Mächtige werden vom Thron gestoßen, Kleine werden ganz groß.

Weihnachten. Es geht um Familie, leckeres Essen, Geschenke. War da noch mehr? Viele Eltern stellen sich heute die Frage: Wie vermitteln wir den Kindern am besten, warum es eigentlich an Weihnachten geht, was die Hintergründe des Festes sind. In Hallstadt hat die evangelische Kirchengemeinde seit vielen Jahren einen besonderen Weg eingeschlagen: Ein Krippenspiel illustriert, was in den Tagen vor und an Heilig Abend selbst geschah. Wir von Nachrichten am Ort waren bei einer Probe mit dabei.

25 Kinder machen mit, Vikarin Mirjam Elsel hat alle Hände voll zu tun. Bei der dritten Probe zum Krippenspiel, anderthalb Wochen vor Weihnachten, ist schon gut zu erkennen, wo die Schwerpunkte liegen, was den Kindern vermittelt werden soll und was sie wiederum an die Besucher des Familiengottesdienstes an Heilig Abend (15.30 Uhr) weitergeben werden.

Krippenspiel Hallstadt 2013
Der Kaiser braucht Geld, also müssen Steuern erhoben werden.

„Etwas Unglaubliches ist in Bethlehem geschehen“, heißt es am Anfang. Der Ausgangspunkt ist aber nicht die Stadt in Israel, sondern Rom, wo Kaiser Augustus, der natürlich einen großen Hofstaat unterhalten und seinen Bürgern „Brot und Spiele“ bieten muss, feststellt, dass er zusätzliche Steuereinnahmen gut gebrauchen könnte. Und so erlässt er den Befehl, dass sich alle Bewohner der besetzten Gebiete in Steuerlisten eintragen lassen müssen. Das trifft auch Maria und Josef in Israel.

Wie die Krippe Menschen verändert…

Das Krippenspiel basiert auf der Vorlage „Und Frieden auf Erden“, erklärt uns Vikarin Mirjam Elsel. An der einen oder anderen Stelle wurde das Stück umgeschrieben und angepasst. „Es stellt sich immer die Frage: Was wollen wir zeigen? Wollen wir das Krippenspiel eher klassisch oder modern gestalten?“ Zumindest von den Kostümen her ist das Krippenspeil 2013 ein klassisches, das aber dennoch Elemente der heutigen Zeit aufnimmt.

Krippenspiel Hallstadt 2013
Mirjam Elsel (links) koordiniert die Probe.

„Mächtige werden vom Thron gestoßen, Kleine werden ganz groß.“ Die Kinder erfahren, dass es nicht die Mächtigen sind, die zuerst zum Jesuskind kommen dürfen, sondern einfache, alltägliche Menschen. So sind es die Hirten, die als erste an der Krippe stehen. Ein Element, das in Hallstadt hinzukommt, sind die Soldaten, die vor der Krippe ihre Waffen niederlegen und so auch symbolisch klar machen: Das Jesuskind ist etwas Besonderes, es steht über uns – die Krippe verändert Menschen.

Zum größten Teil kommen die Kinder, die 2013 das Krippenspiel mitgestalten, aus der evangelischen Johannesgemeinde. Es sind aber auch Kinder anderer Konfessionen mit dabei. Über den Religionsunterreicht, Familienkreise und Aktionen quer über das Jahr erfahren sie oder ihre Eltern vom Krippenspiel, die Proben beginnen vier Wochen vor Weihnachten. Mirjam Elsel zeigt sich froh, dass sich jedes Jahr viele Kinder finden, die mitmachen wollen und damit diese Tradition erhalten. Unterstützt wird sie von zwei Jugendlichen, die immer mal wieder mithelfen und von Religionspädagoge Steffen Hühnlein. Sicher ist: Die Johanneskirche wird beim Familiengottesdienst an Heilig Abend wieder bis auf den letzten Platz (und darüber hinaus) besetzt sein. Ums Publikum müssen sich die Kinder also keine Sorgen machen…

 

Weitere Bilder von der Probe zum Krippenspiel finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).

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