Im Titelbild: Austrieb der Kümmelpflanzen nach der Überwinterung (Landratsamt Bamberg / Nastvogel)
Die Vegetationsperiode ist in vollem Gange und offenbart neben einer Vielzahl von Pflanzenarten auch eine bemerkenswerte landwirtschaftliche Nischenkultur: Kümmel.
Im nördlichen Landkreis haben sich einige Landwirte zusammengeschlossen und integrieren den aromatischen Bio-Kümmel in ihre Fruchtfolgen. Besonders im ökologischen Anbau eröffnen sich durch solche Nischenprodukte langfristige Erfolgschancen, die gleichzeitig die Anbauvielfalt in der regionalen Ackerlandschaft bereichern.
Wichtig ist hierbei, eine idealerweise in der Region vorhandenen Absatzmarkt zu bedienen. Für eine Planung der nächsten Jahre kamen Bio-Erzeuger aus dem Landkreis Bamberg mit der Öko-Modellregion zusammen, um sich über den Anbau auszutauschen und den weiteren Anbaubedarf abzustimmen. Beginnend mit der ersten Ernte im Jahr 2016 durch Naturland-Erzeuger Stefan Brehm aus Königsfeld hat sich mittlerweile eine kleine Gruppe formiert, die gemeinsam knapp zehn Hektar Bio-Kümmel anbaut. Der Markt für diese Spezialkultur ist äußerst sensibel und der Anbau sowie die anschließende Ernte und Aufbereitung sind fehleranfällig.
Kümmel wird zweijährig angebaut. Das heißt, eine Blüte und Ernte erfolgt im zweiten Anbaujahr. Im ersten Jahr erfolgt die gemeinsame Aussaat von Kümmel und Sommergerste in Mischkultur. Bis zur Ernte der Gerste im Sommer bleiben die Kümmelpflanzen als Untersaat im Bestand und entwickeln sich nach der Getreideernte. Nach der Überwinterung legen die Pflanzen mit dem Wachstum im April los und kommen im Juli in die Ernte.
Der Großteil der erzeugten Menge der lokalen Bio-Erzeugergruppe wird an die Burgebracher Bio-Bäckerei Postler und kleinere Brotbackstuben oder Hofläden geliefert. Zu kaufen gibt es den regionalen Bio-Kümmel aus dem Bamberger Land auch am Stand des Kooperationspartners Biolandhof Merkels beim Energie- und Nachhaltigkeitstag „Fairtastisch“ im Bauernmuseum Frensdorf am kommenden Sonntag, 5. Mai 2024.
Landratsamt Bamberg