Politik, Kirche, Gesellschaft, Vereine

Im Titelbild: Manfred Ullrich (Festredner), Hans-Jürgen Scheerbaum (Bürgermeister), Karin und Manfred Reindl, Zweiter Bürgermeister Andreas Schneiderbanger

Nein, viele Ehrenbürger hat der Markt Rattelsdorf nicht. Umso spannender ist, dass nach der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Altbürgermeister Gerhard Jäger Ende Juli nun erneut eine Verleihung anstand.

Und die, da waren sich alle Gäste beim Empfang am 7. September 2024 einig, erfolgte zu Recht. Sie ging an Manfred Reindl, langjähriger Gemeinderat und sicherlich eine Person, die allein schon durch ihr Engagement in Gemeinde, Kirche und Vereinen im Ort bleibende Eindrücke hinterlassen hat.

Mit Musik und zahlreichen Gästen holte Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum den Geehrten an seinem Wohnhaus, nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt, ab. An einem Tag, wie Scheerbaum gleich darauf im Rathaus betonte, der ohne Frage historisch ist. Natürlich zum einen für den 76-jährigen Manfred Reindl, genauso aber auch bundesweit. Denn am 7. September vor 75 Jahren trat zum ersten Mal der Deutsche Bundestag zusammen. Scheerbaum bezeichnete Reindl als „herausragenden Bürger unseres Marktes“. Jahrzehntelange Verdienste habe er sich erworben – und verdiene damit die höchste Auszeichnung, die der Markt Rattelsdorf verleihen kann. Zu diesem Ergebnis sei auch der Gemeinderat gekommen, nachdem der Vorschlag von Andreas Schmittwolf, Manfred Ullrich und Manfred Jungkunz im Rathaus einging.

Dreimal Bürgermeisterkandidat

Die Laudatio auf Manfred Reindl hielt Manfred Ullrich, lange Jahre Vorsitzender des Ortkulturrings in Rattelsdorf. Er durchstreife ein Leben, in dem sich Reindl zum Beispiel 36 Jahre lang als Gemeinderat engagierte – für die Christliche Wähler Union (CWU), die für die vergangene Kommunalwahl allerdings keine Liste mehr aufstellte und 2023 aufgelöst wurde. Dreimal kandidierte Reindl zudem bei den Bürgermeisterwahlen, und verlor. „Viele hätten sich beleidigt zurückgezogen, du nicht.“ Ob Kirchenverwaltung, Teilnehmergemeinschaft in Sachen Dorferneuerung, Sportverein (hier besonders die Tennisabteilung), Ortskulturring, St. Michaelsverein oder die Nachbarschaftshilfe – Reindl habe sich überall wiedergefunden. „Deine Heimat war dir immer wichtig – und das war die Basis für dein Engagement“, so Ullrich.

Zudem habe Reindl immer den Anspruch gehabt, besser für etwas als gegen etwas zu kämpfen. „Aus unserer gemeinsamen Zeit im Gemeinderat erinnere ich mich besonders an die Vorberatungen der CWU-Fraktion zum Haushalt, die regelmäßig in deinem Wohnzimmer stattfand. Da konnte es auch mal laut und emotional werden.“

Manfred Reindl (links) bei der Verleihung im Rathaus.

Urkunde und Medaille

Die Dankesworte von Manfred Reindl verlas seine Tochter Susanne Beuer. „Mein Vater sucht nach seinem Schlaganfall oft nach den Worten“, erklärte sie. Und dankte in seinem Namen insbesondere dem Bläserquartett für die festliche Umrahmung, dem Bürgermeister mit dem Rathauspersonal – und auch der Familie. In Gedanken waren auch viele bereits verstorbene Weggefährten dabei.

Für Reindls Ehefrau Karin gab es von Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum Blumen und, ganz neu, Pralinen mit Rattelsdorf-Wappen. Und Reindl selbst erhielt natürlich die Ehrenbürgerurkunde und eine Medaille. Im Anschluss gab es noch die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und davon machten zahlreiche Gäste Gebrauch.


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