Die Tagesordnung zur Gemeinderatssitzung am 25. Oktober 2012 in Kemmern war eigentlich schnell abgearbeitet, was den Gemeinderäten die Gelegenheit bot, ausführlicher auf Anliegen der Vereine und der Yoga-Gruppe einzugehen, zumindest in letzterer sind Spannungen gegenüber der Gemeinde aufgetreten und nun in schriftlicher Form auch geäußert worden.
In seinem allgemeinen Bericht informierte Bürgermeister Rüdiger Gerst den Gemeinderat, dass nun auch die Regierung von Oberfranken ihre Zustimmung zur Unterbringung der Vorschulkinder der Kindertagesstätte St. Maria in der Grundschule Kemmern erteilt hat – im Unterschied zu der bereits vorliegenden Genehmigung des staatlichen Schulamtes allerdings auf das Schuljahr 2012/2013 befristet. Die Gründe waren aus dem Schreiben nicht ersichtlich, die Befristung erscheint dem Gemeinderat aber zu kurzfristig gedacht.
Der in der letzten Sitzung zurückgestellte Punkt bezüglich der Umbaumaßnahmen der Ortsbeleuchtung wegen Freileitungsänderungen wurde nach der Vorstellung der nun vorliegenden Pläne der Eon vom Gemeinderat beschlossen. So ist in nächster Zeit mit dem Abbau der Stromoberleitung und der Änderung der Überspannung im Bereich der Breitengüßbacherstraße zwischen Pulverhütte und Leingraben zu rechnen.
Unentspannte Yoga-Gruppe
Die Umnutzung des schulischen Handarbeitsraumes für den Bedarf der Vorschulkinder hat nun auch Mitglieder der Yoga-Gruppen der VHS Bamberg Land dazu bewogen, einen Beschwerdebrief an die Gemeinde zu richten, den Bürgermeister Gerst verlas. Darin merkten 18 TeilnehmerInnen an, das ihnen das von der Gemeinde angebotene Klassenzimmer für die Bedürfnisse der Yoga-Gruppe zu klein und folglich nicht nutzbar sei. Wie Geschäftsführer Rolf-Günther Henkel ausführte, war diese Verlegung nötig, da die Kurszeiten mit der Belegung des Mehrzweckraumes durch den örtlichen Musikverein kollidieren, der diesen Raum vorrangig nutzen muss. Bereits bei der Jahresplanung sei der VHS mitgeteilt worden, dass die Nutzung der bisherigen Räumlichkeiten nicht gewährleistet sei und die Kursstärke dementsprechend niedrig gehalten werden solle. Seitens der Gemeinde könnte nun nur das große Klassenzimmer oder der Mehrzweckraum an einem anderen Tag angeboten werden. Unmut hätte es in der Yoga-Gruppe aus diversen Gründen in der Vergangenheit immer wieder gegeben, auch als sie noch den Mehrzweckraum nutzen konnten. Inzwischen ist ein Kurs kurzfristig nach Breitengüßbach ausgewichen. Allerdings sei vor dem nun vorliegenden Brief auch kein offizielles Gespräch von der VHS-Außenstellenleitern gesucht worden. Die Gemeinderäte waren sich einig, dass, wenn die Räumlichkeiten kostenfrei genutzt werden dürften, das bestehende, aber begrenzte Raumangebot Kompromisslösungen von allen fordere, auch vom Yoga-Kurs.
Training in diesen Ferien ausnahmsweise möglich
Wegen des durch die Sanierung des Turnhallenbodens entstandenen Trainingsdefizits bei den Sportgruppen räumt die Gemeinde dem Sportverein ein, die Turnhalle in den kommenden Allerheiligenferien zum Training zu nutzen. Gerst war sichtlich verärgert über den Ton, der von Eltern an die Verwaltung gerichteten, diesbezügliche Anfragen. Die Nachfrage von Klaus Weinkauf (CSU), ob eine grundsätzliche Nutzung der Halle in den Allerheiligenferien, etwa für die Basketballabteilung, nicht machbar sei, da die Trainingspause mitten in der Saison läge, wurde verneint. Eine reguläre Öffnung der Turnhalle in den Ferien gehe über die personellen Kräfte der Gemeinde. Die Nutzung in diesen Ferien wird eine Ausnahme bleiben.
Lena Thiem. Titelfoto: „Dreiklang“ (Lena Thiem)