Die ersten Schritte der Rathaus-Sanierung in Breitengüßbach sind schon zu sehen, am augenscheinlichsten ist der barrierefreie Zugang am Haupteingang. Im kommenden Jahr sollen die nächsten Maßnahmen folgen – die Gemeinderäte diskutierten dazu über die Fenster- und Fassadengestaltung. Die Meinungen gehen dabei auseinander.
Auffällig oder schlicht und zurückhaltend. Weiß und grau oder etwas bunter? Vor diesen Fragen standen die Gemeinderäte in Breitengüßbach bei ihrer Sitzung am 29. November. Architekt Christian Eichler stellte die neuesten Pläne und Ansichten vor. Ursprünglich hatte er Kunststofffenster eingeplant – nach Ortsterminen an anderen modernen und sanierten Gebäuden zeigte sich aber, dass Holz-Alu-Fenster die bessere Lösung wären. Diese sind vollständig wartungsfrei und bringen durch geringere Profilmaße auch mehr Licht in die Räume. Die ermittelten Mehrkosten im Vergleich zu Kunststofffenstern betragen etwa 20.000 Euro, so dass die Fenster mit etwa 75.000 Euro zu Buche schlagen werden.
Dieses „Upgrade“ wurde von den Gemeinderäten mit 13 zu einer Stimme beschlossen. Konkret sollen nun zweiflüglige Holz-Alu-Fenster mit glasteilender waagrechter Sprosse im oberen Fensterbereich verbaut werden. Sie werden über keine Kippfunktion verfügen, sondern über einen Drehflügel. Farblich kommen zwei Grautöne zum Einsatz.
Etwas schwieriger gestaltet sich die Frage der Sockelausführung. Architekt Eichler wies darauf hin, dass wieder Sandstein verwendet werden könne, dieser sei aber aufgrund der hohen Feuchtigkeitsaufnahme deutlich weniger beständig als Granit. Sandstein oder Granit? Darauf konnten sich die Gemeinderäte noch nicht einigen und vertagten diese Frage.
So könnte das sanierte Rathaus in Breitengüßbach einmal aussehen.
Für Diskussionen sorgte auch die Fassadenfarbe. Eichler verwendet in seinen Plänen einen Mix aus weiß und grau, für einen Farbtupfer soll der rote Vorbau über dem Haupteingang sorgen. Gemeinderätin Andrea Hummel (CSU): „Ich kann mich mit der grauen Farbgestaltung nicht anfreunden. Das Rathaus soll schließlich ein Aushängeschild der Gemeinde sein.“ Peter Pfister (Unabhängiger Bürgerblock, UBB) forderte den Architekten auf, noch Vorschläge für farbliche Gestaltungsmerkmale zu unterbreiten. Über die endgültige Farbwahl muss daher eine spätere Gemeinderatsitzung entscheiden.
Im Haushaltsplan für 2012 sind 300.000 Euro für die Sanierung des Rathauses bereitgestellt, aktuell geht die Gemeinde von Kosten in Höhe von 363.000 Euro aus. Die Mehrkosten sollen durch die positive Entwicklung bei der Gewerbesteuer abgefedert werden.
Johannes Michel; Skizzen: Gemeinde Breitengüßbach, Architekt Christian Eichler