Die Stadtkapelle des Musikvereins Hallstadt hat das verlängerte Pfingstwochenende für eine Fahrt nach Hallstatt am See (Österreich) genutzt. Wie sich herausstellte, waren viele Musiker das erste Mal zu Besuch bei der wunderschönen Partnergemeinde. Und bei den alljährlichen Wertungsspielen konnte der Musikverein erneut Erfolge verbuchen …
Am Samstagmorgen lernte die Stadtkapelle Willi, den Beauftragten für Städtepartnerschaften der Gemeinde Hallstatt kennen, der sich in Kooperation mit dem Bürgermeister Hallstatts während des gesamten Aufenthalts sehr hilfsbereit um die Musiker kümmerte. Dann gab die Stadtkapelle ein circa einstündiges Standkonzert im Herzen Hallstatts. Dieses dürfte den Bekanntheitsgrad des Musikvereins deutlich gesteigert haben, da sehr viele asiatische Touristen sich Erinnerungsfotos und -Videos gemacht haben. So wurde schon kurz nach Ende des Standkonzerts ein Video auf Instagram gesichtet, das die Stadtkapelle zeigt, wie sie mitten in Hallstatt ihre Nummer 338, den „König Ludwig II.-Marsch“ zum Besten gibt.
Nachmittags wurde das Salzbergwerk besichtigt, das schon seit langer Zeit die Grundlage für den Wohlstand und die Bekanntheit der Gemeinde darstellt. Der Aufstieg erfolgte entweder beschwerlich zu Fuß bei schönstem Sonnenschein oder mit der dafür angelegten Zahnradbahn. Voller Elan wusste die Führerin von den Besonderheiten und der Bedeutung des Bergwerks zu erzählen. Das größte Highlight für die Musiker waren sicherlich die zwei Bergmannsrutschen. Diese sind komplett aus Holz gefertigt und dienten den Bergleuten dazu, schnell und sicher in tiefere Geschosse zu gelangen. Vermutlich waren sie aber auch einfach eine willkommene Abwechslung von der harten Arbeit für die Bergleute und bei diesen genauso beliebt wie bei den Musikern.
Abends gingen einige Musiker im Hallstätter See baden oder hängten die Füße in die Traun. Lange konnte es aber niemand im Wasser aushalten, da Gebirgsbäche und -Seen wenig überraschend ziemlich kalt sind. Der Tag wurde in geselliger Runde mit einem Spieleabend abgeschlossen.
Am Sonntag wurde der Dachstein per Seilbahn erklommen. Aufgrund des schlechten Wetters und der vielen geplanten Vorhaben war dies ganz sicher die bessere Wahl als der Fußmarsch. Vormittags wurde die Mammuthöhle erkundet, allerdings nur ein sehr kleiner Teil, da im Rahmen der Führung nur 800 Meter von weit über 60 Kilometern Gesamtlänge gezeigt wurden. Die Höhle ist bis heute noch nicht vollständig erkundet und weitere Expeditionen in noch nicht erkundete Regionen sind sehr mühsam, da die Höhle eine Höhendifferenz von 1.000 Metern aufweist.
Die Besichtigung der Aussichtsplattform „Five Fingers“, die nach dem Mittagessen stattfinden sollte, wurde kurzerhand abgesagt, da das Wetter im besten Fall 50 Meter Sicht zugelassen hätte. Zudem riet der Wirt von der Besichtigung ab, weil sich der Weg nicht rentieren würde, wohl nicht ohne Hintergedanken: tatsächlich wurde die Mittagspause in der Wirtschaft kurzerhand verlängert. Das war bei ausgesprochen gutem Essen und guten Getränken aber für niemanden ein großes Problem. Zur Kaffeezeit wurde die Eishöhle besichtigt: während die Mammuthöhle das ganze Jahr über trocken ist und bei plus zwei Grad liegt, ist die Eishöhle nass und schwankt je nach Jahreszeit und Höhe in der Höhle knapp unter dem Gefrierpunkt. So bildet sich immer wieder Eis und taut wieder, wodurch sich die Gestalt der Höhlenräume über die Jahre hinweg gesehen immer wieder verändert.
Wieder in Hallstatt angekommen lauschte die Stadtkapelle einem Standkonzert der Salinenmusikkapelle. Auch dieses wurde von größtenteils asiatischen Touristen stark frequentiert. Die Salinenmusikkapelle wird im Herbst ihre Partnerstadt Hallstadt besuchen, somit konnten die Musiker der Stadtkapelle darauf verzichten, wie andere Touristen den gesamten Auftritt zu filmen.
Auch die letzte, wieder eher kurze Nacht wurde im Jutel in Obertraun verbracht. Dieses war die perfekte Unterkunft für den Wochenendausflug der Stadtkapelle und hat definitiv eine Empfehlung verdient.
Der Dank der Musikerinnen und Musiker gilt ihrem Vorstand Philipp Kober, der einen Großteil der Organisation im Alleingang toll leistete, dem Busunternehmen Hassler, das wie bei schon vielen Fahrten des Musikvereins einmal mehr sehr freundlich und unkompliziert alle Wünsche der Stadtkapelle erfüllte, der Stadt Hallstadt und ihrem Bürgermeister Thomas Söder für die Unterstützung der Fahrt sowie dem Bürgermeister der Gemeinde Hallstatt Thomas Scheutz und dem Partnerschaftsbeauftragten Wilhelm Heininger für die ermöglichten Vergünstigungen und die Unterstützung vor Ort.
Die Fahrt nach Hallstatt am See war ein tolles Erlebnis und eine gelungene Abwechslung für die rund 35 mitgefahrenen Musiker. Diese außermusikalischen Aktivitäten tragen viel zum Zusammenhalt der Gruppe bei. Die Musiker freuen sich bereits jetzt auf ihren nächsten Ausflug – wohin er auch gehen mag.
88 von 100 Punkten beim Wertungsspiel
Das alljährliche Wertungsspiel fand in diesem Jahr in Priesendorf aus Anlass des 50-jährigen Vereinsjubiläums statt. Aus Oberfranken trat neben den Hallstadtern mit dem Symphonischen Blasorchester aus Neunkirchen am Brand nur noch ein oberfränkisches Blasorchester in der Höchststufe an. Beide erzielten das Prädikat „sehr gut“.
Das Orchester unter der musikalischen Leitung von Klaus Hittinger war sehr gut vorbereitet und hatte wie alle anderen Orchester in der Priesendorfer Schulturnhalle vor allem mit der schwierigen Akustik zu kämpfen. 88 von 100 möglichen Punkten waren der Lohn für die engagierte und beeindruckende Darbietung.
Früh aufstehen hieß es für die Musiker der Jugendkapelle am Samstag, den 20. Mai 2017, denn bereits um 8.30 Uhr hatten sie ihren Termin zum Einspielen für das Wertungsspiel beim Bundesbezirksmusikfest in Priesendorf. Trotz der morgendlichen Stunde am Wochenende zeigten sich die Spieler von ihrer besten Seite und belegten, dass sich die intensive Probenarbeit wirklich gelohnt hatte. Mit den beiden Stücken Adebars Reise von Markus Götz und Tales from a distant Star von Naoya Wada präsentierte sich die Jugendkapelle in der Turnhalle in Trossenfurt einer hochkarätigen Jury. Im anschließenden Jurorengespräch wurden besonders das Zusammenspiel und die solistischen Leistungen einzelner Musiker hervorgehoben. Mit viel Spielfreude und jugendlichem Enthusiasmus erspielte sich die Jugendkapelle 86 von 100 Punkten und damit einen sehr guten Erfolg in der Unterstufe.
Die Spieler der Blasbälger durften etwas länger schlafen, was aber bei vielen nicht ganz funktionierte, denn für mehr als zwei Drittel war es das erste Wertungsspiel und damit die Aufregung bei vielen sehr hoch. Von der Nervosität war bei dem Vortrag aber nur anfänglich etwas zu spüren. Schnell hatten sich die Musiker auf den ungewohnten Raum eingestellt und zeigten sehr viel Begeisterung beim Spiel. In wochenlanger intensiver Probenarbeit wurden die beiden Stücke Pegasus von James Curnow und Animal Kingdom von William Vean erarbeitet und auch kleine Details herausgearbeitet. Dies bemerkte auch die Jury und hob im Wertungsgespräch besonders die Konzentration und Reaktion der Nachwuchsmusiker hervor. Mit 89 von 100 Punkten konnten auch die Blasbälger einen sehr guten Erfolg in der Grundstufe erreichen.
Termintipp
Am 6. Juli lädt der Musikverein Hallstadt zur offenen Probe ins Bürgerhaus, Mainstraße 2, ein. Ab 16.30 Uhr können Kinder Instrumente ausprobieren und mal reinschnuppern.