Bevor sie am kommenden Wochenende gleich zweimal antreten müssen, stand für die Baunach Young Pikes das Spiel gegen das Spitzenteam auf Kirchheim auf dem Programm. Der TSV Tröster Breitengüßbach musste im Oberfrankenderby gegen Bayreuth ran. Am Ende standen eine Niederlage und ein glücklicher Sieg auf der Anzeigetafel.
Young Pikes trotz guter Leistung gegen Spitzenteam unterlegen
Die Baunach Young Pikes konnten den Siegeszug der Kirchheim Knights nicht stoppen. Der Tabellendritte der 2. Basketball-Liga ProA feierte mit dem 79:68-Erfolg den sechsten Sieg in Serie. Vor 720 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle zeigte die Mannschaft von Trainer Fabian Villmeter zwar eine couragierte Leistung, musste sich aber nach den Erfolgen in Essen und gegen Hanau den favorisierten Gästen geschlagen geben. Damit rutschten die Baunacher in der Tabelle wieder auf den 14. Platz ab, behaupten aber weiterhin einen Vier-Punkte-Vorsprung vor der Abstiegszone.
Den Baunachern fehlte mit dem erkrankten Leon Kratzer in der Abwehr der Turm in der Schlacht. Dies nutzten die Kirchheimer gnadenlos aus und suchten immer wieder das Anspiel unter den Korb. 16 ihrer 22 Punkte im ersten Viertel erzielten die Gäste in der Zone. Auf der Gegenseite hatten es die Young Pikes schwer, sich freie Würfe zu erspielen. Dies spiegelte sich in der schwachen Trefferquote von 25 Prozent nach den ersten zehn Minuten wider.
Mit einer Zonendeckung schafften es die Hausherren im zweiten Abschnitt, die Kirchheimer aus dem Rhythmus zu bringen. Zudem kamen sie mit Schnellangriffen, dreimal abgeschlossen von Tibor Taras, zu leichten Punkten. Somit verkürzte das Villmeter-Team den Rückstand auf sechs Punkte (21:27). Zwar setzten sich die Gäste in der Folge kurzzeitig wieder ab, aber Arnoldas Kulboka und Aleksej Nicolic brachten die Young Pikes bis zur Pause wieder auf 32:37 heran.
Zwei Minuten nach Wiederbeginn gelang Louis Olinde mit einem Dreier der Ausgleich zum 39:39, doch in den folgenden Minuten agierten die Gastgeber hektisch und trafen im Angriff einige falsche Entscheidungen. Zudem konnten sie Jonathon Williams nicht stoppen. Elf Punkte erzielte der Kirchheimer Topscorer im dritten Viertel. Bei Baunach lief aber nun Kulboka heiß. Der Litauer sorgte dafür, dass die Gastgeber vor Beginn des Schlussabschnitts noch eine Siegchance hatten (57:62.).
Hier waren die Gäste aber das abgezocktere Team. Die Baunacher versuchten zwar alles, konnten aber das Blatt nicht mehr wenden, weil sie sich zu viele Fehlwürfe leisteten und auch einige Korbleger vergaben. „Es war ein verdienter Sieg der Kirchheimer, denn sie sind offensiv wie defensiv gleichermaßen stabil. Wir haben in der zweiten Halbzeit gefühlt etwas mehr gekämpft als in der ersten. Meine Spieler haben zwar alles versucht, aber heute hat es einfach nicht gereicht“, meinte Villmeter.
Beim Doppelspieltag am Wochenende stehen die Young Pikes vor zwei schier unüberwindbaren Hürden. Am Freitag (19.30 Uhr) ist der Spitzenreiter Mitteldeutscher BC in der „Blauen“ zu Gast, am Sonntag (17 Uhr) tritt das Villmeter-Team beim Tabellenzweiten Crailsheim Merlins an.
Trainerstimmen
Fabian Villmeter (Baunach): „Man hat gesehen, dass Kirchheim in der Tabelle völlig zurecht da steht, wo es steht. Es war ein verdienter Sieg. Um heute gewinnen zu können, hätte eine von drei Sachen eintreten müssen. Erstens hätte Leon Kratzer dabei sein müssen. Dann hätten wir innen mehr Möglichkeiten gehabt. Louis Olinde hat alles probiert, aber nur einen von acht Würfen getroffen. Für ihn war das nicht einfach unter dem Korb gegen Kronhardt, Williams und Maier. Zweitens hätten wir von außen treffen müssen. Da waren wir gerade im vierten Viertel einige Male zu hastig und haben nicht geduldig für einen freien Wurf gespielt. Mit zwei, drei Treffern mehr von der Dreierlinie wäre vielleicht etwas gegangen. Drittens hätten wir auf dem Weg zum Korb ab und zu mal einen Pfiff bekommen müssen. Das hätte geholfen. Mit nur elf Freiwürfen, die wir in diesem Spiel hatten, bin ich nicht einverstanden.“
Michael Mai (Kirchheim): „Für uns war es ein sehr großer Vorteil, das Leon Kratzer nicht dabei war, obwohl Baunach mehr Offensivrebounds hatte als wir. Die Baunacher haben sehr gut gespielt, wir haben viele Fehler gemacht. Wir waren manchmal ein bisschen schlampig, aber das lag auch am starken Spiel des Gegners.“
2.Basketball-Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – VfL Kirchheim Knights 68:79
Baunach Young Pikes: Kulboka (17 Punkte/3 Dreier), Nikolic (15/3), Müller (14/1), Taras (11/2), Olinde (5/1), Fichtner (4), Keppeler (2), Hoffmann
Kirchheim Knights: Williams (23/3), Kronhardt (20), Medlin (11/1), Hinrichs (8), Koch (6/2), Wenzel (6), Maier (5), Hedley, Sperber
Glücklicher Sieg für Breitengüßbach
Der TSV Tröster Breitengüßbach gewinnt sein Heimspiel gegen die Tennet Young heroes Bayreuth vor 250 Zuschauern in der Hans-Jung-Halle mit 79:77 und ist somit wieder dritter in der Regionalliga Südost.
Jörg Dippold, Sven Lorber und Dimi McDuffie kehrten wieder aufs Parkett zurück. Nur Alex Heide war aufgrund seiner Grippe weiter zum Zuschauen verdammt. Vor dem Spiel gab es von den Verantwortlichen des TSV für Headcoach Johannes Laub ein kleines Präsent. Der Trainer des Regionalligisten wurde am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal Vater. Deswegen musste unter der Woche das Training teilweise von Timo Fuchs geleitet werden. Zu Beginn des Spiels waren Engel, Dirk Dippold, McDuffie, Wagner und Land auf dem Feld. Der 50-Punkte-Guard der Bayreuther war es, der die Partie gleich mit zwei Punkten eröffnete. Die Wagnerstädter führten nach drei Minuten mit 2:6, ehe Land mit fünf schnellen Punkten in Serie die erste Führung der Hausherren besorgte. Die Tröster-Truppe war noch nicht ganz bei der Sache im ersten Spielabschnitt, sodass Bayreuth zu vielen einfachen Körben kam und dadurch im Spiel blieb. Das Schlusslicht führte gar mit 10:14, ehe die gelbschwarzen einen kleinen 7:0-Lauf starteten und wieder die Führung übernahmen. Alford glich kurze Zeit später das Spiel erneut aus, sodass es beim Stand von 17:17 in das zweite Viertel ging.
Der Start in die zweiten zehn Minuten war erneut relativ ausgeglichen. Man merkte dem Farmteam von medi Bayreuth nicht an, dass sie Tabellenletzter sind. Beim Stand von 25:27 nahm Coach Laub eine Auszeit und versuchte seine Mannschaft aufzuwecken. Dies gelang auch, sodass die TSV’ler einen 11:2-Run bis zum Pausentee hinlegten und sich eine 36:29-Halbzeitführung erspielten. Interessant war die Tatsache, dass sieben dieser elf Punkte von der Freiwurflinie erzielt wurden. Man merkte, dass aus dem Spiel wenig ging und so die Punkte von der Linie sehr wichtig waren.
Im dritten Spielabschnitt spielten die Gastgeber deutlich befreiter auf als in den ersten zwanzig Minuten. Wagner und Dirk Dippold sorgten für die erste zweistellige Führung nach knapp 22 Spielminuten. Doch Bayreuth ließ sich nicht abschütteln und konterte die Körbe von Jörg Dippold, McDuffie und Land immer wieder durch ihre besten Seither (27 Punkte) und Alford (19). So war das Spiel beim Stand von 50:45 wieder völlig offen. Lorber und Wagner brachten den TSV Tröster nach 30 Minuten mit 58:51 in Front.
Das Schlussviertel war von Spannung kaum zu überbieten. Bayreuths Adler machte 8 Punkte binnen 40 Sekunden und sorgte für ein One-Position-Game, 62:59. Die Hausherren konnten sich in der Folgezeit nicht weiter absetzten und so war man immer zwischen zwei und vier Punkten in Führung. Drei Minuten vor dem Ende drohte sogar die Überraschung als die Wagnerstädter erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Führung gingen, 70:71. Der TSV suchte aber nun verstärkt Land am Brett oder McDuffie aus der Halbdistanz. Johannes sorgte 10 Sekunden vor dem Ende der Partie per Halbdistanzwurf für den 77:77-Ausgleich. Nach Auszeit von Headcoach Laub war es McDuffie, der den Weg zum Korb suchte und das 79:77 erzielte. Bayreuths letzter Wurf wurde geblockt und so zitterten sich die gelbschwarzen zum Heimsieg gegen das Schlusslicht. Durch den Sieg rückte man wieder auf den dritten Platz vor.
Breitengüßbach: Land (23), McDuffie (18), J. Dippold (11/1 Dreier), D. Dippold (9/1), Wagner (7), Lorber (5/1), T. Dippold (4), Engel (2), Klaus, Lurz