Vom Schlachtermesser zum Starkbier

Tausendsassa und Eberhofer-Metzger Stephan Zinner kommt zur musikalischen Lesung nach Hallstadt in den Kulturboden.

Er ist zweifelsohne einer der bekanntesten Münchner, bekannt als Schauspieler in unterschiedlichsten Rollen vom Kommissar bis zum Metzgermeister, als Kabarettist, als Musiker, als Buchautor und bald auch als Starkbier-Festderblecker: Stephan Zinner (53), gesegnet mit einem herrlichen oberbayerischen Zungenschlag und köstlichem Humor. Am Mittwoch, 17. Dezember, kommt der Tausendsassa um 20 Uhr mit seinem neuen Buch „Prachtexemplar“, zwei Musikern (Maxi Pongratz & Matthias Meichelböck) und bester Laune in den Kulturboden. „Das wird eine humoristisch-kabarettistische Lesung mit Musik und lustigen Geschichten, bei der garantiert nicht getanzt wird“, verriet er im Interview vor der Reise nach Hallstadt, bei der er Ministerpräsident Markus Söder „mit Sicherheit“ nicht abholen wird, obwohl er den Landesvater bei den Singspielen zum Starkbieranstich auf dem Nockherberg so oft verkörpert hat.

Wie bringst Du Deine vielen Verpflichtungen mit Kinofilmen wie dem Metzgermeister Simmerl in den Eberhofer-Krimis, den Fernsehproduktionen wie Tatort, Polizeiruf 110, Rosenheim-Cops, Hubert ohne Staller, Kabarettabende und Lesungen auf die Reihe?

Stephan Zinner: Naja, da liegt in der Wohnung ein großer Kalender mit Monatsblättern herum, in den alles eingetragen wird und der auch sorgsam gepflegt wird. Aber im Ernst: Natürlich werden für Filmproduktionen bestimmte Wochen freigehalten. Früher war das schon schlimmer, da bin ich direkt vom Dreh-Set zum Auftritt am Abend noch bis nach Coburg gefahren. Da ist man nicht mehr so konzentriert. Aber es passiert schon noch ab und zu, dass ich bei einem Sender wegen eines Interviews anrufe und die mir sagen: Stephan, Du bist erst morgen dran. Die Lesungen, wie in Hallstadt, beispielsweise machen wir nicht Tag für Tag. Das könnte ich gar nicht, so Abend für Abend auf der Bühne zu stehen. Ich bewundere die Kollegen, die das schaffen, um ihr Publikum zwei Stunden lang zu unterhalten. Dazu bin ich zu sehr Weichei. “

Stefan Zinner. Foto: Moritz Volk

Schmeichelt es Dir, wenn ich Dich zu den bekanntesten Münchnern zähle?

Zinner: Naja, das ehrt mich natürlich, wenn Du das sagst. Richtig ist, dass ich seit meinen Fernsehsachen schon bekannter geworden bin, besonders durch den Erfolg der Eberhofer-Krimis. Mitunter werde ich auf der Straße oder im Restaurant angesprochen. Manchmal sind da auch Deppen dabei, aber zu 99 Prozent ist das in Ordnung.

Schauspieler, Kabarettist, Musiker, Autor – was machst Du eigentlich am liebsten?

Zinner: Das ist das Schöne an meinem Beruf. Der ständige Wechsel und die Vielseitigkeit, das macht alles Spaß, wenn man zwischen den unterschiedlichen Genres wandelt. Das betrachte ich wirklich als Privileg.

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Und was steht heute nach dem Interview beispielweise noch so an?

Zinner: Danach geht’s erst mal zum Einkaufen. Meine Frau hat mir eine lange Liste dagelassen. Das wird hart (schmunzelt). Und heute Abend trete ich in München im Lustspielhaus mit einem anderen Programm als in Hallstadt auf.

Und bald kommt noch eine neue Rolle hinzu. Wie weit bist Du denn mit der Rede für den Starkbier-Anstich am Nockherberg?

Zinner: Ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht und auch ein paar Texte geschrieben. Über das Konzept nachgedacht, wie der Anfang ausschaut und wie das Ende aussehen könnte. Aber bis dahin sind es ja noch einige Wochen, in denen viel passieren kann. Ich denke, ab Februar werde ich mich ernsthaft an diese Aufgabe heranmachen.

Karten für die Veranstaltung gibt es auf www.kartenkiosk-bamberg.de (auch zum Selbstausdruck), telefonisch unter 0951-23837 sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Ralf Kestel

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