MIT GROSSER BILDERGALERIE!
Seit der Benefizlesung Paul Weismantels war es still um die neue Orgel geworden, aus der noch 2013 in St. Peter und Paul die ersten Töne erklingen sollen. Am vergangenen Dienstag, 30. April, wurden die ersten notwendigen Maßnahmen für den Umbau der Empore und den darauf folgenden Einbau der neuen Orgel sichtbar: Die 16 Heiligen sowie das Mittelbild wurden von Diplom-Restauratorin Jutta Minor fachgerecht aus der Brüstung der Empore gelöst und zur bestandswahrenden Konservierung abtransportiert. Die unter Denkmalschutz stehenden Barockgemälde werden nach der Restauration wieder ihren Platz in der Brüstung der dann neu gestalteten Empore einnehmen.
Hier tut sich was: Mit Schraubenzieher steht Jutta Minor auf dem fahrbaren Gerüst im Kirchenraum St. Peter und Paul in Kemmern und entfernt vorsichtig und mit Hilfe von Schreiner Gerhard Eichhorn die Holztafeln aus der Orgelempore. Während der Orgelbauer Roman Seifert in Kevelaer noch an der neuen Orgel baut, werden unter Aufsicht von Pfarrer Valentin Tempel und Kirchenpflegerin Rosi Schmitt die ersten Vorkehrungen für den Umbau der Empore getroffen. Der erste sichtbare Schritt ist die Restauration der insgesamt 17 Barockgemälde, die seit dem Umbau des Gotteshauses 1978 die Brüstung der Empore zieren. Die in Auftrag gegebene Konservierung der Bildertafeln ist eher eine kleine Maßnahme und beinhaltet das Reinigen und wenn nötig kleinere Retuschen der in Öltempora gemalten Bilder. „Die wurden schon einmal gekürzt“, stellt Diplom-Restauratorin Jutta Minor fest, als sie die 17 Holztafeln gelöst hat. Wie sich herausstellt, sind die Tafeln nicht fachgerecht zugeschnitten, so dass die Bilder nicht mittig auf der Tafel platziert, die Kanten nicht gerade sind oder gar ganze Ecken fehlen.
Vorsichtig werden die Bildertafeln abgeschraubt und verstaut.
Unregelmäßige Ränder und nicht zentrierte Bemalung werden den Wiedereinbau in die neue Brüstung erschweren.
Das Mittelbild wird weiterhin im Zentrum der Brüstung befestigt sein – integriert in die neue Orgel.
Orgel wird sich der Architektur der Kirche anpassen
Nach St. Peter und Paul, dem Patronatsfest der Pfarrkirche, werden die größeren Umbauten beginnen. Stahlbaumeister Jürgen Dippold und Schreinermeister Gerhard Eichhorn machten sich direkt ein Bild vom Zustand der jetzigen Empore und besprachen Details und das weitere zeitliche Vorgehen an Hand der vom Orgelbauer gelieferten Pläne mit Hausherrn Valentin Tempel. Die neue Orgel, die optisch die außergewöhnliche Architektur der Pfarrkirche nachahmt, wird wie ein Vogelnest auf die neue Emporenbrüstung gehängt, was eine maßgebliche Verbesserung für die Akustik mit sich bringen soll.
Wie ein Vogelnest schmiegt sich die neue Orgel in die Brüstung, eingerahmt von den 14 Nothelfern.
Sobald die Empore fertiggestellt ist, beziehen die 14 Nothelfer in „neuem“ Glanz wieder ihre angestammten Plätze. Das Mittelbild wird direkt in die Front der Orgel integriert und mit den Heiligen sowie den bunten Fensterlinien ein umlaufendes Fries bilden. Die Schutzheiligen Josef und Wendelin, zu denen die Kemmerner einen ganz besonderen Bezug haben, sollen jeweils links und rechts neben der Empore einen Sonderplatz erhalten.
Für die Finanzierung des Umbaus der Empore und der Restaurierung der Heiligentafeln muss die Kirchengemeinde 23.000 Euro rechnen. Dazu kommen ca. 280.000 Euro allein für den Bau der Orgel. Der Spendenstand beträgt 128.993,38 Euro (Stand 16.04.2013). Die katholische Kirchenstiftung Kemmern nimmt weiterhin sehr gerne Spenden entgegen.
Lena Thiem
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