Ekkehard Hojer blickt auf 2011 zurück – Weniger Einwohner, sinkende Verschuldung

In der Jahresabschluss-Sitzung des Baunacher Stadtrates am 6. Dezember blickte Bürgermeister Ekkehard Hojer auf das Jahr 2011 zurück. Wichtige Themen waren dabei die sinkende Einwohnerzahl, der Schuldenabbau und das Großprojekt Lechnerbräu, das 2012 noch zum Abschluss kommen soll. Auch über die Jugend- und Behindertenarbeit wurde Bericht erstattet.

Aktuell sind in Baunach 4.136 Personen gemeldet, das bedeutet einen Rückgang gegenüber 2010 um etwas mehr als 50 Einwohner. Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen 1,5 Millionen Euro. „Das sind zwar 500.000 Euro weniger als 2010, aufgrund der Herabsetzung können wir mit dem Ergebnis aber dennoch zufrieden sein“, erläuterte Hojer. Die Einkommenssteuereinnahmen lagen 2011 bei 1,47 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen bei 146.000 Euro.

„Auf der anderen Seite lässt sich sehr schnell erkennen, wo unser Geld hinfließt“, sagte Hojer. Baunach zahlte 2011 1,27 Millionen Euro Umlage an den Landkreis, 396.000 Euro an die Verwaltungsgemeinschaft und 230.000 Euro an den Schulverband. Positiv: Die Pro-Kopf-Verschuldung konnte von 459 auf 426 Euro reduziert werden, der Schuldenstand beträgt 1,68 Millionen Euro. Hojer: „Im Vergleich zum Durchschnitt der bayerischen Kommunen stehen wir gut da.“ Die Durchschnittsverschuldung pro Kopf liegt in Bayern bei Gemeinden und Städten vergleichbarer Größe bei 627 Euro.

Rückblick auf das Jahr 2011 und Projekte 2012

Hojer berichtete kurz über wichtige Maßnahmen 2011. Dazu gehörte die Neugestaltung des Pausenhofs der Verbandsschule Baunach. Hojer bedankte sich beim Elternbeirat, der 12.000 Euro gesammelt und damit ein gutes Drittel der Kosten getragen hatte. Für die Baunacher Feuerwehr wurde mit dem HLF 10/6 ein neues Löschgruppenfahrzeug angeschafft, das im kommenden Jahr noch seine offizielle Segnung erhalten soll. Im Gemeindeteil Priegendorf wurde die Ortsdurchfahrt saniert und das Dorfgemeinschaftshaus seiner Bestimmung übergeben. Über eine positive Entwicklung freute sich Hojer beim Verkauf von Bauplätzen: Im neu ausgewiesenen Baugebiet sind so gut wie alle Plätze verkauft – die Aufstellung des Bebauungsplans und die Erschließung in der Flaute haben sich allem Anschein nach ausgezahlt.

2012 steht die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs für den Bauhof (Winterdienst) an. Im Gewerbegebiet Baunach Nord 1 soll die Verkehrsanbindung mit einem Linksabbiegestreifen gebaut werden. Außerdem stehen die Planungen für den Ausbau der BA39 an – die Baunachbrücke sei in schlechtem Zustand, die Gehwegsituation nicht akzeptabel, so Hojer.

Das Großprojekt Lechner-Bräu wird Baunach weiterhin beschäftigen. Als Einweihungstermin steht der 12. Dezember 2012 fest, aktuell sind die Arbeiten aber um etwa vier Wochen hinter dem Zeitplan zurück. Das Gebäudeensemble der ehemaligen Lechner-Bräu wird dabei revitalisiert. Durch die Mischung von öffentlicher (Bibliothek, Bürgersaal mit Café) und gewerblicher Nutzung (Arzt, Frisör, Fahrschule) wird eine Nachnutzung des Areals und Belebung der Innenstadt erreicht. Insgesamt sind für die Sanierung des ehemaligen Brauereiareals Lechner in Baunach in der Förderperiode 2007-2013 Finanzhilfen der EU und des Freistaates Bayern in Höhe von 2,4 Millionen Euro eingeplant. Zusammen mit den Zuschüssen der Oberfrankenstiftung sowie dem Eigenanteil der Stadt Baunach und dem privaten Anteil für die gewerbliche Nutzung wird dadurch ein Investitionsvolumen von insgesamt über sechs Millionen Euro finanziert.


Bierdeckel der ehemaligen Brauerei Lechner (Quelle: Bierdeckelsammler.net).

Bikepark als neuer Treffpunkt für Jugendliche

Im Rahmen der Stadtratssitzung berichteten Michael Eichler, Jugendbeauftragter der Stadt Baunach, Jan Schmierer vom JugendArbeitsModell (JAM) und Heyke Koch, Behindertenbeauftragte über ihre Arbeit im Jahr 2011. Michael Eichler hob den gerade im Bau befindlichen Bikepark auf dem Gelände der Firma Messingschlager als neuen Treffpunkt für Jugendliche hervor. Dort sollen zudem ein Café und ein Bikestore entstehen, eine Gruppe Jugendlicher soll sich um die Pflege der Anlage kümmern. Messingschlager hat zudem angekündigt, spezielle Events zu veranstalten, etwa mit Profiradfahrern. Probleme bereitet laut Jan Schmierer eine Gruppe Jugendlicher, die sich als auffällig erweist und im Kern aus zwölf Mitgliedern zwischen 16 und 19 Jahren besteht. Diese soll nun in die städtische Jugendarbeit eingebunden werden. Dazu wurde eine Projekt-X-Gruppe beantragt – das Jugendamt könnte hier zukünftig mithelfen. Im Kern steht es um die Jugendarbeit in der Stadt aber gut – die Jugendtreffs in Baunach und Reckenneusig seien ein voller Erfolg, so Schmierer.

Aus dem Bericht der Behindertenbeauftragten Heyke Koch hob Bürgermeister Ekkehard Hojer besonders die Stiftung SebaCARE hervor, die sich bedürftigen Bürgern in Baunach annimmt. Aktionen 2010 waren die Unterstützung einer jungen Frau, die ihr Arbeitszeugnis ins Deutsche übersetzen lassen konnte und so eine Anstellung fand sowie die Spende einer Ruhebank in der Stufenburgstraße beim Kindergarten St. Oswald. Als Fortschritt lobte Koch auch den barrierefreien Zugang am Baunacher Rathaus. Für den kommenden Winter sei es wichtig, in den Berggebieten bevorzugt Schnee zu räumen, um den Pflegediensten frühstmöglich Zugang zu verschaffen.

Johannes Michel

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