Realitätsnahe Situationen im Einsatz, zweisprachig in Zusammenarbeit mit dem NATO-Partner US-Armee, bildeten den Schwerpunkt der Aufgabenstellung beim 12. Itzgrundmarsch für Reservisten, der von der Reservistenkameradschaft Mürsbach ausgerichtet wird. Darauf liegt auch das Augenmerk bei der Ausbildung der Bundeswehrsoldaten und der Weiterbildung der Reservisten; neben der Vermittlung der traditionellen soldatischen Fertigkeiten wie Orientierung im Gelände, Taktik, Waffenkunde, physische Leistungsfähigkeit sind heute weitere Kenntnisse für die Sicherheit der Soldaten bei internationalen Einsätzen unabdingbar.
Beim 12. Itzgrundmarsch am Samstag in Mürsbach konnten die Reservisten der Kreisgruppe Oberfranken-West des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) an acht Stationen den Nachweis ihrer Einsatzbereitschaft erbringen. Gemischte Mannschaften aus Bundeswehr-Reservisten und Soldaten der US-Armee arbeiteten zusammen, so werden gemeinsame NATO-Einsätze simuliert. Erstaunt zeigten sich die Teilnehmer nach dem Wettkampf über die unterschiedliche Ausbildung und Befehlsstruktur im Vergleich beider Armeen. Damit wäre dann das Ziel „Kennenlernen und Erfahrungsaustausch von Angehörigen zweier NATO-Armeen“ als erreicht zu bezeichnen.
Erste Hilfe für einen Waldarbeiter, der sich mit der Kettensäge eine tiefe Oberarmwunde beigebracht hatte. Hier versorgen die Teilnehmer der späteren Siegermannschaft der SK Kübelstein/RK Bamberg, Stabsunteroffizier d.R. Georg Lindner und Specialist Stacy Englert den Verletzten (Obergefreiter d.R. Markus Hopf von der RK Mürsbach).
NATO-Abkürzungen wie EOD (Explosive ordnance disposal – Sprengmittelbeseitigung) mussten in den vollen Wortlaut übertragen werden. Hier beim Ausfüllen des Fragebogens: Unteroffizier David-Clarence Lange und Hauptgefreiter Michael Koppitz von der RK Zapfensdorf in Kooperation mit den Specialists Loren Leek, Tosha Hamblin und Pasqual Rodriguez.
Praktisches und theoretisches Wissen gefragt
Maßnahmen zur Ersten Hilfe gehören zum Spektrum soldatischer Grundfertigkeiten ebenso wie die körperliche Fitness. Kraft und Koordination mussten die Reservisten beim Überwinden der Hindernisbahn sowie des einfachen Seilstegs über der Itz und beim „Übersetzen mit dem Boot“ (500 m auf Zeit) beweisen. Beim Handgranatenzielwurf und am Schießstand waren klassische militärische Fähigkeiten gefragt, während die bilinguale Beantwortung von sicherheitspolitischen Fragen das Wissen über NATO-Vokabular erforderte. Auch nach dem Namen des oberfränkischen Bundesministers wurde gefragt, denn Dr. Hans-Peter Friedrich ist als Bundesinnenminister unter anderem für sicherheitsrelevante Fragen zuständig und kann die Bundeswehr für Katastropheneinsätze im Inland anfordern.
Major d.R. Hans-Georg Simon bedankte sich bei der Siegerehrung im Namen der RK Mürsbach bei allen Wettkämpfern für ihre engagierte Teilnahme, bei Mark Haire aus Trunstadt, der den Kontakt zu den US-Streitkräften hergestellt hatte sowie beim Feldwebel für Reservistenangelegenheiten, Stabsfeldwebel Manfred Klöpffer, für die Unterstützung durch die Bundeswehr. Möglich sei diese Veranstaltung vor allem durch die großartige Mitarbeit der Mürsbacher Reservisten, verstärkt durch die Wasserwacht Baunach und Bereitschaft Baunachtal des BRK.
Kreisvorsitzender Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr und Major d.R. Simon nahmen die große Kulisse beim Schlussappell zum Anlass, Gefreiten d. R. Reinhold Virnekäs für dessen 10-jährige Mitgliedschaft im VdRBw zu ehren. Neben dem VdRBw sind die Mürsbacher auch Reservisten der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung e.V. (BKV). Bezirksvorsitzender Josef Prosch und stellv. BKV-Kreisvorsitzender Bamberg, Oberstabsfeldwebel d.R. Georg Brand nahmen an der Veranstaltung teil und überbrachten die Grüße der BKV.
Als Sieger konnte Major d.R. Simon am Ende die gemischte Mannschaft der RK Bamberg und SK Kübelstein mit Hauptfeldwebel Günther Morgenroth und Stabsunteroffizier Georg Lindner sowie die U.S.-amerikanischen Kameraden der Kompanie 173 BSB SSG Ramon Pereyra, SPC Stacy Englert, SPC Rayden Kekona und SPC Kellen Lewis beglückwünschen. Die Ränge 2 und 3 belegten zwei Mannschaften der RK Knetzgau zusammen mit US-Soldaten der 173 BSB und der 630. Kompanie der Military Police. Auf den weiteren Plätzen fanden sich jeweils mit US-Beteiligung die Mannschaften der RK Zapfendorf, Knetzgau/Mürsbach, Bamberg/Weißenohe und Reckendorf.
Mit letzter Anstrengung ans rettende Ufer – Staff Sergeant Morris Moore bei seiner Übung auf dem einfachen Seilsteg über die Itz.
Deutsche Siegerpokale in amerikanischen Händen – die Siegermannschaft mit Reservisten der RK Bamberg und der SK Kübelstein mit ihren US-amerikanischen Kameraden von der Kompanie 173 BSB, umrahmt von Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr (re.) und Major d.R. Hans-Georg Simon, Vorsitzender der RK Mürsbach.
Sabina Sitzmann-Simon