Die Jugendlichen als wichtige Stimme

Ein knappes halbes Jahr ist es her. Der Baunacher Stadtrat beschloss einstimmig, dass ein Jugendparlament eingerichtet werden soll, in dem Kinder und Jugendliche ihre Interessen vertreten können. Bis 4. Juli können sich Kandidatinnen und Kandidaten noch melden, danach findet die Onlinewahl statt.

Alle Kinder und Jugendlichen zwischen elf und 18 Jahren bekamen kürzlich Post von der Stadt Baunach. Denn im Juli dürfen sie zum ersten Mal ein Jugendparlament wählen – und selbstverständlich auch dafür kandidieren. Christian Schmidt und Christopher Blenk, die über sich in Baunach um die Jugendarbeit kümmern, hatten daher zusammen mit Bürgermeister Tobias Roppelt am 22. Juni zu einer Infoveranstaltung ins Bürgerhaus Lechner-Bräu eingeladen. Ein Dutzend Interessierte war gekommen.

Zunächst ging es um die Theorie. Das Jugendparlament soll die offizielle Vertretung der Jugendlichen in der Stadt sein, die Mitglieder werden auf zwei Jahre gewählt. Mindestens sollten sich bei der Wahl fünf Mitglieder einfinden, maximal ist an 15 gedacht. Alle Elf- bis 18-Jährigen sind wählbar, wenn sie in Baunach oder einem der Stadtteile wohnen. Christian Schmidt erklärte, dass der- oder diejenige mit den meisten Stimmen dann den Vorsitz übernimmt und damit 1. Bürgermeister wird. Außerdem wird es einen 2. Bürgermeister, einen Kassenwart, einen Schriftführer sowie einen Beauftragten für die Öffentlichkeitsarbeit geben.

Christopher Blenk, Christian Schmidt und Tobias Roppelt bei der Infoveranstaltung

Ab dem 12. Juli kann gewählt werden

Wie genau die Arbeit des Jugendparlaments aussehen soll, ist nicht definiert. Zwar wird es regelmäßige Sitzungen geben, mindestens viermal pro Jahr. Und die Aktivitäten sollen einmal im Jahr auch dem Stadtrat präsentiert werden. Welchen Projekten sich die Mitglieder aber annehmen, steht ihnen frei. Über erste Ideen wurde bei der Infoveranstaltung bereits diskutiert. Denkbar sind Veranstaltungen aller Art – zur Information, zum Spaß, und auch die Teilnahme an Veranstaltungen der Stadt und von Vereinen, wo sich das Jugendparlament präsentieren könnte. Mit dem eigenen Budget von 3.000 Euro jährlich können die Mitglieder aber auch kleinere Investitionen tätigen.

Eine wichtige Aufgabe wird es sein, die Interessen der Kinder und Jugendlichen an den Jugendbeauftragten, den Stadtrat oder direkt ans Rathaus weiterzutragen. „Wenn der Stadtrat beispielsweise beschließen sollte, dass der Skaterplatz geschlossen wird, weil dort immer zu viel Müll anfällt, hättet ihr bestimmt eine eigene Meinung dazu. Die könnte dann lauten: Wir wollen ihn behalten, weil wir in regelmäßig nutzen. Oder sie könnte lauten: Wir sind der gleichen Meinung wie der Stadtrat.“ Zudem könne das Jugendparlament auch eigene Ideen an den Stadtrat herantragen. Bürgermeister Tobias Roppelt erklärte, dass er das Jugendparlament für eine wichtige Einrichtung halte, es solle kein Scheinparlament entstehen. Er bot an, auch jederzeit persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Baunach sei schon immer beim Thema Jugendarbeit sehr weit vorne gewesen, auch bei der Einrichtung von JAM (JugendArbeitsModell über iSo e.V.), als ehemaliger Jugendbeauftragter habe er selbst einmal die Belange der Kinder und Jugendlichen vertreten. „Meckern ist immer einfach, mitmachen aber ganz etwas anderes“, so Roppelt. Toll sei es, ein Ziel vor Augen zu haben, anzupacken und zu sehen, dass es Ergebnisse gibt.

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Jugendparlamente sind bisher im Landkreis Bamberg noch eher selten. Sie gibt es bisher zum Beispiel in Strullendorf oder Stegaurach, wo auch regelmäßige Aktionen stattfinden – vom Bäume pflanzen über den Verkauf alkoholfreier Cocktails mit der „HaLT-Bar“ bei Veranstaltungen bis hin zu Spendenaktionen. Ab sofort bis zum 4. Juli können sich in Baunach die Kandidatinnen und Kandidaten fürs Jugendparlament aufstellen lassen. Die Wahlen findet dann online vom 12. bis 26. Juli statt, danach steht die konstituierende Sitzung auf dem Programm.

Die wichtigsten Informationen gibt es auch beim sozialen Netzwerk Instagram auf dem Kanal @jupabaunachofficial.

Titelbild: iSo e.V.

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