Frühlingskonzerte: Viel Musik und eine ungeplante Unterbrechung

Am 11. und 12. März 2016 lockte der Musikverein Hallstadt zu seinen Frühlingskonzerten in die große Hallstadter Schulturnhalle. Das abwechslungsreiche Programm aller drei Orchester vermochte die Halle an beiden Tagen mit vielen Zuhörern zu füllen. Die Stadtkapelle eröffnete das Konzert an beiden Tagen mit Raise of the son von Rossano Galante, das mit kraftvollen, blechdominanten Motiven und weichen, träumerischen Cantilenen einen sehr hohen emotionalen Wirkungsgrad aufweist.

Ein musikalisches Highlight war Cleopatra, in welchem das ereignisreiche Leben der ägyptischen Königin musikalisch dargestellt wird. Die erste Hälfte des Konzertes wurde von den Hobbits (Johan de Meij ) und Sacri Monti (Mario Bürki) abgeschlossen. Sacri Monti wird eines von zwei Wertungsspielstücken dieses Jahr sein. 

Nach der Pause am Samstag eröffneten die Blasbälger den zweiten Teil. Man hätte ihren Vortrag auch mit „ein tierisches Vergnügen“ überschreiben können. Nicht nur, dass sie sich der musikalischen Umsetzung verschiedener Tiere gewidmet hatten, sondern weil es ein großes Vergnügen war, den jungen Musikern zuzuhören und auch zuzusehen. Das erste Stück, Pegasus, beschreibt den Flug des geflügelten Pferdes. Für viele der Musiker war es der erste große Konzertauftritt und wenn man bedenkt, dass die meisten erst zwei bis drei Jahre ihr Instrument spielen, war das wirklich eine Leistung, bei der man abheben konnte.

Im zweiten Stück zeigten die Blasbälger, dass sie auch mit dem Wesen von Elefanten, Schmetterlingen, Fledermäusen, Kamelen und Kängurus bestens vertraut sind. In Animal Kingdom hörte man, wie sich förmlich ein Kamel durch die Wüste schleppt oder eine Fledermaus etwas geheimnisvoll im Dunkeln ihre Kreise zieht. Gerade auch die leisen und ruhigen Stellen in den Stücken gelangen den Nachwuchsmusikern sehr gut. Der lange Applaus des Publikums zeigte, dass der Vortrag der Blasbälger rundum gelungen war und so ließen sich denn dann auch nicht lang bitten und zeigten nochmals ihre gesamte Spielfreude mit dem Popsong All about the Bass.


Die Blasbälger beim Frühlingskonzert.

Ausnahmsweise eröffnete am Sonntag die Jugendkapelle und nicht, wie gewohnt die Blasbälger den zweiten Teil des Konzertes. Das lag daran, dass einige der jungen Musiker erst am Abend zuvor aus dem Skikurs zurückgekommen waren. Von Müdigkeit war aber bei den Musikern nichts zu spüren. Sie zeigten eine konzentrierte und ansprechende Leistung. Besonders im ersten Stück „Adebars Reise“ waren alle gefordert. Nach einem gefühlvollen Tenorhorn Solo, gespielt von Marco Friedrich, machten sich die Störche auf gen Afrika. Das Publikum konnte die einzelnen Stationen sehr gut miterleben, von der ersten Rast bis hin zu der Ankunft in Afrika, bei der besonders die Schlagzeuger für die richtige musikalische Darbietung sorgten.

Auch in ihrem zweiten Stück „Weather Report“ zogen die Nachwuchsmusiker alle Register. Der erste Satz war ganz nach dem Geschmack der jungen Musiker, ein fetziger Rock erklang in der Turnhalle. Dass sie aber auch leise und gefühlvolle Töne anschlagen können, zeigten sie im zweiten Satz einer ruhigen Ballade, ehe ein rasanter Calypso lateinamerikanisches Feeling bei den Zuhörern hervorrief. Mit einer ebenso energiegeladenen Zugabe „I feel good“ verabschiedete sich die Jugendkapelle.

Die zweite Halbzeit stand bei der Stadtkapelle unter dem Motto „Let me entertain you“ und so wurde diese mit Robbie Williams eröffnet. Weiter ging es mit einem bekannten Medley von Michael Bublé. In diesen Medleys konnten etliche Solisten wie auch gesamte Register ihr Können zeigen. Der Spaß der Spieler an der Musik übertrug sich durchweg auf das Publikum. Mit dem Zugabemarsch Mein Regiment (Hermann Ludwig Blankenburg) wurde das gelungene musikalische Programm abgerundet. Für diejenigen, die nach dem Konzert noch etwas die Geselligkeit für kleine Gespräche suchten, stand am Samstag die von der Spielerjugend organisierte Bar bereit. Das Angebot wurde von einem großen Teil des Publikums dankend angenommen und die gewonnenen Eindrücke über die Musik noch diskutiert und reflektiert. Ein herzlicher Dank gilt dem Küchenteam und den vielen Häppchen-Spendern, die gemeinsam für die gute Bewirtung rund um beide Konzerte sorgten. Beide Konzerte wurden gut besucht und die Resonanz der Zuhörer war durchwegs positiv. Offenbar wurde der Geschmack des Publikums von den Dirigenten Klaus Hittinger und Teresa Diller wieder einmal gut getroffen.


Die Stadtkapelle präsentierte eine breite Musikauswahl.

Einen nicht geplanten Überraschungseffekt gab es Sonntag während der Anmoderation zum zweiten Stück der Stadtkapelle – ein Feuerwehralarm. Schnell war die Halle geräumt und die Hallstadter Feuerwehr vor Ort. Bald stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte – jemand hatte sich einen schlechten Scherz erlaubt und einen Handdruckmelder ausgelöst. Nach ca. einer halben Stunde konnte das Konzert wie geplant fortgesetzt werden. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an die Freiwillige Feuerwehr Hallstadt, für die schnelle und reibungslose Abwicklung.

Matthias Herbig
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