Viel ist passiert in der Hallstadter Bücherei in den letzten hundert Jahren. Das konnten die anwesenden Gäste bei einer Jubiläumsfeier des Büchereiteams hören. Nur ein paar kurze Zeilen sind in der Pfarrer-Wachter-Chronik aus der damaligen Zeit zu finden: „Am Freitag, den 4. Februar 1916 wurde unsere Volksbibliothek eingerichtet. 700 Bücher wurden in Regale im unteren Zimmer des Pfarrhauses gestellt.“ Etwas mehr Details erfuhren die Gäste dann beim Rückblick auf die vergangenen Jahre der Bücherei durch Büchereileiterin Claudia Helmreich.
Dass sich die Bücherei zum Beispiel bis 1982 im Pfarrhaus befand in einem Raum mit weniger als 20 Quadratmetern und dass sie während des Zweiten Weltkrieges zwangsweise in Pfarrbücherei umbenannt werden musste, da nur noch religiöse Bücher erlaubt waren. Doch 1974 fand eine Reorganisation der Bücherei durch Dr. Rudolf Härtl statt, Erna Eyersheim und ein Jahr später Annemarie Hofmann bildeten das erste kleine Büchereiteam. Ein tiefgreifender Neuanfang, wie sich herausstellten sollte. Die Ausleihzahlen und die Nutzung durch die Bevölkerung stiegen stetig an. Und so musste man 1982 in die Volksschule umziehen. Zu diesem Zeitpunkt erhielt die Bücherei auch ihren heutigen Namen: Stadtbücherei St. Kilian.
Die Stadtbücherei findet sich nun auch im Goldenen Buch der Stadt wieder.
Dem damaligen Bürgermeister von Hallstadt, Karl Popp, ist es zu verdanken, dass 1995 ein Büchereineubau entstand, mit 400 Quadratmeter auf vier Stockwerken. Auch wurde die Trägerschaft geregelt, die noch heute ihre Gültigkeit hat. So wurde ein Kooperationsvertrag mit der Kath. Kirchenstiftung Hallstadt als Träger und der Stadt Hallstadt geschlossen. Bis Ende 2008, also über 30 Jahre, leitete Dr. Härtl die Stadtbücherei St. Kilian. Sein Gespür für alles Neue ermöglichte es oft ungewohnte Wege zu gehen. So wurde 1993 eine Computeranlage installiert – die erste in einer Bücherei im Landkreis Bamberg.
Bemerkenswert ist, dass es in all dieser Zeit immer genügend freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab, die ehrenamtlich die Bücherarbeit unterstützen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass am Jubiläumsabend viele Ehrungen vorgenommen werden konnten. Gemeinsam mit den anwesenden Ehrengästen Bürgermeister Thomas Söder und Pfarrer Christoph Uttenreuther überreichten Domkapitular Dr. Heinrich Hohl und Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf das Ehrenzeichen in Gold des St. Michaelsbundes an: Anni Albrecht, Elfriede Bäumler, Elisabeth Buckreus, Helene Dürr, Beate Lechner, Jutta Meixner, Angelika Nehr und Irene Schlauch. Mit Silber wurden ausgezeichnet Gundi Knorr und Sonja Maier. Gisela Riese wurde für fünf Jahre Büchereiarbeit gedankt.
Alle Geehrten versammelten sich zum Gruppenfoto.
Zwei noch heute aktive Mitarbeiter wurden außerdem für ihre besonderen Verdienste in der Bücherei ausgezeichnet: Dr. Rudolf Härtl als ehemaliger Büchereileiter und Erna Eyersheim, seine langjährige Stellvertreterin. Den Abschluss des Abends bildete der Eintrag in das „Goldenen Buch“ der Stadt Hallstadt, in das sich jeder Gast eintragen konnte.
Tipp zum Weiterlesen: Mehr zur Geschichte der Stadtbücherei finden Sie in unserem Artikel 4. Februar 1916: Volksbibliothek eingerichtet.