, Neuerungen im Baurecht, Archivpflege, Kurzzeitpflege/Krisendienst, Netzanschlüsse.

Landratsamt Bamberg

Artikel drucken Artikel drucken

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.